Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (2013)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

 Darsteller

The Secret Life of Walter Mitty

USA; 2013

Drama

114 Min

 

Ben Stiller

Steve Conrad

Ben Stiller, Kristen Wiig, Shirley MacLaine, Sean Penn

 


Ben Stiller wird häufig in die gleiche Komödienschublade wie Adam Sandler gesteckt. Aber, wie sein Schauspielkollege Adam Sandler, zeigt er immer mal wieder, dass er aus seiner Schublade herauskommt und in Filmen mitspielt, welche so gar nicht seinem Muster entsprechen. Und selten führt Ben Stiller auch selber Regie. Zuletzt bei der Komödie "Tropic Thunder". Nun führt er erneut Regie bei dem  Remake von "The Secret Life of Walter Mitty". Der erste Trailer liess einen mit ungewissen Erwartungen zurück, wird es eine Klamaukkomödie oder eher ein Drama? Und nun stellt sich die Frage ist aus dem Film was geworden, oder war alles doch nur ein schöner Tagtraum?

Mit Skateboard auf der Suche nach sich selbst
Mit Skateboard auf der Suche nach sich selbst

Walter Mitty ist mitte 40ig und lebt ein ruhiges und zurückgezogenes Junggesellen Leben. Er arbeitet beim berühmten Life!-Magazin in der Fotoabteilung, und ist für die Negative verantwortlich. Da er mit den Fotos im Keller lebt hat er nur wenig Kontakt zum Rest der Firma. Als aber Cheryl Melhoff (Kristen Wiig) neu bei der Zeitschrift arbeitet, beginnt Walter sich für sie zu interessieren. Aber anstatt einmal das Gespräch zu suchen landet er immer wieder in seinen Tagträumen. In diesen ist er immer wieder der Held, aber leider in der realen Welt dafür sehr abwesend. Dies macht ihn bei dem neuen Manager Ted Hendricks (Adam Scott) nicht wirklich beliebt. Ted macht sich dafür beim Personal nicht sehr beliebt, als er verkündet, dass das Life!-Magazin online geht, und die gedruckte Ausgabe damit eingestellt wird. Für die letzte Ausgabe soll nun das Foto Nr. 25 von Fotograf Sean O'Connell (Sean Penn) als Titelbild verwendet werden. Walter Mitty findet das Foto leider nicht, und macht sich auf die Suche nach Sean um ihn nach dem Verbleib des Fotos und dessen Inhalt zu fragen.

 

Kein Wunder ist geschehen, Ben Stiller erzählt keine absolut neue Geschichte. Wenn man die Geschichte so betrachtet, ist es klar, dass Walter Mitty auf dieser Reise ein Weg zu sich selbst findet. Und ein gewisses Selbstvertrauen aufbaut. Auch wenn man im Kinosessel gespannt auf das Foto Nr. 25 wartet, so ist allen schon lange klar, was sich auf diesem Foto befindet. Dies ist dann wohl auch der Hauptkritikpunt bei dem Film. Er erfindet erzähltechnisch das Rad in keiner Weise neu. Er bleibt sehr bei den alt bewährten Standards. So verschwindet die Geschichte wahrscheinlich bald in der Flut der ähnlichen Erzählstrukturen.

Wo hingegen der Film ganz klar seine Stärken hat, und diese auch ausspielt sind die Bilder. Auf einer grossen Leinwand einfach phantastisch. Genial choreographiert oder sehr gekonnt mit CGI-Effekten hantiert. Die Bilder fliessen ineinander oder ergeben einen wunderbaren Kontrast ab. Dieser Film erzählt zwar eine einfache Geschichte, dafür mit Bildern unterlegt, welche einen staunen lassen, welche die Gefühle berühren und die Zeit vergessen lässt.

 

Die Schauspieler agieren hier mehr oder weniger klischeehaft ihren Rollen entsprechend. So auch Ben Stiller, da er aber eine eher ernste Rolle mimt, nimmt man ihm diese Figur auch durchaus ab. Er zeigt hier, wie wandelbar er sein kann, wie er vom Nichts zum Champion wird und dann wieder als Versager dasteht. Er baut eine gelungene Sympathie zwischen Zuschauer und seinem Charakter auf.

Sean Penn hat leider nur einen sehr kurzen Auftritt, bestreitet diesen aber mit gekonnter Bravour. Keine grosse Leistung, aber solide.

 

Fazit:

"Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" ist vom Titel und der Grundidee zwar ein Remake von "Das Doppelleben des Herrn Mitty" aus dem Jahre 1947, welcher wiederum auf der Kurzgeschichte "Walter Mittys Geheimleben" von James Thurber basiert. Inhaltlich haben die zwei Filme kaum parallelen, von diesem Standpunkt her ist es ein gelungenes Remake. Die Geschichte ist sehr einfach gehalten, und wird von fantastischen Bildern getragen. Aufgrund der zu grossen Massentauglichkeit der Geschichte wird sie wohl in den vielen Blockbustern untergehen und in Vergessenheit geraten. Den Cineasten lege ich diesen Film aber besonders ans Herz, denn es lohnt sich ihn anzuschauen, alleine den Bildern wegen.

 

Bewertung: 7.5/10

Autor | Samuel Keller 

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