Premium Rush (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Premium Rush

USA; 2012

Thriller

91 min


David Koepp

David Koepp, John Kamps

Joseph Gordon-Levitt, Dania Ramirez, Sean Kennedy, Kym Perfetto, Anthony Chisholm, Ashley Austin Morris, Wolé Parks, Kevin Bolger, Michael Shannon


David Koepp ist nicht der bekannteste Regisseur oder Drehbuchautor, dennoch gehört er zu den am besten bezahlten Drehbuchautoren in Hollywood. Er schrieb die Drehbücher für "Jurassic Park", "Panic Room", "Mission Impossible", "Spider-Man" oder "Das geheime Fenster". Mit "Panic Room" verdiente er gut 4 Mio $ und hat es somit zu den erfolgreichsten Autoren geschafft.

Als Regisseur hat er vor allem mit "Das geheime Fenster" mit Johnny Depp den grossen Wurf gelandet. Nun kehrt er mit Joseph Gordon-Levitt in "Premium Rush" zurück.

Ja, das ist das Drehbuch - mehr Inhalt gibts nicht!
Ja, das ist das Drehbuch - mehr Inhalt gibts nicht!

Wilee (Joseph Gordon-Levitt) hat das Jurastudium abgebrochen. Die Vorstellung, jeden Tag einen Anzug zu tragen und im Büro zu sitzen gefiel ihm gar nicht. Vielleicht wird er irgendwann einmal ein Anzugträger in einem Büro, aber noch nicht. Viel lieber flitzt er mit seinem Fahrrad durch die dicht befahrenen Strassen von New York. Als Fahrradkurier hat er die Aufgabe die Pakete innerhalb New Yorks in kurzen Zeitabständen pünktlich zu liefern. Eben diese Eillieferungen, welche FedEx oder IPS in dem dichten Verkehr nicht zustellen können. Die Fahrradkuriere sind wegen ihrer riskanten Fahrweise bei den New Yorkern eher unbeliebt, aber Wilee hat es fertiggebracht, dass auch die anderen Kuriere ihn für verrückt ansehen, denn er fährt ohne Bremsen mit nur einem Gang. Auch seine Freundin Vanessa (Dania Ramirez) sieht seine Fahrweise nur ungern, daher geht sie etwas auf Abstand.

Eines Tages erhält Wilee von einer guten Kollegin, Nima (Jamie Chung), und Vanessas Zimmergenossin einen sonderbaren Brief. Kurz nach dem erhalten des Briefes möchte eine ihm unbekannte Person den Umschlag. Als Wilee den nicht hergeben will, beginnt eine verrückte Verfolgungsjagd quer durch New York. Bei dieser Verfolgung sind natürlich die anderen Fahrradkuriere und Wilees Freundin schnell zur Stelle, um die Auslieferung zu gewährleisten.

 

Unter einem Actionfilm versteht man meist einen Film mit viel Explosionen und grossen Schiessereien. Beides liefert uns "Premium Rush" nicht. Aber auch „The Fast and the Furious“ hatten dies nicht wirklich. Dafür sehen wir geniale Velostunts und eine spannend erzählte Geschichte. Obwohl das grobe Raster der Erzählung bekannt wäre haben wir hier einen Erzählstil, welcher diese Klischeegeschichte gut kaschiert. Die Handlung wird uns nicht 100% linear erzählt, sondern durch Rückblenden oder Klarstellungen von Handlungen oder Vorstellungen von Personen wird diese zurückgedreht. So ist der Zuschauer durchaus gefordert etwas mitzudenken, um der Handlung immer klar folgen zu können.

 

Joseph Gordon-Levitt ist vielleicht bekannt dafür, dass er oft spezielle Projekte oder gute Projekte annimmt. So sehen wir ihn in sehr verschiedenen Rollen und Filmen, aber selten in einem gewöhnlichen Streifen. Gleich ist es auch mit "Premium Rush", so was hat man nicht schon oft gesehen. Seine schauspielerische Leistung hingegen ist nicht die beste. Er holt sicherlich alles aus der Person heraus die er verkörpert, aber um grossen charakterlichen Tiefgang zu zeigen bietet der Film einfach keinen Platz. So sind dann auch die anderen Figuren besetzt. Die Schauspieler wären oft austauschbar, spielen aber ihren Part gut. Denn die zentrale Rolle spielen die Fahrradstunts und die Kamera, nicht etwa die Schauspieler.

 

Special Effects hat der Film keine zu bieten. Dafür sind die schon erwähnten Stunts einfach spektakulär. Von diesen sehen wir eine Kostprobe in dem Trailer. So ist dann beinahe der gesamte Film. Sehr schnell geschnitten und oft eine passende Kameraführung. Autostunts und Fight-Stunts hat jeder Kinogänger schon zu genüge gesehen, aber was man mit einem Velo alles machen kann, das sieht man eher selten in einem Film. In "Premium Rush" sehen wir beinahe alle Tricks, welche ein Fahrrad zu bieten hat.

 

David Koepp hat auch zu diesem Film zusammen mit John Kamps das Drehbuch geschrieben. Eine grosse Glanzleistung ist die Geschichte nicht wirklich. Aber dadurch, dass sie gut und originell erzählt wird, bringt sie doch eine gewisse Auffrischung in das bekannte Erzählmuster. Ein grosses Lob gehört hier aber sicher nicht an das Drehbuch oder die Regie, sondern an die Kamera. Diese liefert uns tolle Bilder, welche Spass machen den Film zu sehen.

 

Fazit:

"Fester Gang, Stahlrahmen, keine Bremsen, das Rad hat keinen Leerlauf, die Pedale drehen sich immer weiter. Ich kann nicht anhalten, und ich will auch nicht." Dieses Zitat fasst den Film sehr gut zusammen. Die Action oder die Geschwindigkeit, die der Film hat ist beinahe unaufhaltsam und ist nicht gewollt zu bremsen. Ohne grosse Längen flitzt der Film an uns vorbei und unterhält das Publikum mit einem rasanten Velo-Actionfilm. Gute Kameraführung, gute Slow-Motion und eine spannende Erzählstruktur machen den Film zu einem unterhaltsamen Streifen.


Bewertung: 6/10

Autor | Samuel Keller

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