Dr. Giggles (1992)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Dr. Giggles

USA; 1992

Horror

95 min


Manny Coto

Manny Coto, Graeme Whifler

Larry Drake, Holly Marie Combs, Cliff De Young, Glenn Quinn, Keith Diamond, Richard Bradford, Michelle Johnson


Zwar schien der Horror-Hype zu Beginn der 90er Jahre etwas abzuflauen, doch das hielt die Macher solcher Filme nicht ab, fleissig weiter zu produzieren. So landete auch der Film „Dr. Giggles“ irgendwann in den Videoläden, wurde aber nur wenig beachtet. In Deutschland gibt es bisher auch keine offizielle Veröffentlichung auf DVD. Doch ganz ignorieren kann man den Film auch nicht, bietet er doch gute Unterhaltung für Horrorliebhaber.

Es tut mir leid, aber Sie haben eine Kamera im Hals...
Es tut mir leid, aber Sie haben eine Kamera im Hals...

Einem Patient einer psychiatrischen Einrichtung ist der Ausbruch gelungen. Der nur unter dem Namen Dr. Giggles (Larry Drake) bekannte, schwer geistesgestörte Mann hinterlässt dabei eine blutige Spur auf dem Weg zurück in seine Heimatstadt, in der vor vielen Jahren sein Vater, einst ein angesehener Arzt, getötet wurde. Nun will er an der Bevölkerung grausame Rache nehmen.

In der Stadt beginnen derweil für die ortsansässigen Schüler gerade die Sommerferien. Doch die junge Jenny (Holly Marie Combs) ist nicht gerade fröhlich zumute, hat sie doch eine schwere Herzoperation vor sich. Bald ist das aber nur noch ihr kleinstes Problem, denn Dr. Giggles zieht ausgerechnet in das verlassene Anwesen nebenan und der irre Doktor macht auch Hausbesuche...

 

Das klingt alles nach einem weiteren „Halloween“-Aufguss mit den üblichen Klischees. Ganz gefeit ist der Film tatsächlich nicht davor, doch er macht schon so manches anders. So ist das Gesicht des Killers schon von Anfang an bekannt genauso wie sein Motiv, auch wenn man im Verlauf des Films noch genaueres über dessen Auslöser erfährt. Dies ist auch schon einer der Schwachpunkte des Films. Dadurch dass die Identität bekannt ist, und man Dr. Giggles bei seinen Morden beobachten kann, ist ein wenig Spannung bereits verloren. Um das wieder gut zu machen bringt der irre Arzt so manchen ironischen Spruch. Aber an Freddy Krüger kommt er dennoch nicht heran, was besonders am Schauspieler Larry Drake liegt. Er schafft es nie die skurrile Figur mit dem irren kichern wirklich unheimlich oder sympathisch darzustellen und somit hat sich Dr. Giggles das Potenzial zur Horrorikone schon mal verspielt.

Dennoch ist der Film nicht völlig missraten. Die Sprüche sind immer tiefschwarz und Spannung kommt auch des Öfteren auf. Besonders eine Szene, die in einem Spiegellabyrinth spielt, fesselt den Zuschauer an seinen Sitz.

Der Regisseur zeigt auch immer wieder spezielle Kamerablickwinkel. Bereits in der ersten Szene fährt das Publikum durch (für die Zeit recht gut computeranimierte) Blutgefässe, um dann aus der offenen Wunde aus dem Körper zu schauen.

 

Mit Brutalität wird ebenfalls nicht gegeizt und auch wenn das Blut nicht literweise spritzt, wird dennoch so manche Szene im Gedächtnis bleiben. Die Geschichte selbst ist zwar bereits ein wenig abgedroschen, und bietet nicht ganz so interessante Wendungen, wie man zu Beginn vielleicht vermutet, ist aber für Genrefans dennoch ein Blick wert.

 

Fazit:

Ganz im Stil der Horrorwelle der Achtzigerjahre bringt „Dr. Giggles“ blutig brutale Unterhaltung, die dank dem skurrilen Killer und seinen ironischen Sprüchen gut unterhält. Zwar kann der Hauptdarsteller zu wenig überzeugen um zur Horrorikone zu werden und auch die Story selbst ist manchmal etwas abgedroschen, doch besonders Horrorfans dürfen getrost einen Blick riskieren, bietet der kichernde Doktor doch kurzweilige 90 Minuten lang schaurige Unterhaltung.

 

Veröffentlichung:

Wie schon erwähnt gibt es keine offizielle DVD Veröffentlichung im deutschsprachigen Raum. Was allerdings existiert ist eine Bootleg-DVD. Man hat sich dazu auch richtig Mühe gegeben. Die DVD ist in einer schön gestalteten Hartbox mit deutschem und englischem Ton (UNCUT!). Das Bild ist allerdings etwas dunkel. Sonst (mal abgesehen davon, dass es sich um ein Bootleg handelt) kann man diese Ausgabe empfehlen. Die offiziellen VHS’ in deutscher Sprache sind leider geschnitten. Als Sammler mit guten Englischkenntnissen kann man daher nur auf die amerikanische DVD von Good Times Home Video zurückgreifen.

 

Bewertung: 6/10

Autor | Yves Albrecht

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