Song for Marion - Unfinished Song (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Song for Marion

GB; 2012

Tragikomödie

93 min

 

Paul Andrew Williams

Paul Andrew Williams

Gemma Arterton, Vanessa Redgrave, Christopher Eccleston, Terence Stamp, Anne Reid, Calita Rainford


Die Themenwahl im Filmbusiness scheint immer simpler zu werden. Während die grossen Produktionsfirmen Filme wie „Pitch Perfect“ oder „Les Misérables“ in die Lichtspielhäuser bringen, machen es ihnen die Indie-Produktionen nach und so kommen mit „A Late Quartet“, „Song for Marion“ und „Quartet“ gleich drei Musikfilme, in denen ältere Menschen die Hauptrolle spielen. Wirklich innovativ ist dies nicht. Vermag der Film, der an die Dokumentation „Young@Heart“ (2008) erinnert, dennoch zu unterhalten?

Nichts sagt Hard-Rock mehr als alte Männer mit Perücken
Nichts sagt Hard-Rock mehr als alte Männer mit Perücken

Der Rentner Arthur (Terence Stamp) bringt seine krebskranke Frau Marion (Vanessa Redgrave) täglich zur Probe mit ihrem Seniorenchor, in dem nicht klassische Lieder, sondern von Pop bis zu Heavy Metal alles gesungen wird. Arthur selbst hält nichts davon, bleibt auch nicht um sich die Lieder anzuhören und glaubt, dass dies eigentlich viel zu viel Aufregung für seine Frau ist. Auch zu seinem Sohn hat der mürrische Arthur schon lange keinen guten Draht mehr. Gerade als die Chorgruppe die Möglichkeit hat bei einem Wettbewerb vorzusingen, verschlechtert sich Marions Gesundheitszustand drastisch. Die Ärztin gibt ihr nur noch wenige Monate zu Leben. Arthur scheint sich noch mehr zurück zu ziehen, doch Marion besteht darauf weiterhin an den Gesangsproben teilzunehmen. Arthur, der von da an zwangsläufig auch dabei ist, ist zu Beginn zwar immer noch Skeptisch, kann sich aber bald dem leidenschaftlichen Sog der Gruppe nicht mehr entziehen.

 

‚Nett’ fasst den Film „Song for Marion“ wohl am besten zusammen. Regisseur Paul Andrew Williams, der uns zuvor Thriller wie „London to Brighton“ (2006), „The Cottage“ (2008) oder „Cherry Tree Lane“ (2010) brachte, liefert hier eine arg zahme Tragikomödie ab. Die Geschichte ist vorhersehbar und daher beinahe banal. Immer wieder versucht er gehörig auf die Tränendrüse des Zuschauers zu drücken, was aber nur bedingt gelingt, weil einem die Figuren, von denen man einfach zu wenig weiss, egal bleiben.

Die Schauspieler geben sich zwar alle Mühe, doch die Gesangsauftritte gehen immer in Richtung Fremdschämen – besonders wenn die Alten mit aufgesetzten Perücken einen Motörhead-Song zum Besten geben. Es kann noch so inbrünstig gesungen sein – im Endeffekt wirkt es trotzdem eher lächerlich.

 

Die Kamera und Regie ist typisch für den heutigen Independent Film. Ruhige Grossaufnahmen, langsame Zooms, gefolgt von leicht wackligen Nahaufnahmen, bei denen mit der Bildschärfe gespielt wird. Das alles wirkt so routiniert, dass es schon wieder zum Gähnen langweilig ist.

Die trivialen Dialoge helfen da auch nicht besonders und die witzigen Momente hat der Film meist nicht an den beabsichtigten Stellen, sondern weil die Szenen so abgedroschen kitschig sind.

 

Fazit:

„Song for Marion“ ist ein netter  Film geworden, der niemanden aufregen oder sonderlich beeindrucken wird. Die Story ist zu trivial geraten und alles ist so routiniert gedreht, dass einem das Gesicht einschlafen will. Wenn die singenden Rentner dann so richtig abrocken, dann grenzt dies immer ein wenig ans lächerliche.

Ein Film der vermutlich nur denen gefällt, die ganz zahme Unterhaltung suchen und ist perfekt für das Kaffeekränzchen am Sonntagnachmittag.

 

Bewertung: 3.5/10

Autor | Yves Albrecht

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