Mavericks - Lebe deinen Traum (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Chasing Mavericks

USA; 2012

Drama

116 min

 

Michael Apted, Curtis Hanson

Brandon Hooper, Kario Salem

Gerard Butler, Elisabeth Shue, Abigail Spencer, Leven Rambin, Scott Eastwood, Jonny Weston


Wenn nicht gerade ein Buch adaptiert oder ein Remake gemacht wird, dann bedient sich Hollywood zurzeit gerne bei wahren Geschichten. Um das Leben von Surflegende Jay Moriarity zu beleuchten, haben sich gleich zwei Regisseure zusammengeschlossen. Curtis Hanson ("Am wilden Fluss", 1994; "L.A. Confidential", 1997) und Michael Apted ("Die Welt ist nicht genug", 1999; "Die Chroniken von Narnia 3", 2010) – holten sich für die Hauptrolle den Newcomer Jonny Weston und als dessen Mentor Gerard Butler, der zuletzt mit "Machine Gun Preacher" einen Flop verbuchen musste, an Bord. Ist daraus ein interessanter Film entstanden?

Könnte das ein Surf-Film sein?
Könnte das ein Surf-Film sein?

Santa Cruz, 1987. Als der 8 jährige Jay Moriarity von einem Felsen stürzt und von den starken Wellen unter Wasser gedrückt wird, rettet ihm der Surfer Frosty Hesson (Gerard Butler) das Leben. Seither ist der junge Jay (Jonny Weston) vom Wellenreiten fasziniert und beginnt kurzerhand mit dem alten Bord seines Vaters, der ihn und seine Mutter verlassen hat, mit dem Surfen. Mit 15 Jahren ist aus ihm ein beachtlicher Surfer geworden, doch er will mehr. Eines Abends folgt er seinem Nachbarn, Frosty, als dieser zu einem geheimen Platz am Meer fährt, und beobachtet wie er auf riesigen Wellen reitet. Von nun an hat Jay nur noch ein Ziel: Er möchte diese Wellen – diese "Mavericks" – bezwingen können. Zögernd willigt Frosty ein, ihn auf diese Monsterwellen vorzubereiten und trainiert täglich mit ihm. Doch die Frist ist kurz, denn in 12 Wochen sind die nötigen Wetterverhältnisse vorbei...

 

Das Meer und das Wellenreiten hatte schon immer eine Faszination auf den Menschen und so gibt es immer wieder Filme, in denen dieser Sport zelebriert wird. Bekanntestes Beispiel ist vermutlich "Gefährliche Brandung" (1991) in dem Kathryn Bigelow die Surfthematik mit einem Polizeithriller verknüpfte.

In der Surfszene ist der Name Jay Moriarity recht bekannt, seinen Erfolg hat der 2001 bei einem Tauchgang Verstorbene einem Foto auf dem Cover des Magazins "Surfer" zu verdanken, das ihn beim Reiten einer dieser Monsterwellen zeigte. Schon öfters wurde darüber spekuliert einen Film über sein Leben zu drehen, aber erst jetzt ist es zwei Regisseuren gelungen mit Jays Witwe zusammenzusitzen und einen Vertrag auszuhandeln. Von ihr bekamen sie auch volle Unterstützung für das Projekt, mit dem sie ein möglichst realistisches Bild der Surflegende zeigen wollten.

 

Das Produkt ist allerdings über gewisse Strecken etwas banal ausgefallen und funktioniert, trotz etwas mehr Ernsthaftigkeit, ähnlich wie Teeniefilme à la "Karate Kid". So ist Gerard Butler hier quasi der Mr. Miyagi, der seinem jungen Schüler das Profi-Surfen beibringen muss. Auch ein paar Bad-Guys tauchen auf, und so ist der finster dreinblickende junge mit dem Baseballschläger auch 7 Jahre später der finster dreinblickende Teenager mit dem Baseballschläger.

Dazu gesellt sich noch eine kleine Liebesgeschichte zwischen Jay und der etwas älteren Kim (Leven Rambin), die ihn zwar zu Beginn ignoriert, aber am Ende (wer hätte das gedacht) doch zu ihm hält.

Auch Jay selbst ist der totale Gutmensch. Er kümmert sich um seine Mutter, hat einen Nebenjob, ist ein guter Surfer und will für alle nur das Beste. Seine einzige Schwäche scheint zu sein, dass er sich nicht traut einen Brief von seinem Vater zu öffnen. So ist seine Figur beinahe unerträglich brav und Jonny Weston spielt ihn auch so, während sein Gesicht oftmals stark mit Make-Up zugedeckt scheint.

 

Gute Seiten hat der Film trotzdem. So macht sich, wenn man mal über die etwas banale Geschichte hinwegschaut, nie wirklich Langeweile breit und wenn Jay diesen Monsterwellen gegenübersteht kann man schon mitbangen. Gerard Butler spielt seine, zwischen Familie und Surfleidenschaft hin und her gerissene Figur überzeugend und ist der große Pluspunkt des Films. Auch so manche schön inszenierte Szene, die das Wellenreiten zeigt und der passende Soundtrack sorgen für positive Momente. So werden besonders Zuschauer, die sich für diesen Sport begeistern, Freude am Film haben und möglicherweise wird sogar der eine oder andere dazu inspiriert selbst zum Surfbrett zu greifen.

 

Fazit:

Der auf einer wahren Begebenheit basierende Film liefert eine etwas banale Geschichte, die dennoch zu unterhalten vermag und besonders durch die gut inszenierten Surfsequenzen ein paar Pluspunkte erhält. Die Charaktere wirken allerdings alle etwas klischiert und nur Gerard Butler gelingt es unter den Schauspielern hervorzustechen, während Jonny Weston dem Zuschauer nur bedingt sympathisch ist. Für jüngere Zuschauer, oder solche, die sich selbst für das Wellenreiten begeistern können, bietet der Film dennoch unterhaltsame 116 Filmminuten, die man sich aber auch getrost auf DVD anschauen kann.

 

Bewertung: 5.5/10

Autor | Yves Albrecht

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