Cheap Thrills (2013)


Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Cheap Thrills

USA; 2013

Thriller, Drama

85 min

 

E.L. Katz

David Chirchirillo, Trent Haaga

Sara Paxton, Ethan Embry, David Koechner, Amanda Fuller, Claudia Salinas, Pat Healy, Brighton Sharbino

 

 


Für seinen ersten Film hat sich E.L. Katz gleich ein paar bekannte Namen an Bord geholt. Pat Healy („Compliance“), David Koechner („Piranha 2“) und Sara Paxton („The Last House on the Left“; 2009) treten hier in diesem bitterbösen Thriller zwischen Komödie und Drama auf. Doch wie überzeugt dieses Erstlingswerk?

Drinking With My Guys!
Drinking With My Guys!

Craig (Pat Healy) ist glücklich verheiratet und gerade Vater geworden. Doch seine Finanzielle Lage ist kritisch und wenn er nicht bis Ende der Woche seine Miete bezahlen kann landet seine Familie auf der Strasse. Zu allem Übel verliert er auch noch seinen Job. Verzweifelt und beschämt geht er am Abend in eine Kneipe um bei ein paar Gläsern Bier über seine Situation nachzudenken. Dort trifft er seinen alten Schulfreund Vince (Ethan Embry) und kurz darauf den stinkreichen und abgedrehten Colin (David Koechner), der gerade den Geburtstag seiner jungen, bildhübschen Frau Violet (Sara Paxton) feiert. Das mit Geld um sich werfende Paar lädt Craig und Vince zu einer menge Drinks und danach sogar in ihre Villa ein, beginnt aber gleichzeitig ein merkwürdiges Spiel: Colin gibt demjenigen einen Geldpreis, der sich als erstes traut eine von ihm ausgedachte Aufgabe zu lösen. Zu Beginn noch harmlos, wird der Preis und die Art der Aufgabe immer verrückter. Während Vince auf die Idee kommt das Pärchen kurzerhand auszurauben, haben die beiden schon ganz andere Pläne...

 

Wie viel ist deine Würde wert? Für wie viel Geld machst du dich zum Affen? Und ab welchem Preis wärst du bereit deinen kleinen Finger abzuschneiden?

 

Während in Reality-Shows wie „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ Z-Promis für ein bisschen Geld das unappetitlichste Getier in sich hineinstopfen zeigt uns Regisseur E.L. Katz dieses Spiel im ganz privaten Rahmen.

Colin (David Koechner) hat Geld wie Heu und setzt es daher auch verschwenderisch ein. Craig und Vince haben kein Geld - nur ihre Familien und ihre Freundschaft. Die Spielereien zu denen sie Colin also anstachelt und dafür hoch entlöhnt wirken zu Beginn daher gar nicht so schlimm. Trotzdem hat Craig vorerst bedenken. Doch nachdem ihm Vince mehrmals den Gewinn weggeschnappt hat wird auch er vom Ehrgeiz gepackt.

Eine Abwärtsspirale ist losgetreten, bei der man bald nicht mehr zwischen harmlos und unmoralisch unterscheiden kann.

Dabei sind die Szenen oft so grotesk und David Koechner spielt seine Rolle als abgedrehter Millionär so überzeugend überspielt, dass auch eine Prise Humor mit von der Partie ist.

Doch es ist auch immer ein etwas ambivalenter Humor. Schließlich bezahlt man als Zuschauer ja auch dafür um zwei Individuen zuzusehen wie sie sich für Geld zum Affen machen und nach und nach gegeneinander aufgehetzt werden. Wie sehr unterscheidet sich also das Publikum, das über das Gezeigte lacht von Colin? Es ist aber auch genau dieses Spiel mit dem Voyeurismus des Zuschauers, der sich in sicherer Distanz über das geschehen mitamüsiert und sich mit zunehmender Abartigkeit der Aufgaben bald selbst dabei ertappt.

 

Bald verliert man selbst auch die Kontrolle über das Geschehen und sitzt plötzlich schockiert im Kinosessel, wenn einen bewusst wird was die Figuren hier eigentlich tun. Klar ahnt man von Anfang an auf was die Handlung zusteuert, doch mit mehreren gut gesetzten Twists, kann uns der Regisseur immer wieder mal auf eine falsche Fährte locken.

Doch was haben am Ende des Filmes die Figuren aus dem Geschehen gelernt? Nichts, wie man das Gefühl hat. Keiner scheint wirklich in irgendeiner Weise etwas Positives aus dem, was in dieser Nacht passiert ist, gezogen zu haben.

Dadurch verlässt auch der Zuschauer etwas kaputt und ernüchtert das Kino, mit einem flauen Gefühl im Magen. Denn Trotz aller Überspieltheit steckt sehr viel Realität in dem Gezeigten und so ist „Cheap Thrills“ kein Film den man mögen muss, den man aber gesehen haben sollte.

 

Fazit:

Für ein Erstlingswerk sehr gut gelungen ist „Cheap Thrills“ ein bitterböser Thriller, der den Zuschauer in einer Abwärtsspirale mitreisst, zum lachen bringt und plötzlich kalt von hinten Erwischt indem er ihn selbst zum Voyeur macht. Die Darsteller überzeugen alle in ihren Rollen und tragen zur mal schrägen, bald drückenden Stimmung des Filmes bei, dessen Ende schockierend, fast deprimierend ist und einen nachdenklich zurücklässt.

 

Bewertung: 7/10

Autor | Yves Albrecht

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