Back in the Game (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Trouble with the Curve

USA; 2012

Drama

111 min

 

Robert Lorenz

Randy Brown

Clint Eastwood, Amy Adams, Justin Timberlake, John Goodman, Matthew Lillard, Robert Patrick


Clint Eastwood ist ein bekannter Name in der Filmlandschaft. Seit über 50 Jahren ist er als Schauspieler tätig und seit über 30 Jahren führt er auch Regie. Seit gut 20 Jahren ist er in keinem Film mehr aufgetreten in dem er nicht auch die Regie übernahm. Und gerade in seinen letzten Filmjahren waren sehr gute Filme unter seiner Führung herausgekommen. Nun steht er aber wieder einmal nach langer Zeit unter einer Fremdregie auf der Leinwand. Dabei handelt es sich um Robert Lorenz, welcher mit "Back in the Game" sein Regiedebüt feiert. Seit 2002 arbeitet er als Produzent und vertrieb viele Filme von Eastwood. Seit 1995 ist er auch als Regieassistent tätig und half bei Eastwood schon bei "Die Brücken am Fluss", "Mystic River" oder "Million Dollar Baby" mit.

Hat Lorenz etwas bei Eastwood gelernt? Oder zieht er nun sein eigenes Programm durch?

Clint Eastwood übt mit John Goodman Stühle anzuschreien
Clint Eastwood übt mit John Goodman Stühle anzuschreien

"Back in the Game" im Originalen "Trouble with the Curve" ist ein Sportfilm. Genauer gesagt ein Film über Baseball. Gus Lobel (Clint Eastwood) ist ein alter verbitterter Baseball-Talentscout. Seine Aufgabe ist es, oder war es durch sein Wissen über Baseball aus den Junioren-Teams das Talent herauszusuchen und ihn in einem Ligaspiel zum Star zu küren. Durch das Aufkommen der Computer und der Computer Statistiken scheint ein solcher Scout nicht mehr gebraucht zu werden.

Neben dem Wissen, das Gus‘ Vertrag bei den Atlanta Braves in kürze auslaufen wird, kämpft er auch noch gegen ein Augenleiden an, welches ihn langsam aber sicher erblinden lässt.

Nun meldet sich seine Tochter Mickey (Amy Adams) wieder und verkündet Gus, dass sie bald Partnerin ihrer Anwaltskanzlei werden wird, auf die sie solange hingearbeitet hatte. Um aber ihren beinahe blinden Vater nicht allein quer durch die USA reisen zu lassen, nimmt sie sich einige Tage frei um ihn zu begleiten. Nebenbei möchte sie von ihrem Vater gerne ihre Vergangenheit aufrollen, und wissen warum er sie schon früh zu Tante und Onkel (für Mickey unbekannte Leute) schickte. Um darauf eine Antwort zu geben lässt sich Gus Zeit. Soviel, dass Mickey sich während den Baseballspiels mit Johnny Flanagan anfreundet, einem ehemaligen Baseballspieler, welcher aus Krankheitsgründen die Karriere verlassen musste.

 

"Was ist dir denn über die Leber gelaufen?" – "Das Alter!"

Mit diesem Zitat lässt sich die Geschichte kurz erklären. Die Story bietet nichts Neues. Ein alternder Mann kämpft um seine Gesundheit und seine Vergangenheit wie auch um seinen Platz in der Gesellschaft oder bei der Arbeit. Diesen Part übernimmt hier Clint Eastwood. Auf der anderen Seite haben wir eine erfolgreiche junge und attraktive Frau, welche mit ihrer Kindheit noch nicht ganz abgeschlossen hat, aber alles daran setzte um die Erwartungen ihres Vaters zu erfüllen. Die Geschichte rankt sich dann noch um einen nationalen amerikanischen Mannschaftsport. Ganz uninteressant ist die Handlung nicht aufgebaut. Dennoch hätte man ohne weiteres einzelne Elemente spannender hervorheben, andere dafür streichen können. Die grosse Überraschung trifft auch hier am Schluss nicht ein.

 

Clint Eastwood spielt hier einen Charakter, welchen er nur zu gut verkörpern kann. Kaum ein anderer hätte den mürrischen und starrköpfigen Menschen besser spielen können als Eastwood. Amy Adams als seine Tochter war dann wohl doch eine kleine Talentverschwendung. Sie spielt gut, hätte aber sicher besser sein können. Mit anderen Worten; auch eine andere mittelgute Schauspielerin hätte diesen Part ebenso gut hingekriegt wie Adams. Justin Timberlake habe ich auch schon besser spielen sehen. Mit seiner kleinen Rolle konnte er nichts falsch machen, aber die grosse Bewunderung hat er auch nicht verdient. Dafür war seine Darstellung doch zu eindimensional.

 

Robert Lorenz hat mit seinem Kameramann Tom Stern einige verschiedene Kameraschwenks in seinen Film eingebaut. Damit gelingt es ihm das Starre der Geschichte etwas zu nehmen und einige neue Gesichtspunkte mit den Bildern einzubringen.

 

Fazit:

Robert Lorenz hat ein unterhaltsames Drama geschaffen mit einem tollen Clint Eastwood. In dem Film kommt zwar kein Schauspieler auf sein Top Level, aber Eastwood holt das Beste aus seiner Rolle heraus. Amy Adams und Justin Timberlake hätten hingegen mehr aus ihrem Part herausholen können. Die Geschichte ist kein grosser Wurf, aber im Grundgerüst solide und als Debütfilm durchaus Akzeptabel. Man hätte es auch schlechter machen können. Vom Stil her orientierte sich Lorenz stark an den Eastwood-Filmen. Dies merkt man vor allem an dem Farbkontrast. Das spezielle etwas, nämlich die gute Geschichte, fehlte Lorenz noch. Aber was noch nicht ist kann noch werden.

 

Bewertung: 6/10

Autor | Samuel Keller

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