The Last Stand (2013)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

The Last Stand

USA, 2013

Action

107 min

 

Ji-woon Kim

Andrew Knauer, Jeffrey Nachmanoff, George Nolfi

Arnold Schwarzenegger, Rodrigo Santoro, Peter Stormare, Forest Whitaker, Harry Dean Stanton, Johnny Knoxville


He’s back! Nach acht Jahren als Gouverneur von Kalifornien kehrt Arnold Schwarzenegger zurück ins Filmbusiness. Bereits letztes Jahr hatte er einen kleinen, augenzwinkernden Auftritt im Actionspektakel "Expendables 2", jetzt übernahm er in "The Last Stand" wieder eine Hauptrolle. Für die Regie wurde der KoreanerKim Ji-woon verpflichtet, der sonst eher für ruhige, aber brutale Thriller bekannt ist. Für den Macher von Filmen wie "ATale of Two Sisters" (2003), "I Saw the Devil" (2010) und "Doomsday Book" (2012), ist dies die erste Arbeit außerhalb Koreas. Ist es ihm gelungen einen guten Actionfilm auf die Leinwand zu zaubern?

Knoxville versucht ein ernstzunehmender Schauspieler zu werden.
Knoxville versucht ein ernstzunehmender Schauspieler zu werden.

Ray Owens (Arnold Schwarzenegger) ist Sheriff des kleinen Städtchens Sommerton Junction, kurz vor der Grenze zu Mexiko. Hier muss die Polizei höchstens ausrücken um eine Katze vom Baum zu retten. Doch die Ruhe ist schnell vorbei, als dem berüchtigten Kartellchef Gabriel Cortez (Eduardo Noriega) bei einem Gefängnistransport eine auf lange Hand geplante Flucht gelingt. Sein Ziel: Mexiko; und obwohl die Grenze in Sommerton durch einen tiefen Graben getrennt ist, hat er sich diesen Ort für seine Passage ausgesucht. Während Cortez mit einer frisierten Corvette ZR1 das FBI-Team abhängt, ist eine von ihm engagierte, schwerstbewaffnete Söldnertruppe bereits mit dem Bau einer mobilen Brücke über den trennenden Graben beschäftigt, und sie töten jeden, der ihnen in den Weg kommt. Doch sie haben nicht mit der Schlagkraft des Sheriffs und seiner Truppe gerechnet.

 

"I’m oäld!" – sagt Arnold Schwarzenegger, in seinem immer noch prägnanten Akzent, als Sheriff Owens – und alt sieht er auch aus. Der einstige Mr. Universum hat seit seiner letzten grossen Rolle mächtig abgegeben und seine 65 Jahre stehen ihm ins Gesicht geschrieben. Diese Tatsache macht allerdings gar nichts in "The Last Stand", denn Schwarzenegger spielt seine Rolle mit einem Schuss Selbstironie und es ist ihm stets bewusst, dass er nicht mehr gleich fit ist wie vor 30 Jahren; so setzt er auch gerne mal die Lesebrille auf um etwas näher zu betrachten. Ausserdem muss er den Verbrechern nicht ganz allein gegenüberstehen. Als Verstärkung hat er gleich drei Hilfssheriffs und "Jackass" Johnny Knoxville als abgedrehter Waffenmuseum-Besitzer.

 

Anders als man vielleicht durch den Trailer vermutet spielt nicht die gesamte Handlung in dem kleinen Wüstenstädtchen sondern ein grosses Stück auch in Las Vegas, wo Forest Whitaker als F.B.I.-Agent mitansehen muss, wie dem Schwerverbrecher zur Flucht verholfen wird. Whitaker gelingt es über gewisse Strecken derart Präsenz zu zeigen, dass Schwarzenegger fast schon in Vergessenheit gerät. Dasselbe geschieht auch bei den Verbrechern, denn dort klaut Peter Stormare ("Fargo", 1996) als Chef der Söldner dem Drogenboss Eduardo Noriega ("Abre los ojos", 1997), der hauptsächlich mit seiner rasanten Fluchtfahrt beschäftigt ist, die Show. Dabei nimmt sich der Film in der ersten Stunde erstaunlich ernst und die selbstironischen Züge lassen auf sich warten.

Erst in der zweiten Filmhälfte darf der Sheriff zeigen, was er (noch) kann und lässt es zusammen mit seinem Team ordentlich krachen. Dabei bringt Schwarzenegger immer wieder Sprüche, die so billig und vorhersehbar sind, dass es bereits wieder urkomisch ist.

 

"Who the hell are you?!" – "I am the Sheriff."

 

Auch Johnny Knoxville sorgt für manch skurrilen Moment, beansprucht aber nur wenige Filmminuten.

Der Handlungsaufbau an sich erinnert ordentlich an die Actionfilme der Achtzigerjahre und so gibt es über den ganzen Film hinweg immer wieder Schiessereien, Autoverfolgungsjagden und Explosionen, die das Fanherz höher schlagen lassen. Der Gewaltgehalt ist dabei nicht gerade niedrig - das Blut spritzt ordentlich und auch so mancher Körperteil wird durch die Luft geschleudert. Somit ist sichKim Ji-woon in punkto Brutalität treu geblieben, auch wenn es nicht so tiefschürfend wehtut wie beispielsweise in "I Saw the Devil". (Der deutschen FSK war der Gewaltanteil aber offenbar schon zu viel des Guten, weshalb der Film nur in gekürzter Form in den deutschen Kinos anlaufen wird. Ein Ärgernis für jeden Filmfreund.)

Ansonsten merkt man, dass der Regisseur sein Handwerk versteht und mit so mancher kreativen Einstellung und Kamerafahrt aufwartet. Tempo hat der Film ebenfalls genügend und so wird es nie langweilig, obwohl die Handlung etwas zu linear ausgefallen ist.

Aber wirklich kreative Storywendungen wird vermutlich keiner von einem Actionstreifen mit Arnold Schwarzenegger erwarten.

 

Fazit:

"The Last Stand" ist ein unterhaltsamer Actionfilm geworden, der seine Vorbilder eindeutig in den B-Movies der 80er-Jahre hat. Fans von geradlinigen Actionspektakeln in der Tradition von Chuck Norris und Co. werden ihre Freude haben; aber Kim Ji-woon liefert auch für den etwas anspruchsvolleren Cineasten manch aufwendige Kamerafahrt, lässt aber hauptsächlich die Gewalt für sich sprechen. Arnold Schwarzenegger hat noch immer einen schrecklichen Akzent und ist mittlerweile alt geworden, spielt seine Figur aber mit einem Schuss Selbstironie und vermag somit gut zu unterhalten. Ein perfekter Film für einen Männer-Kinoabend, der keine Überraschungen bereithält, dafür aber prima unterhält.

 

Bewertung: 7/10

Autor | Yves Albrecht

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