Herzensbrecher (2010)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Les Amours imaginaires

Kanada; 2010

Drama, Liebe

95 min

 

Xavier Dolan

Xavier Dolan

Monia Chokri, Niels Schneider, Xavier Dolan, Anne Dorval, Anne-Élisabeth Bossé, Olivier Morin

 


Sein Regiedebüt drehte der Kanadier Xavier Dolan mit gerade mal 19 Jahren und spielte darin sogar die Hauptrolle. Für seinen zweiten Film „Herzensbrecher“ ist er ebenfalls wieder vor der Kamera zu sehen. Doch kann er an die Qualität seines Erstlingswerkes anknüpfen?

Die beiden guten Freunde Marie (Monia Chokri) und Francis (Xavier Dolan) lernen auf einer Party Nicolas (Niels Schneider) kennen. Beide verlieben sich in den lockenköpfigen Schönling und buhlen von nun an um seine Gunst. Was als Spielerei beginnt, wird für Marie und Francis bald zum erbitterten Konkurrenzkampf.

 

In seinem Debütfilm „J’ai tué ma mère“ bewies Xavier Dolan sein Gespür für Bildkompositionen und erzählerische Dramaturgie. In „Herzensbrecher“ weichen seine statischen, meist unbeweglichen Bilder einer etwas unruhigeren Kamera mit mehr Schwenks und Zooms. Seine künstlerische Ader hat er aber dennoch nicht verloren und so zeigt er uns faszinierend farbig ausgeleuchtete Szenerien und ruhige Zeitlupen-Aufnahmen.

Es wirkt jedoch alles etwas bemühter und zu sehr darauf bedacht der eigentlich banalen Geschichte mehr Bedeutung zu verleihen. Diese schafft es nämlich nur bedingt den Zuschauer zu fesseln.

Die beiden Freunde lernen den Adonis Nicolas kennen und versuchen beide auf ihre Art seine Aufmerksamkeit oder ein Signal von ihm zu erhalten. Nicolas hingegen lässt sich nie auf eine wertende Aussage ein. Er scheint von Anfang an mit den beiden Schwärmern zu spielen und man hat das Gefühl als ob er sehr gut wisse auf was die beiden aus sind. Dies mag zu Beginn noch interessant sein, doch mit der Zeit wirkt die Handlung dann doch vermehrt wie belangloses Geplänkel.

 

Das Buhlen von Marie und Francis um ihren Angebeteten wird immer wieder mal durch Gespräche von anderen Menschen über Beziehungen und das Verliebtsein unterbrochen. Dies mag ebenfalls gut gemeint sein, doch es stört den Erzählfluss eher und ist durch die Art der Inszenierung ebenfalls mehr und mehr bemühend. Das Ende wirkt dann ebenfalls etwas zu simpel und somit bleiben zwar mehrere nette Bilder und Einstellungen sowie die gute Ausstattung in Erinnerung, doch ist das schlussendlich zu wenig nährend um als unterhaltsame Parabel über die unerwiderte Liebe gesehen zu werden.

 

Fazit:

Jungfilmer Xavier Dolan’s zweiter Spielfilm kann nicht mehr ganz an die optische und inhaltliche Qualität seines Erstlingswerks anschließen. Zwar zeigt er uns immer wieder mal schön inszenierte Bildcollagen und gute Schauspieler, doch kann die unruhige Kamera und die bald etwas banale Geschichte nicht über die gesamte Laufzeit unterhalten. Auch das Ende ist vorhersehbar und dadurch zu einfach geworden, wodurch dieser Film eine etwas zu simple Abhandlung des Themas 'unerwiderte Liebe' ist.

 

Bewertung: 5/10

Autor | Yves Albrecht

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