Die Tribute von Panem - Catching Fire

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

The Hunger Games: Catching Fire

USA; 2013

Science-Fiction

146 min

 

Francis Lawrence

Simon Beaufoy, Michael Arndt

Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Woody Harrelson, Philip Seymour Hoffman


Die Sterne standen schlecht für die Fortsetzung von "Die Tribute von Panem – The Hunger Games". Erst sollte eigentlich Regisseur Gary Ross die Fortsetzung drehen, als aber nach dem immensen Erfolg des Films die Fortsetzung gleich ein Jahr später in den Kinos anlaufen sollte, reichte Ross die Vorbereitungszeit für die Fortsetzung nicht. Er brauchte mehr Zeit, welche man ihm nicht geben wollte und konnte. Da Jennifer Lawrence durch einen Vertrag schon an die X-Men-Reihe gebunden war, konnte sie nicht dann die Fortsetzung drehen wie es Ross gerne gehabt hätte. So trennte sich Lionsgate von Ross und engagierte Francis Lawrence (nicht mit Jennifer Lawrence verwandt).

Das Drehbuch wurde knapp zum Drehbeginn fertiggestellt. Kann aus so einem Eilprojekt dennoch etwas Gutes werden?

Auch ohne Hochzeit ein schönes Kleid in weiss
Auch ohne Hochzeit ein schönes Kleid in weiss

Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) und Peeta Mellark (Josh Hutcherson) sind nach den 74. Hungerspielen in den 12. Distrikt zurückgekehrt. Dort wohnen sie im Dorf der Sieger zusammen mit Haymitch (Woody Harrelson). Wie es sich für die Sieger gehört müssen sie durch die 12 Distrikte von Panem reisen und sich dem Volk präsentieren. Was Katniss nicht weiss ist, dass ihre Aktion in der Arena der Beginn einer Revolution sein könnte. Um diese zu untergraben verlangt Präsident Snow von ihr, dass sie ihn von der Liebe zu Peeta überzeugt, sonst müsse ihre ganze Familie sterben.

Während die Sieger von Distrikt 12 durch Panem reisen laufen im Kapitol die Vorbereitungen für die 75. Hungerspiele. Kantniss versucht während der Tournee alles richtig zu machen und Präsident Snow zu überzeugen. In der Zwischenzeit werden die nächsten Hungerspiele bekannt gegeben. Bei dem Jubel-Jubiläum werden die Spieler aus den bisherigen Sieger der Hungerspiele ausgelost. Das heisst für Katniss nichts anderes, als dass sie zurück in die Arena muss, und diesmal gegen erfahrene Killer bestehen muss.

 

Wie schon der erste Teil nimmt sich auch der zweite viel Zeit am Anfang. So zeigt er die Siegertour und den wachsenden Unmut der Bevölkerung in Panem. Das Kapitol wird ein weiteres Mal mit wundschönen Kostümen überhäuft und die Farben scheinen kein Ende zu nehmen. Dagegen ist aber auch die Armut in Distrikt 12 schön hervorgehoben wie auch der Unmut in der Arbeiterschicht in Distrikt 11.Sehr deutlich werden die Gefühle von Katniss gezeigt; wie sie sich nach den Hungerspielen entwickelt hat. So sind die Ereignisse natürlich nicht spurlos an ihr vorbeigegangen. Und auch Peeta hat mit einigem zu kämpfen.

Die ersten 90 Minuten des Films rufen nicht nur nach dem Titel des besten Blockbusters des Jahres, nein sie verlangen eigentlich auch einen Oscar.

 

Die schauspielerische Leistung von Jennifer Lawrence ist hier noch einmal besonders hervorzuheben. Mit dieser Leistung in der ersten Hälfte des Films übertrifft sie meiner Meinung nach die Darstellung von "Silver Linings". Josh Hutcherson spielt besser als im ersten Teil, auch wenn er weiterhin im Schatten von vielen anderen steht. Elizabeth Banks liefert eine tolle Performance ab, eine die perfekt in diese Reihe passt und ihren Charakter gut weiterentwickelt. Woody Harrelson übertrifft die Leistung des ersten Teils leider nicht. Da er weniger Screentime hat ist ihm dies aber auch nachzusehen. Dafür stehen nun Sam Claflin als Finnick Odair und Jena Malone als Johanna Mason auf der Bildfläche. Ihre Darbietungen sind mehr als gelungen und bleiben einem in Erinnerung, wenn man an diese Reihe denkt.

 

Leider aber verschenkt der Film viele der Lobpreisungen der ersten 90 Minuten. Denn die 75. Hungerspiele wie auch ein Teil des Trainings werden in 60 Minuten zusammengefasst. So bleibt die Entwicklung vom neuen Spielemacher Plutarch Heavensbee (Philip Seymour Hoffman) sehr auf der Strecke. Auch die Vorbereitung auf die Arena und die erfahrenen Spieler werden in weniger als 5 Minuten abgehandelt. So bleiben am Schluss doch einige Fragen offen, wie konnte dies oder jenes passieren? Wie konnte Katniss dies wissen oder warum wurde so gehandelt? Hätte man den zweiten Teil der Trilogie auf zwei Filme aufgesplittet, hätte man sich hierfür noch mehr Zeit nehmen können. Oder auch eine halbe oder dreiviertel Stunde mehr hätten der Geschichte bei solchen Punkten mehr als gut getan.

 

An dieser Stelle möchte ich gerne erwähnen, dass der Film zwar für die Nichtleser funktioniert, und durchaus sehr gelungen ist. Aber eben einige Szenen lassen einen da etwas dumm dastehen. Die Leser werden zwar bei diesen Szenen besser folgen können, aber die Aufregung über solche Wendungen könnte umso grösser sein.

 

Kameraführung und Bildqualität sind wohl wieder auf dem gleichen Niveau wie bei Teil 1, wenn sogar nicht ein bisschen höher. Leider konnte ich den Film nicht im IMAX-Format sehen wie es einige Szenen verlangen, da sie im IMAX-Format gedreht wurden. Ich kann mir aber vorstellen, dass dies mehr als nur beeindruckend sein wird. Denn nur schon die normale Kinoversion ist Bildtechnisch genial.

 

Fazit:

Auch wenn die erste Hälfte des Films nach einem Oscar ruft, so schmälert die zweite diesen Ruf wieder. Aber nichts desto trotz ist es sicherlich der beste Blockbuster bis jetzt im Jahr 2013. Die Kritiken an diesem Film sind auf sehr hohem Niveau. Das Resultat kann sich sehen lassen und gefällt. Die Darstellung der einzelnen Akteure ist toll. Und an dieser Stelle noch lobende Worte für den wunderschönen Klangteppich den uns James Newton Howard präsentiert.

 

Bewertung: 7.5/10

Autor | Samuel Keller

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