Absurd - Ausgeburt der Hölle

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Rosso sangue

Italien; 1981

Horror, Splatter

89 min

 

Joe D'Amato

George Eastman

George Eastman, Annie Belle, Charles Borromel, Katya Berger, Kasimir Berger, Hanja Kochansky


Der gute Joe D'Amato, der mit bürgerlichem Name eigentlich Aristide Massaccesi hieß, war berüchtigt für seine Werke im Horrorgenre. Dies vor allem weil seine Filme durch ihre übertriebene Gewalt von der Zensur ungern gesehen wurden. Auch "Rosso sangue" landete in Deutschland 1987 (also noch als VHS) auf der Verbotsliste. Grund genug etwas mehr über den Film zu erfahren!

 

Ein schwer verletzter Mann (George Eastman) dringt eines Tages in das Anwesen der Familie Bennet ein. Nachdem er im Krankenhaus zusammengeflickt wurde, stellen die Ärzte erstaunt fest, dass seine Wunden viel schneller heilen als bei normalen Menschen. Gleichzeitig greift die Polizei einen griechischen Priester (Edmund Purdom) auf, der scheinbar mehr über den mysteriösen Patienten weiß und ihnen bald darauf eine unglaubliche Geschichte erzählt: Der Verletzte war ein griechischer Wissenschaftler namens Mikos Stenopolis, dessen längerer Kontakt mit radioaktivem Material eine Veränderung seines Gehirns zur Folge hatte. Neben der Fähigkeit seine Wunden in kürzester Zeit zu heilen resultierte daraus auch ein unkontrollierbarer Blutdurst. Bevor die Polizei reagieren kann ist Stenopolis auch schon aus dem Krankenhaus geflohen und hinterlässt eine blutige Spur, die direkt zum Haus der Bennets führt. Dort wird er zur tödlichen Gefahr für die ans Bett gefesselte Tochter und ihren kleinen Bruder.

 

"Antropophagus II", "Grim Reaper II", "Horrible", "Man-Eater 2", "Zombie 6: Monster Hunter" – das sind alles Titel unter denen der Film in Deutschland veröffentlicht wurde. Dies obwohl er 1987 auf der berüchtigten Verbotsliste landete und nach §131 des Strafgesetzbuches bundesweit beschlagnahmt ist. Dieser Fakt ist vermutlich auch dafür verantwortlich, dass man heute überhaupt noch von dem Film redet, denn gut ist dieser bestimmt nicht.

 

Mit "Antropophagus" (1980) hat "Absurd", mal abgesehen vom gleichen Hauptdarsteller, nichts zu tun, obwohl der Film in Deutschland als dessen Fortsetzung vermarktet wurde. Stattdessen erinnert "Absurd - Ausgeburt der Hölle" des Öfteren an "Halloween" (1978) und wirkt über weite Strecken wie eine billige Kopie.

Nur selten schafft es der Film etwas Spannung zu erzeugen und wenn endlich Atmosphäre aufkommt, wird diese durch das dämliche Verhalten der Figuren wieder zunichte gemacht. Die beginnen den Zuschauer mit fortlaufender Handlung immer mehr zu nerven – allen voran Kasimir Berger, dessen Handlungen als kleiner Willy Bennet bald nur noch Kopfschütteln auslösen.

Auch die Storywendung, dass die gelähmte Tochter plötzlich wieder gehen kann um sich gegen den Eindringling zu verteidigen, ist stark an den Haaren herbeigezogen. Einzig George Eastman vermag als Wahnsinngier, mit seinen weit aufgerissenen Augen, für einige Schauermomente zu sorgen.

Der Soundtrack von Carlo Maria Cordio ist auch typisch für seine Zeit. Die Orgelklänge passen sich dem Film recht gut an und sorgen für etwas Stimmung.

 

Wovon der Film selbstverständlich am meisten lebt sind die blutigen Splatter-Effekte. Diese sind zwar oftmals grausig in Szene gesetzt und besitzen einiges an Kreativität bei der Waffenwahl (Bohrer, Bandsäge, Backofen), überzeugen aber im Vergleich zu Genrekollegen weniger gut. Gerade wenn man „Antropophagus“ kennt, schneiden sie um einiges schlechter ab.

 

Fazit:

Um es zusammenzufassen: Der Film ist ein brutalerer "Halloween"-Abklatsch, der heute höchstens noch aufgrund seines Verbotes beachtet wird.

Die uninspirierte Geschichte wird nur noch durch das saublöde Verhalten der Protagonisten übertroffen. Ein paar blutige Effekte bietet der Film zwar und diese werden vor allem die Gorehounds interessieren - allerdings sind sie im Vergleich zu "Antropophagus" weniger dicht gestreut und etwas zahmer. Für Fans des italienischen Horrors der Achtzigerjahre ist der Film bestimmt ein annehmbarer Happen für zwischendurch, allerdings kein Film den man gesehen haben muss und er gehört eindeutig zu den schlechteren Werken auf der „Liste Problematischer Filme“.

 

Veröffentlichung:

Es gibt bisher keine deutsche Veröffentlichung, bei welcher der Originalton des Filmes mit dabei ist. Von allen erschienenen DVDs ist aber die Uncut-Ausgabe von XT-Video im Steelbook am ehesten zu empfehlen. Die Coverwahl (3D-Cover) ist bei dieser sehr schön und die Bildqualität und Bonus überzeugen auch. Für die etwas kleinere Brieftasche genügt allerdings auch die Version von ASTRO (auf "Uncut" - Schriftzug achten!). Dort ist das Bild etwas matt, aber immer noch auf DVD-Niveau und genügt für diesen Film vollkommen.

 

Bewertung: 4/10

Autor | Yves Albrecht

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