We Are What We Are (2013)


Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

We Are What We Are

USA; 2013

Thriller, Drama

105 min

 

Jim Mickle

Nick Damici, Jim Mickle

Kelly McGillis, Ambyr Childers, Odeya Rush, Michael Parks, Wyatt Russell, Julia Garner

 


Jim Mickle, bekannt für seine Filme „Mulberry Street“ und „Stake Land“, hat sich dem 2010 erschienen, mexikanischen Kannibalen-Horrordrama von Jorge Michel „We Are What We Are“ angenommen um davon ein Remake zu produzieren. Dazu verlagert er das Geschehen von Mexiko in die USA. Ob das die Geschichte besser macht?

Das Fenster zum Schlacht-Hof
Das Fenster zum Schlacht-Hof

Irgendwo in der Einöde zieht ein großer Sturm über einem kleinen Dorf auf. Dabei ertrinkt die Mutter von Familie Parker, die abgelegen am Dorfrand lebt. Was niemand ahnt: Die Parkers sind Kannibalen, die schon seit Generationen regelmäßig, von ihrer Religion getrieben, in der Gegend Opfer suchen, töten und essen. Weil es Aufgabe der ältesten Frau in der Familie ist die Opfer zu zerlegen und zuzubereiten fällt mit dem Tod der Mutter diese Pflicht auf die beiden Töchter Iris (Ambyr Childers) und Rose (Julia Garner), die nun auch für ihren kleinen Bruder sorgen müssen. Während sich Vater Frank (Bill Sage) seiner Trauer hingibt und gleichzeitig auf der Suche nach einem neuen Opfer ist kommen den Töchtern mehr und mehr Zweifel über die Richtigkeit ihres Treibens.

 

Wenn man an Kannibalen-Familien in den ländlichen USA denkt kommt einen am ehesten „Texas Chainsaw Massacre“ in den Sinn. Doch Jim Mickle versucht das ganze eher aus der Perspektive eines Familiendramas anzugehen. Wie sich die Konstellation und Rangordnung in einer Familie durch den Verlust eines Mitgliedes verändern kann und für Konflikte sorgt steht im Vordergrund.

Auch hat man das Gefühl, das Mickle hier den Anspruch hatte einen kunstvoll inszenierten Film zu erschaffen und in machen Einstellungen ist das durchaus zu erkennen. Die Titelsequenz ist beispielsweise sehr gelungen, obwohl der Regisseur im weiteren Handlungsverlauf bald zu den üblichen handwerklichen Einstellungen zurückkehrt. Was aber klar dafür spricht, dass man sich in keinem gewöhnlichen Horrorfilm befindet ist das Erzähltempo.

Jim Mickle lässt sich sehr viel Zeit und das mag für Fans von Horrorfilmen doch bald sehr ermüdend sein. Dass zudem nie wirklich Spannung aufkommt hängt auch damit zusammen, dass der Handlungsverlauf durchaus erahnt werden kann und die prätentiöse Tiefgründigkeit mit der Zeit etwas nervt. Freunde des Drama-Genres werden aber aufgrund der Gewaltdarstellungen und des makabren Grundthemas ebenfalls kaum Freude an dem Film finden und so bleibt dieses Remake etwas schwierig einzuordnen.

Die Darsteller geben sich indes mühe, wobei Bill Sage als der dominante Vater doch etwas unglaubwürdig bleibt und nicht wirklich überzeugen kann. Doch auch der Rest der Figuren kann nicht wirklich packen, da man sich mit kaum einem Charakter identifizieren kann. Dadurch, dass die Kommunikation zwischen den Figuren zudem sehr gekünstelt wirkt und mit der Zeit beinahe nervt, verliert der Film ebenfalls Punkte. Der inkonsequente Versuch, den Geschichtlichen Hintergrund des Kannibalismus der Familie zu erklären irritiert dann ebenfalls mehr als das er aufschlussreich wäre und so bleibt dieser Film etwas halbgar.

 

Fazit:

Dieses Remake eines mexikanischen Horrordramas scheitert an seiner Unschlüssigkeit an welches Publikum es sich wenden soll. Für Horrorfans zu langsam und prätentiös inszeniert werden Arthouse- und Drama-Liebhaber von der Thematik und den teilweise drastischen Splattereffekten abgestoßen. Was bleibt ist ein interessanter Versuch aus der Kannibalen-Thematik ein künstlerisches Familiendrama zu machen, das aber insgesamt zu wenig Fleisch am Knochen hat um wirklich zu überzeugen und von dem man am Ende einfach zu wenig gesättigt ist als dass man „We Are What We Are“ als guten Film bezeichnen könnte.

 

Bewertung: 4/10

Autor | Yves Albrecht

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