Silent Hill: Revelation 3D (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Silent Hill: Revelation 3D

Frankreich, USA, Kanada 2012

Horror, Mystery

94 min

 

Michael J. Bassett

Michael J. Bassett

Adelaide Clemens, Kit Harington, Carrie-Anne Moss, Sean Bean, Radha Mitchell, Malcolm McDowell


Die 2006 erschienene Gameverfilmung "Silent Hill – Willkommen in der Hölle" von Regisseur Christophe Gans war sehr erfolgreich und so war es nur eine Frage der Zeit, bis eine Fortsetzung kommen würde. 2012 war es endlich so weit und Regisseur Michael J. Bassett, der sich zuvor für Filme wie "Deathwatch" (2002) oder "Solomon Kane" (2009) verantwortlich zeigte, nahm im Regiestuhl platz. Ist ihm eine würdige Fortsetzung gelungen?

Kindergeburtstag im Geisterhaus
Kindergeburtstag im Geisterhaus

Durch die eine Hälfte eines mysteriösen Amuletts ist es Rose DaSilva gelungen ihre Tochter Heather (Adelaide Clemens) aus der Parallelwelt zurückzuschicken. Seither ist diese zusammen mit ihrem Vater Christopher (Sean Bean) auf der Flucht, denn die Mitglieder des religiösen Kults von Silent Hill sind hinter ihr her und wollen sie zurückholen. Weil ihr Vater aus Notwehr einen dieser Sektenanhänger getötet hat, können sie sich auch nicht an die Behörden wenden.

In einer neuen Stadt angekommen glauben die beiden endlich in Sicherheit zu sein. Doch die Ruhe trügt. Die inzwischen 18 Jährige Heather wird ständig von verstörenden Visionen geplagt und als sie eines Abends nach Hause kommt ist ihr Vater verschwunden. Eine mit Blut geschriebene Nachricht an der Wand verweist sie in die Geisterstadt Silent Hill. Zusammen mit einem Schulkameraden bricht Heather kurzerhand auf um sich ihrer Vergangenheit zu stellen und ihren Vater zu befreien. Doch Silent Hill ist seit ihrem letzten Besuch nicht sicherer geworden...

 

Als erstes muss ich gestehen, dass ich die Games rund um "Silent Hill" nicht kenne, daher meine Kritik nur auf den Film stütze und keine inhaltlichen Vergleiche ziehen kann. Die Handlung dieses zweiten Teils beruht auf dem Videospiel "Silent Hill 3", welches bereits 2003 veröffentlicht wurde.

 

Der erste Film hatte auch seine inhaltlichen Schwächen, schaffte es aber durch die dichte Atmosphäre und einige bekannte Namen im Cast gut zu unterhalten. Im zweiten Teil fangen wir weit entfernt von der Geisterstadt an und die inzwischen älter, und blond gewordene Heather wird vorgestellt. Adelaide Clemens versucht dabei immer möglichst niedlich und traurig dreinzuschauen, doch überzeugt nie wirklich und bleibt dem Zuschauer überwiegend egal. Dieser Fakt schmälert die Spannung schon ungemein, denn auch die anderen Akteure bleiben alle etwas blass – im Falle von Carrie-Anne Moss als Sektenführerin sogar wortwörtlich. Mit ihrem kurzen Auftritt kommt sie nicht an das fanatische Spiel von Alice Krige aus dem ersten Teil heran und löst ebenfalls nur Achselzucken aus. Die besseren Schauspieler wurden merkwürdigerweise aus der Handlung weggesperrt. Sean Bean wird bald nach Filmbeginn entführt und taucht erst gegen Schluss wider auf; Malcolm McDowell wird in einem dunklen Verlies festgehalten und hat nur einen kurzen Auftritt.

 

Doch wie ist es mit dem Handlungsverlauf? Dieser wirkt zu Beginn eher wie ein "Nightmare on Elm Steet"-Verschnitt. Träume in Träumen, leere Schulhausgänge mit plötzlich auftauchenden Monstern, dunkle, dampfgefüllte Heizungsräume unter der Schule – man wartet förmlich darauf, dass Freddy Krügers Krallenhandschuh ins Bild kommt. Doch bei diesem Schauplatz bleibt es nicht – man hat mit fortlaufender Handlung bald einmal das Gefühl, als ob die Filmemacher jeden Klischeeschauplatz von Horrorfilmen abhaken wollten. Da kommen neben der Schule und den Heizungsräumen noch die Geisterstadt, die Schaufensterpuppenlagerhalle, das düstere Hotel und der verlassenen Jahrmarkt vor.

An diesen Orten taucht dann dann auch ein komisches Monster nach dem anderen auf und während diese im ersten Teil noch halbwegs Sinn ergaben und unheimlich waren, sind sie in diesem Film nur noch irritiernd und billig. Eine aus Schaufensterpuppen zusammengesetzte Spinne beispielsweise, wirkt dann eher lächerlich als unheimlich. Auch der Grund für die Existenz dieser Wesen – und warum sie sogar Unbeteiligte angreifen – bleibt unbeantwortet. Doch der Zuschauer macht sich sowieso bald nicht mehr die Mühe diese verworrene Handlung, die sich bemüht von Schockeffet zu Schockeffekt hangelt, zu entschlüsseln.

Der Schluss ist dann genauso billig wie der Rest des Films und lässt einen da unbefriedigt im Kinosessel zurück, wo der erste Teil durch einen guten Twist überzeugend abschliessen konnte.

 

Fazit:

Dieser zweite Aufguss der "Silent Hill" – Verfilmungen schafft es zu keinem Zeitpunkt wirklich zu überzeugen und verschenkt sowohl die interessanten Schauplätze als auch die düstere Atmosphäre. Die guten Schauspieler wurden von den Filmemachern eingekerkert und versteckt, während die jungen Hauptdarsteller es nicht schaffen den Zuschauer emotional einzubinden. So verspinnt sich der Film in seinen Effekten und der wirren Handlung und sorgt mit seinem Schluss nur noch für ermüdetes Gähnen. Damit ist diese Filmreihe wohl für immer in die Parallelwelt verbannt.

 

Bewertung: 3.5/10

Autor | Yves Albrecht

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