World War Z (2013)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

World War Z

USA, 2013

Action, Horror

110 min

 

Marc Forster

Matthew Michael Carnahan, J. Michael Straczynski

Brad Pitt, Eric West, Matthew Fox, David Morse, James Badge Dale, Mireille Enos, David Andrews

 


Im Vorfeld zur Veröffentlichung von „World War Z“ hörte man schon viele negative Stimmen, die sich hauptsächlich um Produktionsschwierigkeiten und Konflikten zwischen Regisseur Marc Forster und Hauptdarsteller Brad Pitt drehten. Ist es ihnen dennoch gelungen aus der Vorlage von Max Brooks (dem Sohn von Mel Brooks) einen ansehnlichen Film zu drehen?

Immer diese Rush-Houer-Einkäufe
Immer diese Rush-Houer-Einkäufe

Als auf der gesamten Welt ein unbekanntes Virus ausbricht, das die Toten als Zombies wieder auferstehen lässt, kann sich der ehemalige UN-Soldat Gerry Lane (Brad Pitt) zusammen mit seiner Familie gerade noch knapp auf einen Flugzeugträger retten. Dort wird er von seinen ehemaligen Arbeitgebern damit beauftragt, einen jungen Virologen auf eine Mission zu begleiten um den Ursprung - und damit die Heilung - für diese Seuche zu finden. Doch auf der in Chaos versinkenden Welt entpuppt sich dieses Vorhaben, als eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen...

 

Die Filme des schweizer Regisseurs Marc Forster begannen in den letzten Jahren etwas nachzulassen. Während sein Bond-Film „Quantum of Solace“ lediglich von der Kritik nicht besonders gut aufgenommen wurde, das Produktionsbudget aber wieder einspielte, wurde sein „Machine Gun Preacher“ (2011) auch von den Zuschauern verschmäht. Gerade mal rund 550'000 USD von 30 Millionen brachte er ein.

Als man nun von Schwierigkeiten bei den Dreharbeiten und dem Streit mit dem Hauptdarsteller und Produzent Brad Pitt hörte, schallten bereits wieder die Alarmglocken. Doch „World War Z“ ist durchaus kein schlechter Film; obwohl ihm einige Schwächen eingeräumt werden können. Beginnen wir aber mit den positiven Aspekten:

 

Nach den gewohnt künstlerisch-schönen Eröffnungstiteln folgt die Handlung erst einmal der Familienidylle Gerry Lanes; welche dann jäh von Ausschreitungen und Angriffen der infizierten und zu Zombies mutierten Menschen gestört wird.

Praktisch von einer Minute zur andren lässt Forster hier die heile Welt einstürzen und überrollt den Zuschauer, genauso wie seine Protagonisten, mit dem totalen Chaos. Bei der actiongeladenen Flucht wird dem Publikum kaum eine Verschnaufpause gegönnt – die Familie stolpert von einer ausweglosen Situation in die nächste, bis sie dann endlich den rettenden Flugzeugträger erreicht. Nach einer kurzen Actionpause im Träger, geht es dann für Gerry gleich wieder von der einen rasanten Verfolgungsjagd zur nächsten.

Brad Pitt spielt den Familienvater gewohnt routiniert, wobei er allerdings nie zu einer wirklich glaubhaften Figur wird, weshalb man über weite Strecken leider keine Beziehung zu ihm aufbauen kann. Viele Nebendarsteller, die ihr Handwerk ebenfalls verstehen, verschwinden hingegen recht schnell wieder und so dürfen beispielsweise David Morse und Moritz Bleibtreu nur kurz ihre Köpfe ins Bild halten. Mireille Enos, als Gerrys Frau Karen, und die beiden Kinderdarsteller sind dafür nicht ganz glaubwürdig, besonders was ihre Besonnenheit während der rasanten Flucht anbelangt. Da sie in der zweiten Hälfte des Filmes aber praktisch keine Rolle mehr spielen, kann man dies dem Film durchaus verzeihen.

 

Was die Effekte und das Make-up der Zombies anbelangt, so wurde hier durchwegs gute Arbeit geleistet. Die Untoten verwandeln sich innerhalb weniger Sekunden und sind noch gieriger und schneller als wir es uns beispielsweise aus Zack Snyders „Dawn of the Dead“ gewohnt sind. Der Gewaltanteil ist hingegen ein Stück niedriger angesetzt und so muss der Zombiefan auf ausgiebige Fressgelage verzichten. Viel mehr konzentriert sich das Drehbuch auf Gerry’s Odyssee durch das in Chaos und Angst versinkende Land und seine verzweifelte Suche nach einer Schwäche des Virus. Dabei sorgt der Film aber auch immer wieder für schaurige Schock-Momente, die manchen unvorbereiteten Zuschauer im Kinosessel zusammenfahren lassen werden.

Bezüglich Spannung und Action kann Marc Forster also gar nichts vorgeworfen werden. Er sorgt hier wirklich für kurzweilige 110 Filmminuten, die mit spektakulären Effekten versehen wurden.

Lediglich das etwas zu simple Ende, bei dem durchaus etwas mehr Biss und Dramatik wünschenswert gewesen wäre, wirkt „World War Z“ etwas abträglich. Einen Kinobesuch ist er aber allemal wert.

Um noch ein paar Worte über die 3D-Technik zu verlieren: Sie ist in diesem Film absolut unnötig und auch nicht besonders spektakulär eingesetzt, wirkt sich aber auch nicht sonderlich störend auf den Filmgenuss aus.

 

Fazit:

Mit seinem neusten Werk ist Marc Forster ein durchwegs spannender Action-Horrorfilm gelungen, der die Geschichte ohne grosse Ecken und Kanten erzählt und mit seinen Effekten für manch wohligen Schocker sorgt. Während man mit Brad Pitts Charakter nie ganz warm werden kann, geben sich viele talentierte Nebendarsteller die Klinke in die Hand und halten den Film bis zu seinem - leider etwas zu braven - Ende auf einem rasanten Niveau, das einen kaum eine Verschnaufpause gönnt.

 

Bewertung: 6.5/10

Autor | Yves Albrecht

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