Vergiss mein nicht (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Vergiss mein nicht

Deutschland; 2012

Dokumentation

88 min

 

David Sieveking

 

 


David Sieveking wurde 2010 zu einem kleinen Star in der Dokumentationswelt in Deutschland. Er drehte „David wants to fly“. Eine Dokumentation über eine grosse Guru-Sekte und Transzendentalen Meditationen. In dieser kam er mit verschiedenen Berühmtheiten wie z.B. David Lynch in Kontakt. Damals war seine damalige Freundin der Anlass für den dreh seiner Dokumentation. Diesem ist seine Mutter der Anlass für seine neue Dokumentation „Vergiss mein Nicht“.

Vor einigen Jahren setzte bei Gretel Sieveking die Alzheimer Krankheit ein. Vor ca. 4 Jahren viel es David erstmals auf. Auch sein Vater Malte, ein pensionierter Mathematik Professor, hat nun immer schwerer Last zu tragen. Damit David mehr Zeit mit seiner Mutter und der Familie verbringen kann und zur Entlastung von Malte beschliesst er sich eine Zeit lang um seine Mutter Gretel zu kümmern. Malte geniesst in dieser Zeit seine Ferien in der Schweiz, wo er schon früher mit Gretel war. So kümmert sich David alleine einige Wochen um seine Mutter. Er entdeckt von seiner Mutter eine Seite die er bis dahin kaum kannte. Er merkt, dass er sie nicht so gut kannte, wie er es gerne würde. Da die Krankheit aber schon merklich fortgeschritten ist, und Gretel vor zu vergisst, was man ihr erzählt, ist es für David schwierig etwas in Erfahrung von ihr zu bringen. So stellte er Recherchen über seine Eltern an. Da seine Mutter eine aktive Linksaktivistin war, und in der Zeit auch noch in der Schweiz tätig, konnte er sich in den Schweizer Archiven über seine Mutter erkundigen. Er erfuhr, dass sie wegen ihren Aktivitäten vom Bund überwacht wurde. Auch sein Vater war ihm eine Hilfe, da er einige Passagen aus Gretels leben kannte. Oder es in den Tagebüchern, welche Malte erst kürzlich begonnen hat zu lesen, stand.

 

David Sieveking stellt seine Familie liebevoll und voller Achtung dem Zuschauer vor. Er erklärt seine Bindung von und zu seinen Eltern. Nun zeigt er wie die Krankheit Alzheimer verlaufen kann. Nebenbei kommen seine Recherchen voran, mit diesen er eine ganz neue Perspektive auf seine Mutter erhält. Er erzählt auch die Liebesgeschichte von seinen Eltern, wie sie sich kennengelernt hatten, und wie es zur Gründung der Familie kam. Die Mutter ist aber immer der Mittelpunkt des Films, so kommt sie immer wieder vor, und dem Zuschauer wird nahhegebracht, wie zeitaufwändig es ist einen Alzheimerpatienten zu pflegen. Aber auch, was ein solch kranker Mensch noch alles vermitteln kann. So ist auch der Humor immer sehr wichtig. Trotz der ernsten Lage ist es dem Zuschauer erlaubt zu lachen und sich über einige Momente zu freuen, denn auch David und seine Familie hatten trotz der schweren Aufgabe immer viel zu lachen gehabt mit der Mutter. Der Kameramann hat es fertiggebracht sich so unsichtbar zu machen, dass die Leute ihn nicht mehr wahrnahmen, und so fühlt man sich während des Films wie ein Familienmitglied. Grosse Wissenschaftliche Ergebnisse und Erkenntnisse über die Krankheit erfährt man nicht. Dafür wie man sich verhallten kann und vielleicht sollte, wenn ein Familienmitglied so stark erkrankt.

 

Bewertung: 8/10

Autor | Samuel Keller

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Kommentare: 1
  • #1

    Antje Wege (Donnerstag, 24 Januar 2013 00:47)

    Habe heute Markus Lanz gesehen und mich hat das Theme des David Sievekings sehr berührt, da ich selber mit dem Thema "Demenz" in meinem Alltag täglich berührt werde. Ich schöpfe meine Erfahrung aus einer jahrelangen freiberuflichen Tätigkeit für ein Ökumenisches Hilfswerk, das so in der weitgefächerten Form einmalig ist. Habe aus dieser Tätigkeit heraus eine Verantwortung für eine ältere Dame übernommen, zu der ich ein sehr freundliches Verhältnis hege und wo ich diesen schleichenden Prozess hautnah miterlebe. Ich werde am 31.1. auf jeden Fall ins Kono gehen. Liebe Grüße Antje Wege

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