The Dyatlov Pass Incident (2013)


Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

The Dyatlov Pass Incident / Devil's Pass

USA, GB, Russland; 2013

Thriller

100 min

 

Renny Harlin

Vikram Weet

Richard Reid, Gemma Atkinson, Matt Stokoe, Luke Albright, Holly Goss, Ryan Hawley

 

 


Seit Anbruch des neuen Jahrhunderts scheint kein Jahr zu vergehen, ohne dass ein Found-Footage Horror-Thriller gedreht wird. Jetzt ist auch der finnische Regisseur Renny Harlin ("Nightmare on Elm Street 4", "Cliffhanger", "Deep Blue See") auf diesen Zug aufgesprungen und verwendet als Grundlage den realen, mysteriösen Tod von neuen Studenten im Jahr 1959 am Berg Cholat Sjachl (dt. „Berg der Toten“). Doch gelingt ihm eine gute Mischung aus realem Rätsel und fiktiven Horror?

 

Im Jahr 1959 ereignete sich im nördlichen Ural ein rätselhafter Vorfall: Neun Studenten wollten für eine Skitour den Berg Otorten besteigen. Doch in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar starben alle Teilnehmer am Hang des Cholat Sjachl („Berg der Toten“) auf mysteriöse Weise. Anzeichen für einen Kampf fehlten, doch die Leichen wiesen teilweise merkwürdige Verletzungen auf.

Eine Gruppe Filmstudenten, rund um die junge Holly King (Gemma Atkinson), macht sich 53 Jahre nach diesem Ereignis auf um eine Dokumentation darüber zu drehen. Doch als sie am Berg angekommen sind, merken sie bald, dass draussen im Schnee irgendetwas ist, und Böses im Schilde führt.

 

Der Vorfall am Dyatlov Pass entspricht tatsächlich der Wahrheit. Bis heute ist nicht klar, was den Tod der neun Menschen verursacht hat. Somit war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Filmindustrie dieses Thema aufgreifen würde.

Actionregisseur Renny Harlin kennt sich bereits damit aus, Geschichten spannend umzusetzen und in „The Dyatlov Pass Incident“ gelingt ihm dies auch über lange Strecken. Der Found-Footage-Look funktioniert in diesem Film zudem sehr gut. Durch die etwas ruhigere Kameraführung (man merkt dass eine Steadicam verwendet wurde) kann man sich viel besser auf das Gezeigte konzentrieren und auf unnötiges Kameragewackel wird verzichtete.

Aufgebaut wird die Geschichte rund um die Studenten, die diese Dokumentation drehen möchten, sehr chronologisch und die Figuren überzeugen alle. Es sticht zwar kein Charakter wirklich heraus, doch sind alle grundsätzlich sympathisch und es werden keine unnötigen Konflikte geschürt.

Die Schauspieler sind alle nur bedingt bekannt. Manche werden Gemma Atkinson wiedererkennen, die als Model und Soap Opera-Star in England Bekanntheit erlangte und auch Richard Reid (nein, nicht der Schuhbomber) hat bereits in mehrern Projekten mitgespielt und wird bald in „Hercules 3D“ (ebenfalls von Renny Harlin) zu sehen sein.

Im verlauf der Handlung, besonders ab dem Zeitpunkt wo die Gruppe in Russland ankommt, baut sich langsam eine spannende Atmosphäre auf und immer mehr mysteriöse Elemente sorgen dafür, dass der Zuschauer aufmerksam bleibt. Diese Stimmung kann der Film über lange Zeit beibehalten, doch in der letzten halben Stunde, die eigentlich perfekt aufgebaut wäre, zerstört er die ganze Atmosphäre durch schlechte und viel zu offen gezeigte CGI-Effekte. Diese passen so wenig in die Handlung und wirken so platt, dass sie den Film schon beinahe zerstören.

Mit dem Schlusstwist, der wirklich gelungen ist, und bei dem man aufmerksam bleiben muss um alle Zusammenhänge zu verstehen, kann „The Dyatlov Pass Incident“ zwar wieder punkten, doch leider gelingt es ihm auch dadurch nicht den Status zurückholen, den er ohne die schlechten Creature-Effekte hätte haben können.

 

Fazit:

Wir werden wohl nie erfahren, was zum Tod der realen neun Studenten am Dyatlov Pass geführt hat. Was dieser Film hingegen ohne die schlechten CGI-Effekte am Ende hätte sein können, lässt sich erahnen. Leider verspielt er durch diese unpassenden und billigen Elemente die gesamte spannende Atmosphäre und selbst der perfekte und gut durchdachte Schluss kann nur bedingt wieder gut machen, was hier an Potential innert weniger Minuten verspielt wurde. Trotz allem ist der Film nur schon aufgrund seiner Vermischung zwischen Realität und Fiktion einen Blick wert.

 

Bewertung: 6/10
Autor | Yves Albrecht

Q & A mit Regisseur Renny Harlin am NIFFF 2013. Achtung, enthält SPOiLER!!!

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