Blood Cult

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

 

Blood Cult

USA; 1985

Thriller, Slasher

89 min

 

Christopher Lewis

Stuart Rosenthal, James Vance

Juli Andelman, Charles Ellis, Peter Hart, Bennie Lee McGowan, James Vance, David Stice, Fred Graves

 


Von diesem Trashfilm aus der Mitte der 80er Jahre wird oft behauptet er sei die erste „Direct-to-Video“ Veröffentlichung – also ohne zuvor in einem Kino gezeigt worden zu sein. Wenn man den Film schaut, dann versteht man auch warum, und es ist fraglich ob er damit einen positiven Grundstein gelegt hat.

 

An einer amerikanischen Universität geht ein wahnsinniger Mörder um, der junge Studentinnen tötet, und immer einen Körperteil von den Leichen mitnimmt.

Der Polizeichef steht unter gewaltigem Druck den Fall möglichst schnell aufzuklären, steht doch bald seine Wiederwahl an. Einen Hinweis bekommt er von seiner Tochter, die in der Uni-Bibliothek arbeitet. In einem Buch über Okkultismus hat sie einen Artikel über eine mittelalterliche Sekte gefunden, die in einem Ritual einen Körper, der aus verschiedenen Leichenteilen zusammengesetzt wurde, dem dunklen Meister opfert. Ist das der Plan des blutrünstigen Mörders? Bald geschieht auch schon der nächste Mord und jeder ist verdächtig. Auch die Tochter des Sheriffs scheint in Gefahr zu sein.

 

Eine typische Story für die Horrorthriller der damaligen Zeit hat dieser Film, und ist zu alledem noch recht billig produziert. Warum kennt das Teil also überhaupt noch jemand? Wieder mal ist dies der „Liste Problematischer Filme“ zu verdanken.

 

Wenn man den Film einlegt, muss man sich bewusst sein, das man sich auf dem Gefilde des Trashfilms bewegt, ansonsten könnte die Enttäuschung gross sein. Die sogenannten Darsteller spielen ihre Rollen alle sehr hölzern und bemüht, zudem ist die Schauspielerwahl nicht besonders gelungen. Der Hörgerät tragende Polizeichef ist zu alt, als dass man sich richtig mit ihm identifizieren könnte, seine Tochter und ihr schleimiger Freund sind sowieso von Beginn an total unsympathisch, was auch nicht durch den Umstand verbessert wird, dass sie in fast jeder Szene rumknutschen.

Die hübschen Frauen, die im Film mitspielen, haben eigentlich nur die Aufgabe fünf Minuten nach ihrem Auftritt den Löffel abzugeben, und nicht mal das kauft man ihnen ab. Immer starren sie während dem Mord schreiend in die Kamera – und am Bildrand sieht man ständig die Ecken vom Fischaugen-Objektiv.

Gefüllt wird die Zeit zwischen den Morden mit schlecht ausgedachten und vorgetragenen Dialogen und anderen belanglosen Szenen: Niemand wird den Blick während der nervenzerreissend spannenden Salatbüffet Szene abwenden können!

Eine merkwürdige Verfolgungsjagd im Wald ist dann zwar ein interessanter Twist, doch am Ende eher verwirrend und ohne Zusammenhang zum restlichen Handlungsverlauf.

 

Trotz all diesen Punkten, die eigentlich jeden Film direkt in den Müll befördern sollten, mag er doch irgendwie zu unterhalten. Dies besonders, weil er sich selbst extrem ernst nimmt und offenbar glaubt, ein spannend-brutaler Mörderthriller zu sein. Bald einmal kann man nur noch über die billigen Szenen lachen:

Zum Beispiel schliesst sich eine junge Frau im Badezimmer ein, der Killer beginnt die Türe mit einem Fleischbeil einzuschlagen, kann dann aber plötzlich die Türe mit dem Türknauf öffnen. Oder der Mörder hackt geschätzte 20-Mal auf sein Opfer ein und am Ende fehlt ihr gerade mal ein Arm. Die schlechte deutsche Synchronisation tut da auch noch ihren Teil dazu und die Angstschreie sind so unüberzeugend wie das billige Ende.

Herzhaft kann man über solchen Dilettantismus lachen und auch ein paar der handgemachten Bluteffekte sind recht schön anzusehen. Mit den 90 Minuten Laufzeit tut sich aber trotzdem immer wieder mal Langeweile breit.

 

Fazit:

„Blood Cult“ ist Trash total, der leider etwa 15 Minuten zu lang geraten ist, als dass er in seiner unfreiwilligen Komik wirklich unterhalten könnte. Die Gewalt und der Sadismus gegen Frauen sind natürlich total übertrieben und führten damals zum Verbot des Films. Durch die Home-Video-Optik und die schlechten Schauspieler werden bestimmt nur achtzigerjahre Horror-Fans Freude an dem Film finden, aber auch für die ist der Film nur bedingt zu empfehlen, gibt es doch so manche Durststrecke.

Ein Film für die unterste Reihe im Videoladen, den man sich ansehen kann, wenn man alle Genrekollegen schon durch hat.

 

Veröffentlichung:

Das Label ASTRO hat den Film veröffentlicht. ASTRO ist dafür bekannt, dass die Bildqualität oft sehr schwankt und nicht immer auf DVD Niveau ist. Auch hier ist die Qualität nicht immer toll, allerdings war sie es schon ursprünglich nicht und man kann den Film in dieser Version sehr gut anschauen. Die DVD liegt oft an Filmbörsen rum, wo man getrost zugreifen kann, die Frage ist nur, ob man das bei diesem Film auch möchte.

 

Bewertung: 3.5/10

Autor | Yves Albrecht

 

Besucherwertung

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Bewertungsmaßstab

10 = Sensationell!
9 = Genial
8 = Super!

7 = Sehr Gut
6 =  Gut
5 = Genügend (durchschnitt)
4 = Schwach
3 = Sehr Schwach
2 = Nervt
1 = Totale Sch...

Loading