The Canyons (2013)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit


Regie

Drehbuch

Darsteller

 

The Canyons

USA; 2013

Drama, Thriller

95 min

 

Paul Schrader

Bret Easton Ellis

Nolan Funk, Lindsay Lohan, James Deen, Gus Van Sant, Amanda Brooks

 


So einiges hat man vor Veröffentlichung von „The Canyons“ gehört, wobei es sich jedoch hauptsächlich um Informationen zur schwierigen Produktionsgeschichte handelte. Der mit lediglich 250'000 Dollar und hauptsächlich durch Crowdfunding produzierte Film schien unter einem schlechten Stern zu stehen - gab es doch während den Dreharbeiten und der Postproduktion Schwierigkeiten und selbst Drehbuchautor Bret Easton Ellis (Autor von u.a. „Less Than Zero“ und „Glamorama“) sagte, dass er beim schreiben ein anderes Endprodukt im Kopf gehabt habe. So kam der Film dann auch nach kurzen Festivalbesuchen direkt auf DVD heraus wo man ihn sich nun zu Gemüte führen kann - aber lohnt sich dies auch?

"Eyes Wide Shut"?
"Eyes Wide Shut"?

Der wohlhabende Filmproduzent Christian (James Deen) ist seit mehreren Jahren mit der erfolglosen Schauspielerin Tara (Lindsay Lohan) zusammen, die er gerne dazu braucht um mit anderen, fremden Paaren seine sexuellen Fantasien auszuleben. Nur ihr zum Gefallen beschafft er dem jungen, aber kaum talentierten Schauspieler Ryan (Nolan Gerard Funk) eine Hauptrolle in einem Film. Was aber weder Christian noch Ryans Freundin Gina (Amanda Brooks) ahnen ist, dass Ryan und Tara einst ein Paar waren und in letzter Zeit eine neue Affäre begonnen haben. Als Christian den beiden allerdings auf die Schliche kommt lässt er sämtliche Beziehungen spielen und schreckt auch vor Mord nicht zurück um sicher zu gehen, dass die beiden Liebenden ihres Lebens nicht mehr froh sind - und in der Stadt des Glamours ist alles möglich, wenn man genug Geld hat.


Tatsächlich enttäuscht das Endprodukt, das Paul Schrader, einst grosser Name mit Produktionen wie „American Gigolo“ und „Katzenmenschen“, hier abliefert. Man spürt zwar sein Bemühen diese Low-Budget-Produktion wie einen teuren Blockbuster aussehen zu lassen, und an manchen Stellen gelingt ihm das durchaus, allerdings bleibt dabei Erzähltempo und Charakterentwicklung auf der Strecke.

Dies hängt zu gewissen Teilen auch mit der Schauspielerwahl zusammen. Der Cast aus einem Pornodarsteller (James Deen), einem heruntergekommenen Teeniestar (Lindsay Lohan) und einem Nebendarsteller, der hauptsächlich durch sein Aussehen überzeugen kann (Nolan Gerard Funk) ist sicher nicht eine perfekte Ausgangslage. Allerdings macht gerade dieser merkwürdige Haufen manch positiven Aspekt des Filmes aus. Sagen doch diese Darsteller selbst schon so viel über die verlogene Traumfabrik Hollywood aus. In der Stadt der Träume, wo alles einen perfekten Anschein machen soll, gehören diese Figuren zum Alltag, die doch nach wie vor den Anschein von grossen Stars machen wollen - dabei aber ihre Probleme dennoch nicht vertuschen können: Lohan sieht man ihre Drogenexzesse an und Nolan Gerard Funk kann nicht wirklich überzeugend spielen, genauso wie die Figur, die er zu spielen versucht. Hier sieht man wie sich die Realität selbst widerspiegelt - das sind genau die Aspekte, die Ellis in seinem Drehbuch aufzeigen wollte.

 

Was aber leider bald verloren geht ist das Tempo und die Atmosphäre und Schrader verliert trotz der kurzen Filmlaufzeit bald das Interesse des Zuschauers und kann es auch nicht mit etwas nackter haut und einem Mord gegen Ende des Films zurückgewinnen.

 

Fazit:

„The Canyons“ ist im Endeffekt ein halbgares Vergnügen, dem man sein Potential zwar ansieht, durch das geringe Budget aber viele Möglichkeiten verspielt und dank dem Umstand, dass es dem Regisseur nicht gelingt Atmosphäre und Erzähltempo richtig einzusetzen, wartet man als Zuschauer bald genauso abgestumpft auf das Filmende, wie die Figuren durch die Handlung wackeln.

Bewertung: 4/10

Autor | Yves Albrecht

 

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