Zero Dark Thirty (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Zero Dark Thirty

USA; 2012

Thriller, Action, Drama

157 min

 

Kathryn Bigelow

Mark Boal

Jessica Chastain, Jason Clarke, Kyle Chandler, Jennifer Ehle, Edgar Ramirez, Reda Kateb, Harold Perrineau Jr.


Kathryn Bigelow konnte sich schon vor ihrer Ehe mit James Cameron im Filmwesen behaupten. So drehte sie 1987 "Near Dark". 1989-1991 war die erfolgreiche Regisseurin mit James Cameron verheiratet, welcher das Drehbuch von ihrem Film "Strange Days" schrieb. Seit 2007/2008 beschäftigte sich die Regisseurin mit dem Irak krieg, welcher nicht so verlief wie er geplant war. Ihr Film "The Hurt Locker", welcher dieses Thema behandelt, wurde unerwartet zum grossen Sieger der Oscar Nominationen, und übertrumpfte den gross gehypten 3D Film "Avatar" von James Cameron. Dieser amerikanische Krieg im Nahen Osten liess Bigelow wohl nicht mehr los. So widmete sie sich nach der Ermordung von Osama Bin Laden um dessen Suche durch die CIA.

Black Hawk Down?
Black Hawk Down?

Am 11. September 2001 flogen zwei Passagierflugzeuge in das World Trade Center in NY. Diese Bilder gingen um die Welt. Und mit diesem Attentat auf die USA hatte das Land einen neuen Staatsfeind Nr. 1: Osama Bin Laden, der Führer der islamistischen Terrororganisation Al-Qaida. Die USA marschierten in den Nahen Osten ein und begannen eine unschöne Verfolgungsjagd nach dem nun meist gesuchten Menschen der Erde. Die CIA, unter Präsident George W. Bush, folterte jeden verdächtigen mit unmenschlichen Mitteln um den Terrorist Osama Bin Laden zu fassen, jedoch ohne Erfolg. 2003/2004 wurde Maya (Jessica Chastain) in den Iran geschickt um den Verhören beizuwohnen und Osama zu finden. Dan (Jason Clarke) war der Folterspezialist, welcher jeden Menschen zu brechen vermochte. Nur die Information wo sich Bin Laden versteckt hält blieb auch ihm Verborgen. 2008 wechselte die US-Regierung und unter der Führung von Obama sollten Foltermetoden jeder Art eingestellt werden. Dan kehrte zurück in die USA an einen Schreibtischjob. Maya jedoch blieb, sie wollte unter allen Umständen den Terrorist Bin Laden tot sehen. Dies sollte ihr aber erst nach gut 10 Jahre langer Arbeit und Suche gelingen.

 

Der Film erzählt aus "wahren" Geschehnissen die Geschichte von Maya, welche 10 Jahre nach dem Terroristen Osama Bin Laden sucht. Nach 10 Jahren kann die USA endlich ihren Triumph feiern. Wie die CIA aber Bin Laden fand blieb in der Presse lange unbeschrieben. Dieser Film führt den Zuschauer geschickt und spannend inszeniert durch die 10 jährige Suche nach Bin Laden. Mit vielen Rückschlägen und Opfern versucht Maya "Himmel und Erde" in Bewegung zu setzen um ihr Ziel zu erreichen. Der grosse Überraschungsschluss bleibt natürlich aus, weil die ganze Welt das Ende dieser Suche kennt. Genau darin liegt das Problem des Films, man weiss am Anfang dieser 2,5 Stunden wo und wie die Geschichte enden wird. Da helfen auch viele spannende Szenen nicht. Der Film hat von diesen einige, auch die Action scheint zu stimmen. Nur ist es leider ein "Tatsachenbericht" dessen Ende zu bekannt ist.

Bei einem solchen Thema könnte man erwarten, dass die Regie ganz grossen Patriotismus an den Tag legt um das US-Militär und die CIA zu loben. Dies tut sie aber bewusst nicht. Man sieht viele der unwürdigen Folterungsszenen. Man erfährt wie oft diese nicht das gewünschte Resultat lieferten. Der Ball wird vor allem am Anfang des Films, was das Thema Patriotismus angeht, eher flach gehalten.

 

Jessica Chastain, welche schon in vielen guten Filmen gespielt hat, und das noch nie wirklich schlecht, brilliert hier in der Hauptrolle. Sie scheint nichts aus der Fassung zu bringen. Dennoch hat sie Gefühle für ihre Mitmenschen und steht Stellenweise kurz vor dem psychischen Kollaps. Diese Aufgaben meistert die Schauspielerin gekonnt und könnte ihr eine Nominierung der diesjährigen Oscars einbringen.

Jason Clarke als gefühlskalter Folterknecht und später an seinem Schreibtischposten spielt die Figur von Dan auch überzeugend. Man fühlt mit ihm mit, man merkt, dass ihn diese Aufgabe zwar abgestumpft hat, aber ihn nicht glücklich macht, oder ihn erfüllt.

Die restlichen Nebendarsteller spielen gut, nicht überragend, ebenso wie man es sich bei einem Hollywoodfilm gewöhnt ist.

 

Der Film gleicht mehr einem Spionagethriller als einem Action- oder Kriegsfilm, weshalb auch kaum Effekte vorhanden sind. Gegen Ende des Films wird diese aber dennoch hochgeschraubt und unterhält den Zuschauer gut. Die Kriegseinsätze, welche vorhanden sind, sind gut gedreht worden und die Kamera wie auch Choreographie der jeweiligen Szenen sind gut umgesetzt worden.

 

Fazit:

Obwohl der Film in vielerlei Hinsicht sehr spannend ist, so bleibt der Spannungsbogen über die gesamte Geschichte doch nicht so wirklich bestehen. Denn alle kennen den Ausgang der Geschichte noch aus den Nachrichten. Für seine Länge bietet der Film aber dennoch einen guten Einblick in das Spionagewesen der CIA und über dessen Missglücke und Erfolge. Wer sich schon länger etwas mehr mit diesem Thema auseinander setzen möchte, kann sich diesen Film getrost ansehen. Man sollte aber gewarnt sein, dass es nichts für schwache Nerven ist, denn die Folterszenen sind nicht jedermanns Sache.

Trotz der zum Teil Langatmigkeit der Geschichte ist der Film technisch auf hohem Niveau und gut gelungen.

 

Bewertung: 7.5/10

Autor | Samuel Keller

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