Django Unchained (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Django Unchained

USA; 2012

Western

165 min

 

Quentin Tarantino

Quentin Tarantino

Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio, Samuel L. Jackson, Jonah Hill, Kerry Washington, Zoe Bell


Quentin Tarantino ist jedem Filmfreund ein Begriff. 1992 legte der Regisseur mit "Reservoir Dogs" einen steilen Karrierebeginn hin. Denn schon mit seinem zweiten Film "Pulp Fiction" durfte er einmal die goldene Palme von Cannes und einen Oscar auf sein Konto buchen. Danach folgten Filme wie "Kill Bill", "Death Proof" oder "Inglourious Basterds". Mit diesen Filmen konnte er eine grosse Fangemeinde gewinnen, welche ihm wohl immer treu sein wird. Besondere Merkmale seiner Filme sind die mit schwarzem Humor geprägten Dialoge oder die besonderen Kameraeinstellungen. Mit "Django Unchained" erfüllte er sich einen alten Wunsch, einen Western zu drehen.

Unterwegs nach Cold Mountain
Unterwegs nach Cold Mountain

Dr. King Schultz (Christoph Waltz) ist ein deutscher Kopfgeldjäger in den USA im Jahre 1858. Sein Geld als Kopfgeldjäger verdient er nur mit toten Verbrechern. Eines Tages will er die gesuchten Brittle Brüder zur Strecke bringen. Das Problem dabei ist nur, dass niemand weiss, wie sie aussehen. Nur der Sklave Django (Jamie Foxx) kennt die Gesichter zu den Namen. Aus diesem Grund beschliesst Schultz Django loszukaufen und mit ihm als freier Mann, nun Django Freeman, die Brittles zu suchen. Als Gegenleistung bekommt Django seine Freiheit und Schultz würde mit ihm seine Frau suchen, welche in Mississippi verkauft wurde. Wie sich herausstellte, hat der reiche Landsgutbesitzer Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) Broomhilda von Shaft (Kerry Washington), die Frau von Django, gekauft und möchte diese auch nicht wieder verkaufen. So stehen Django und Schultz einige Abenteuer bevor.

 

Anders als "Pulp Fiction" hat "Django Unchained" einen linearen Erzählstrang. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, welche sich durch Rückblenden ergeben, ist der Film geradlinig aufgebaut. Dies vereinfacht die Geschichte sehr und ermöglicht es dem Zuschauer sich wirklich auf den Moment des Geschehens zu konzentrieren. Was dem Publikum die Gelegenheit gibt sich an jedem Dialog zu erfreuen. Denn in beinahe jedem Dialog steckt 100% Tarantino drin. Wer denkt, dass es sich dabei immer um lustige Dialoge handelt, liegt falsch. Es sind auch durchaus gefühlskalte Dialoge vorhanden, welche aber ebenfalls die Handschrift von Tarantino tragen.

Die Geschichte selbst bietet nicht wirklich das neue Kino. Es funktioniert nach dem Schema, Sklave wird befreit, er rächt sich an seinen Unterdrückern. Dabei möchte er noch seine Frau aus der Sklaverei befreien. Klingt nicht gerade nach einer Revolutionsidee. Dies war wohl auch nicht der Gedanke hinter diesem Projekt. Sondern vielmehr das Westerngenre wieder aufleben lassen. Und das ist Tarantino mit dem Film gelungen. Ein moderner Western, welcher sich ab und zu mit seinen 165 Minuten in die Länge zieht, aber im Grunde solides Handwerk ist.

 

Lobende Worte finden in diesem Film klar die Schauspieler. Tarantino suchte aus allen bekannten Schauspielern einen tollen Cast zusammen. Einige Schauspieler hatten sich zwar anderweitig verpflichtet, und konnten deshalb nicht mitspielen. Aber alle Schauspieler welche hier zu sehen sind geben ihr Bestes. Ganz vorne natürlich Jamie Foxx als Django und Christoph Waltz als Dr. King Schulz. Dieses Gespann funktioniert wirklich gut auf der Leinwand. Da alle Schauspieler, allen voran wahrscheinlich Leonardo diCaprio, richtig Spass in ihren Rollen haben, kommt dem Zuschauer nur zu gute. Denn alle Charaktere entwickeln sich in dem Film weiter und die Schauspieler entfalten eine grosse Palette von ihrem Können.

 

Quentin Tarantino ist ein guter Regisseur, sein Spezialgebiet sind die Dialoge. Und diese kommen auch in seinem Western nicht zu kurz. So brilliert jede Figur mit tollen Sätzen und jeder kann einen Oneliner von sich geben, welcher wohl zu einem berühmteren Zitat werden könnte. Tarantino konnte all diese Dialoge gut in Szene setzen.

Auch seine Vorliebe für blutige Effekte kommen in diesem Film nicht zu kurz. So färbt sich die Leinwand im gut 20min Takt vollkommen rot. Kleinere Blutspritzer kommen natürlich noch öfters vor.

Die Bildkompositionen sind ihm wirklich gut gelungen. So hat er mit den Kostümen und Kulissen immer einen sehr guten Farbkontrast in seinen Aufnahmen. Damit konnte er immer gut die Stimmung hervorheben, welche den Film zur Zeit gerade dominiert.

 

Ein weiteres Highilight ist dann wohl die Musik, welche mit den anderen Filmen von Tarantino mühelos mithalten kann.

Toll sind auch die Effekte, kein CGI, sondern noch handgemachte Explosionen. Man sieht wieder einmal deutlich wie viel besser echte Effekte gegenüber computergenerierten Effekten sind.

 

Fazit:

Tarantino erzählt einen modernen Western und lässt somit Westernherzen wie auch Fanherzen höherschlagen. Für alle die einen Tarantinofilm sehen möchten, kommen klar auf ihre Kosten. Aber diejenigen, welche mit Western und Tarantino nicht viel anfangen können, werden bei diesem Film keine Freude finden. Alle die des englischen mächtig sind, sollten sich diesen Film im englischen Originalton ansehen, da es einige Wortwitze mit der deutschen Sprache hat, welche in einer Synchro wohl kaum so umgesetzt werden können. Ebenfalls können Djangofans auf ihre Kosten kommen, denn Franco Nero persönlich hat einen Gastauftritt.

 

Bewertung: 7.5/10

Bewertung eines Tarantino Fans: 9/10

Autor | Samuel Keller

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Kommentare: 1
  • #1

    Luca (Freitag, 18 Januar 2013 16:07)

    Bin gespannt wie Franco Neros Erben sich schlagen. Die Kiritk scheint gut gestimmt zu sein. Viel Erfolg mit dem Blog.

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