Trance (2013)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Länge

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Trance

UK/2013

Thriller

101 min

 

Danny Boyle

Joe Ahearne, John Hodge

James McAvoy, Rosario Dawson, Vincent Cassel


Regisseur Danny Boyle ist ein sehr vielschichtiger Geschichtenerzähler. Am Anfang seiner Karriere entführte er das Publikum in die Welt eines Drogenabhängigen im Film "Trainspotting". Mit Leonardo di Caprio verfilmte er den Weltbestseller "The Beach". Um dann zu zeigen, dass er auch London von infizierten Menschen, sehr Zombie nah, überrennen lassen kann in "28 Days Later". Mit seinem Oscarabräumer "Slumdog Millionaire" drehte er ein sehr tolles Liebesdrama. Nun möchte er das Publikum in eine Welt der Wahrnehmung und Trance entführen.

Simon (James McAvoy) arbeitet für ein grosses Auktionshaus. Dort ist er unter anderem für die Objekte zuständig, damit diese während der Versteigerung nicht gestohlen werden. Franck (Vincent Cassel) hingegen arbeitet auf der anderen Seite des Auktionshauses, er möchte ein bestimmtes Gemälde gerne stehlen. So plant er ein beinahe perfektes Verbrechen. Schnell rein, Gemälde von Simon abnehmen, bevor dieser es im Tresor verschwinden lassen kann, und wieder raus. Der Plan funktioniert soweit auch ganz gut. Nur fehlt das Bild nach dem Raub. Und der einzige der weiss wo dieses hingekommen ist, Simon, sitzt mit einer Amnesie im Spital. Wie kriegt man nun aber die Erinnerung an das versteckte Gemälde wieder aus dem Kopf von Simon. Elizabeth (Rosario Dawson) soll ihn in Trance versetzen um ihm diese Information zu entlocken.

 

Der Film beginnt wie ein klassischer Heist-Movie. Es wird erklärt wie einfach ein Diebstahl früher war, und wie schwer es heutzutage ist. Aber auch, dass es heute nicht unmöglich ist ein teures Gemälde zu stehlen. Der Beweis dafür geht schnell über die Bühne. Der Konflikt, wie man an die Information eines Amnesie Leidenden kommt, wird dafür zum wirklichen Problem. Dadurch wechseln die verschiedenen Charaktere mehrmals ihre Positionen. Wem kann man trauen, wer führt was im Schilde – dies werden zu den Leitfragen des Films.

Danny Boyle inszeniert mit den verschiedenen Trance Zuständen einen "Inception" für das Arthouse Publikum. Christopher Nolan gelang es den Arthouse Stoff in einen Actionreichen und visuell hochstehenden Film zu packen. Boyle gelang es aus einem ähnlichen Stoff einen Arthousefilm zu drehen. Trotz einiger fantastischer Bilder, ist deren Anzahl über den ganzen Film hinweg deshalb doch etwas zu kurz geraten.

 

Um dem Zuschauer nicht zu verraten auf welcher Ebene des Trancezustandes die Szene gerade spielt braucht es ein guter Schnitt, aber auch gute Darsteller. Solche, die wissen, wie man Illusion als Realität dem Publikum verkauft. Und in diesem Fall sind die Schauspieler gut gewählt. Besonders Vincent Cassel, welcher gerne mal den Bösewichten mimt ist hier grandios. Seine Boshaftigkeit beginnt zu bröckeln und ist im nächsten Moment wieder voll da. Er wird liebevoll und ängstlich, dann wieder böse. Auch James McAvoy, zeigt dem Publikum eine Seite, welche nicht so bekannt ist von ihm.

Da "Trance" klar als Arthousemovie gedacht ist, war auch das Budget nicht gewaltig. Aus diesem Grunde mussten dann wohl auch die Effekte weichen, was dem Film jedoch keineswegs schadet, denn sie behelfen sich mit einer tollen Schnitt und Kameratechnik. So lassen sie Bilder ineinander verschwimmen und verzerren das Bild mithilfe von Licht und Fensterscheiben zusätzlich. Es ist erstaunlich wie man einen Zuschauer alleine mit diesen Effekten verwirren kann.

 

Fazit:

Der Film bietet eine unterhaltsame Story. Langweilen wird man sich in diesem Film wohl nicht direkt. Man sollt sich aber durchaus bewusst sein, dass es sich um einen Arthousefilm handelt. Daher ist die Erzählgeschwindigkeit etwas gedrosselt und die Effekte wurden aufs Minimum reduziert; dafür werden die Dialoge hochgefahren. Mit "Inception" war Nolan diesem Thema schon sehr nahe, und kreierte damit auch den besseren Film. Daher funktioniert "Trance" am Ende doch nur bedingt. Die vielen Wechsel der verschiedenen Ebenen kann in diesem Stil auch etwas unangenehm wirken.

 

Meine Bewertung: 7/10

Autor | Samuel Keller

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