The Butterfly Room (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

The Butterfly Room

Italien, USA; 2012

Thriller

87 min

 

Jonathan Zarantonello

Jonathan Zarantonello, Paolo Guerrieri, Luigi Sardiello

Barbara Steele, Ray Wise, Erica Leerhsen, Heather Langenkamp, Ellery Sprayberry, Julia Putnam, Camille Keaton


„Ich wollte mit diesem Film zwei Dinge. Erstens: Eine Hommage an die Giallo-Thriller der 70er mit allen meinen Lieblingsschauspielern; zweitens: Einen Film über eine alte Frau machen, die Kinder umbringt.“ – so viel verriet uns der Regisseur Jonathan Zarantonello über die Handlung seines zweiten Filmes.

Wenn man den Cast so durchliest, muss man zugeben, dass ihm ersteres eindeutig gelungen ist. Da geben sich Heather Langenkamp („A Nightmare on Elm Street“, 1984), Ray Wise („Twin Peaks“, 1990), Camille Keaton („Ich spuck auf dein Grab“, 1978), P.J. Soles („Halloween“, 1978), Adrienne King („Freitag der 13.“, 1980) und Kultregisseur Joe Dante („Gremlins", 1984) die Klinke in die Hand. Die Person, die aber am meisten auffällt, ist die Horrordiva Barbara Steele – eine Legende im Genre seit ihrem Auftritt in Mario Bavas „Die Stunde wenn Dracula kommt“ (1960). Unsere Aufmerksamkeit hat der Film damit schon mal. Doch überzeugt auch der Rest?

Die allein erziehende Mutter Claudia (Erica Leerhsen) zieht mit ihrer Tochter Julie (Ellery Sprayberry) in die Wohnung gleich neben einer älteren Dame namens Ann (Barbara Steele). Die vielbeschäftigte Claudia schafft es nicht immer pünktlich zu Hause zu sein und so findet Julie bei Ann einen spannenden Platz um die Zeit totzuschlagen. Doch Ann scheint ein düsteres Geheimnis zu haben. Immer wieder hört man merkwürdige Geräusche aus ihrem Appartement, dann verschwindet ein Handwerker, der bei ihr Arbeiten verrichten sollte; und was hat es mit den vielen Schmetterlingen auf sich, die sie in einem Raum an die Wand gepinnt hat?

Als Ann’s Tochter Dorothy (Heather Langenkamp) plötzlich auftaucht und vor ihrer Mutter warnen will scheint es schon zu spät zu sein.

 

Jonathan Zarantonello ist ein kühler Psychothriller gelungen, in dem Steele eine Performance abliefert, die beweist, dass es die Leinwanddiva noch mit jedem aufnehmen kann. Die Handlung ist aus verschiedenen Zeitebenen ineinander verwoben und vom Zuschauer wird einiges an Aufmerksamkeit verlangt. Auch wenn man bald mal ahnt, auf was der Film zusteuert, bleibt immer noch die Frage nach dem wie und warum. So bleibt der Film über die gesamte Laufzeit hinweg spannend und lässt den Zuschauer im Sessel festkleben. Die Morde halten sich bezüglich Gewalttätigkeit in Grenzen, man sieht praktisch kein Blut, was zwar nicht gerade Giallo-üblich ist, dem Film aber auch nicht abträglich ist.

Einzig vielleicht die Darstellung von Heather Langenkamp als hysterische Tochter von Ann driftet manchmal ins lächerliche ab und grenzt an Overacting. Trotz diesem kleinen Makel bleibt der Film ein spannendes Kinoerlebnis und einige Szenen brennen sich im Gedächtnis fest und lassen einen nicht mehr los.

 

Der „Butterfly Room“ selbst symbolisiert laut Zarantonello übrigens Ann’s Vagina. So finden sich viele Andeutungen darauf, beispielsweise wiederholt Ann vermehrt, dass noch kein Mann diesen Raum betreten hat!

 

Fazit:

Ein Treffen des Who is Who des Terrorkinos der Siebzigerjahre hat Jonathan Zarantonello da auf die Beine gestellt; alles verpackt in einen wirklich spannenden Thriller, der zwar visuell nicht an die frühen Gialli heranreicht, dafür eine verstrickte, düstere Geschichte erzählt und mit Barbara Steele in der Hauptrolle einen echten Glücksgriff gelandet hat. Selbst wenn man keinen der Schauspieler kennt sind schaurig-mysteriöse 90 Minuten zum miträtseln garantiert und der Film hält den Zuschauer im Sitz festgepinnt wie die Schmetterlinge an der Wand.

 

Bewertung: 8/10

Autor | Yves Albrecht

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