Animals (2012)


Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Animals

Spanien, 2012

Drama, Fantasy

94 min

 

Marçal Forés

Marçal Forés, Enric Pardo, Aintza Serra

Oriol Pla, Augustus Prew, Dimitri Leonidas, Roser Tapias, Javier Beltran, Martin Freeman, Maria Rodríguez Soto

 


„Donnie Darko“ trifft auf „Ted“ hörte man mehrere Stimmen im Voraus sagen. Doch Marçal Forés Film ist anders. Mit „Animals“ baut er eine Märchenhafte Traumwelt auf, die durch ihre natürlichen aber kunstvoll eingefangenen Bilder ein Augenschmaus ist.

 

Der introvertierte Highschool-Schüler Pol (Oriol Pla) hat ein Geheimnis: Ein lebendiger Teddybär names Deerhof mit dem er seine innersten Gefühle teilt. Als sein grosser Bruder aber immer mehr Druck auf ihn ausübt beschliesst Pol schweren Herzens mit dieser kindlichen Welt abzuschliessen und versenkt seinen Teddy kurzerhand im nahen See.

Danach, und nach dem auftauchen eines neuen Schülers namens Ikari (Augustus Prew) in Pol’s Klasse, beginnen merkwürdige Dinge zu geschehen. Eine Mitschülerin verschwindet spurlos und Ikari, von dem Pol fasziniert ist, scheint etwas zu verbergen haben. Bald überschlagen sich die Ereignisse.

 

Die wunderbare visuelle Gestaltung von „Animals“ kann durchaus als Anspielung an die Gemälde der Romantik verstanden werden, die Pols Kunstlehrer (Martin Freeman, bekannt aus Peter Jackson’s "Hobbit"-Trilogie) während des Filmes thematisiert.

Für den Aufbau der Geschichte lässt sich der Film indes sehr viel Zeit und nur durch die ständig präsente mysteriöse Spannung tritt keine Langeweile auf. Die Stimmung, die Forés hier verbreitet ist wirklich packend und die vielen Storyelemente sorgen für eine positive Abwechslung. So ist der Film nicht einfach nur ein Drama sondern wechselt von Thriller über Mystery bis hin zu Coming of Age und dank der surrealen Figur des lebendigen Teddybärs fliesst auch Humor in die Geschichte ein. Deerhof ist allgemein eine sympathische Figur, da seine Bewegungen an Stop-Motion erinnern, und dadurch viel zugänglicher wirkt als wenn eine CGI-Animation eingesetzt worden wäre.

Das Coming of Age-Element und die eigentliche Botschaft des Filmes äussert sich besonders in der Verwirrtheit unserer Hauptperson. Pol ist hin- und hergerissen zwischen dem Kindlichen (Deerhoof) und dem Erwachsenwerden (Ikari). Ein zusätzliches Element bietet das Comicheft „Black Hole“ von Charles Burns, das Pol während des Filmes liest. Viele Elemente daraus sind in abgewandelter Form in „Animals“ wieder zu erkennen und so hat Marçal Forés hiermit eine feine Hommage geschaffen.

 

Das Ende sorgt dann noch für zusätzliche Verwirrung, besonders weil stark mit den Erwartungen des Zuschauers gespielt wird und diese dann immer wider über den Haufen wirft. Ganz schlüssig ist im Endeffekt nicht alles, in gewissen Punkten ist die Geschichte in ihrer Komplexität beinahe wieder zu einfach, und manche Frage bleibt unbeantwortet. Nichtsdestotrotz bleiben die guten Bilder im Gedächtnis hängen und laden zu einem zweiten Mal schauen ein.

 

Fazit:

Der erste fürs Kino produzierte Spielfilm von Marçal Forés überzeugt zuallererst durch seine visuelle Gestaltung, das ruhige Erzähltempo und die guten Schauspieler. Das surreale Element des lebendigen Teddybärs sorgt in der sonst von mystriösen und dramatischen Elementen geprägten Handlung für eine humorvolle Abwechslung. „Animals“ gelingt es zudem sich von bisher bekannten Coming of Age-Filmen abzuheben und mit seinem Ende die Erwartungen des Zuschauers über den Haufen zu werfen. Viele Fragen bleiben allerdings am Ende offen und so lädt der Film zum wiederholten anschauen ein.

 

Bewertung: 7.5/10

Autor | Yves Albrecht

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