65° Festival del Film Locarno 2012

Am 1. August, dem Nationalfeiertag der Schweiz, startete das diesjährige Filmfestival Locarno. Da einige einen Bericht erwarteten wie dieses Festival so ist, neben den einzelnen Filmen, versuche ich hier das Festival in Worte zu fassen. Das Filmfestival Locarno kann sich momentan mühelos mit den anderen grossen Filmfestivals wie Berlin, Wien, Venedig, Cannes, Toronto oder Sundance messen. So versucht das Festival nur Premieren zu zeigen, entweder Internationale oder Nationale Premieren. Neben diesen wird eine Retrospektive eines Regisseurs gezeigt. Dieses Jahr ist es der Amerikaner Otto Preminger, welcher unter anderem „Carmen Jones“ oder „Anatomie einer Leiche“ gedreht hatte. Daneben werden meist noch zahlreiche Filme gezeigt von Leuten, welche einen Preis entgegennehmen dürfen oder in der Jury des Festivals sitzen. Dieses Jahr ist die grösste Persönlichkeit i der Jury wohl Roger Avary, der Regisseur von Killing Zoe und Co-Autor von Pulp Fiction und True Romance. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, mit diesem Mann gemeinsam in einem Kinosaal zu sitzen und einen Film anzusehen. Dann kommen wir zu den schon erwähnten Preisen: Jedes Jahr werden einige Preise verliehen, wie den excellence Award oder die Auszeichnung für sein Lebenswerk und noch einige mehr. Unter anderem bekam dieses Jahr Leos Carax einen Preis. Er bekam den Ehrenleopard, wie letztes Jahr Harrison Ford. Alain Delon wurde für sein Lebenswerk geehrt und der Schweizer Produzent Peter-Christian Fueter bekam den Kariere Preis. Wie die „Goldene Palme“ in Cannes wird in Locarno der „Goldene Leopard“ der Pardo verliehen. Diese Zeremonie findet auf der Piazza Grande in Locarno statt. Die Piazza gehört wohl zu den grössten Freiluftkinos in der Schweiz. Mit der Leinwand von 26 Meter Breite und 14 Metern Höhe ist sie sicherlich auch eine der grössten. Die Piazza bietet für über 8000 Zuschauer Platz. Natürlich wird dieser Preis nur bei schönem Wetter dort verliehen. Wenn Petrus die Schleusen öffnet wird dieser Akt ins Fevi verlegt. Dem grössten Indoor Kino von Locarno. Dieses Bietet für 3000 Zuschauer Platz. Daneben gib es noch das „La Sala“ mit 950 und das „L’altra Sala“ mit 500 Plätzen. Auch Kleinere Kinos mit 275 und ca. 100 Plätzen sind vorhanden. Da wäre das Ex-Rex, Teatro Locarno, Rialto und Pala Video. In diesen Kinos werden von morgens um 9:00 bis abends um 01:00 Filme gezeigt. Da die Kinos in der Stadt verteilt liegen ist es Praktisch mit Velos an diesem Festival unterwegs zu sein. Da die Plätze nicht nummeriert sind, oder die Tickets begrenzt wären, bleibt einem nur, früh genug im Kino zu sein um noch einen Platz zu haben. Bei normalen Filmen reicht eine halbe Stunde, bei gross erwarteten Filmen, eine Stunde und auf der Piazza ist es von Vorteil 2.5 Stunden schon auf einem Platz zu sitzen um einen guten zu haben. Dies ist ein Negativpunkt des Festivals. So verbringt man viel Zeit beim Warten. So ist es von Vorteil nicht alleine am Festival zu sein.

Locarno hat jedes Jahr einige grosse Stars der Filmlandschaft vorzuweisen. Leider werden diese meist gut von dem Publikum abgeschirmt, so ist es fast unmöglich ein Autogramm von einer solchen Person zu ergattern. Auch dies kann als Negativ Punkt ausgelegt werden.

Bei schönem Wetter ist das Festival toll. Bei Regen mach es weniger Spass, aber die meisten Filme sind in trockenen. Und warm ist es im Süden meistens auch bei Regen. Der Schlafmangel macht sich oft auch bald bemerkbar, so ist es einem nicht möglich jeden Film zu sehen, welche gezeigt werden. Man muss sich schon im überlegen, welche Filme man sich ansehen möchte, und man etwas Schlaf bekommt, denn das Festival dauert immerhin 11 Tage. Die Filme werden immer im Originalton gezeigt, wie das so üblich ist an Festivals. Die Untertitel wechseln zwischen Französisch und englischen. Vereinzelt findet man auch deutsche und italienische. Bei einigen Filmen gibt es auch Simultanübersetzer. welche meistens in Französischer Sprache sind. Die offizielle Sprache des Festivals ist Französisch, so werden auch die Diskussionsforen über Filme oder Darsteller meist in Englisch gehalten und ins Französische übersetzt. Deutsch wird nur von deutschen oder Schweizer Regisseuren und Schauspieler gesprochen. Ansonsten kommt man am besten mit englisch durchs Festival. Es ist sicherlich für jeden ein grosses Erlebnis auf der Piazza einen Film zu geniessen. Da das Festival versucht alle Genren irgendwie abzudecken, und eben gute Filme zu würdigen, sind vor allem Dramen und Dokumentationen anzutreffen. Wer Fantasyfilme oder Horror mag, der sollte sich besser an ein spezialisiertes Festival wenden.

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