Simon Killer (2012)


Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

 

Simon Killer

USA, Frankreich; 2012

Drama, Thriller

101 min

 

Antonio Campos

Antonio Campos, Brady Corbet, Mati Diop

Brady Corbet, Nicolas Ronchi, Constance Rousseau, Lila Salet, Etienne Rotha Moeng, Yannis Calonnec

 

 


Regieneuling Antonio Campos schraubt mit seinem Filmtitel „Simon Killer“ und dem ersten Trailer die Erwartungen der Zuschauer hoch. Mit Brady Corbet hat er auch einen Schauspieler engagiert, der schon in manch gutem Film mitgespielt hat („Mysterious Skin“, „Funny Games U.S.“, „Martha Marcy May Marlene“). Doch leider funktioniert Campos’ zweiter Spielfilm über lange Strecken nicht.

 

Simon (Brady Corbet) reist nach Frankreich nachdem ihn seine Freundin verlassen hat. In Paris will er sich für ein paar Wochen die Zeit vertreiben und auf andere Gedanken kommen. Eines Abends lernt er die hübsche Prostituierte Veronika (Mati Diop) kennen und nach einigen gemeinsamen Stunden kommt Simon eine lukrative Idee: Anstatt wenig Geld von vielen Freiern zu verlangen könnten sie zu zweit einen der reichen, verheirateten Kunden Veronikas erpressen und so einfach an viel Geld kommen. Was nach einem einfachen Plan klingt wird aber bald kompliziert, auch weil sich hinter Simons Fassade dunkle Abgründe auftun...

 

Anstatt ein spannendes Thriller-Drama zu inszenieren, versucht Antonio Campos aus der interessanten Grundidee eine komplexe und tiefgründige Charakterstudie zu zeichnen, die aber langweilig und oberflächlich bleibt. Die Szenenübergänge sind wirr, wobei sie der Regisseur aus verschwommenen farbigen Überblendungen zusammensetzt. Und genauso unscharf bleiben auch alle Figuren im Film.

Simons Charakter, seine Vergangenheit und seine komplexe und (wie immer mehr klar wird) kaputte Psyche wird nie erklärt und so bleibt die Hauptfigur undurchsichtig und uninteressant. Brady Corbet spielt Simon auch als merkwürdige aber zugleich banale Figur von der man gar nicht mehr wissen möchte.

 

Gleichzeitig verschwendet der Filmemacher viel Zeit mit Kamerafahrten, die den durch Paris laufenden Simon verfolgen oder bringt belanglose, in die Länge gezogene Dialoge, was mit der Zeit sehr ermüdend wird. Tatsächlich ist die gesamte Handlung viel zu ausgedehnt erzählt und die Krimielemente mit der Erpressung bleiben eher eine Nebenhandlung, die keine allzu große Rolle für den Handlungsverlauf spielen.

Viel mehr wollte Campos offenbar Simons Psyche beleuchten und ihm mysteriöse Tiefgründigkeit verleihen. Er scheitert aber an der zu wenig durchdachten Inszenierung und die unnötigen und sich zu oft widerholenden Sexszenen zwischen Simon und verschiedenen Frauen sind ebenfalls nicht wirklich ansprechend.

Und schlussendlich: Für einen Film der „Simon Killer“ heißt sterben eindeutig zu wenig Leute - nämlich niemand.

 

Fazit:

„Simon Killer“ bleibt ein fader und (trotz dem vielen Sex) unbefriedigender Film, der weder unterhält noch eine tiefgründige Charakterstudie ermöglicht. Es ist lediglich eine unscheinbare, zähe Tortur, die einen am Ende ermüdet und enttäuscht zurücklässt. Brady Corbet spielt eine uninteressante Figur, die zu oberflächlich bleibt obwohl sie eigentlich tiefgründig sein soll und somit ist dieser Paristripp eindeutig ein Reinfall.

 

Bewertung: 3/10

Autor | Yves Albrecht

 

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