Joe (2013)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

 

Joe

USA; 2013

Drama

117 min

 

David Gordon Green

Gary Hawkins

Nicolas Cage, Tye Sheridan, Heather Kafka, Sue Rock, Ronnie Gene Blevins, Adriene Mishler, Ulysses Lopez


Nicolas Cage ist dafür bekannt, dass er während der Finanzkrise viel Schulden angehäuft haben soll. Diese Schulden will er nun natürlich bezahlen. Dafür dreht er einen schlechten Film nach dem anderen, denn er hat keine Zeit die Drehbücher zu lesen. Häufig ist auch seine Darstellung so platt, dass es den Anschein erweckt, als ob er nebenher noch andere Arbeit erledigen müsste und sich nicht auf die Figuren konzentriert. Kann er mit „Joe“ nun seinen Teufelskreis von schlechten Filmen durchbrechen?

"Oh Long Johnson"
"Oh Long Johnson"

Joe (Nicolas Cage) ist ein zurückgezogen lebender Waldarbeiter. Er fasste den Auftrag ein Stück Land von dessen Bäumen zu befreien, um dort neue frische Bäume zu pflanzen. Er stellt für diese Arbeit einige Arbeiter ein, die mit ihm die grossen Bäume vergiften. Eines Tages taucht der junge Gary (Tye Sheridan) auf, und fragt nach Arbeit. Joe, als guter Mensch, stellt den Jungen ein. Als er aber feststellt, dass der Vater des Jungen Alkoholiker ist, und den Jungen verprügelt um an das Geld zu gelangen, dreht Joe durch. Er kann Ungerechtigkeit nicht leiden. Dafür ist er auch bei der Polizei schon bestens bekannt. Joe kennt die Polizei auch schon gut genug, um zu wissen, wenn es um Gerechtigkeit geht, muss man die Dinge selbst in die Hand nehmen.

 

„Joe“ ist eine Buchverfilmung des gleichnamigen Romans von Larry Brown. Die Geschichte erzählt ein typisches Arbeiterdrama. Ein wilder aber dennoch guter Mensch, der die Ungerechtigkeit der Welt nicht mehr erträgt und irgendwann so viel davon sieht, dass er das Recht selbst in die Hand nimmt. Das Buch erschien 1991 und wurde gut 20 Jahre später verfilmt. Da die Geschichte beinahe Zeitlos ist, wäre dies akzeptabel, leider erfüllt die Adaption jedoch so viele Klischees, dass man entweder früher oder gar nicht mit der Verfilmung dieses Buches angefangen hätte.

 

Die Geschichte von Joe könnte zu jeder Zeit und in irgendeinem Land in einem kleinen Dörfchen spielen. Das Thema des harten Kerls, der gerne etwas mehr Gerechtigkeit in der Welt hätte, ist praktisch Zeitlos. Daher ist es kaum verwunderlich, dass dieses Thema oder diese Art Typ schon so oft in Filmen vorgekommen ist. Dadurch haben sich natürlich viele Standarts entwickelt, welche nun schon zu Klisches wurden. So hat der harte Typ einen ebenso harten Hund, ein Herz für Kinder oder schlechtbehandelte schwache Frauen. Diese und andere Klischees tauchenauch in diesem Film auf. Daher hätte man die Verfilmung vielleicht näher an die Erscheinung des Buches legen sollen. Dies hätte die vielen Klisches sicher nicht kaschiert, aber sie wären einerseits weniger präsent gewesen und andererseit wäre der Film eher mit dem Buch anstatt mit anderen ähnlichen Filmen verglichen worden.

Aber neben diesen Negativpunkten bietet der Film auch viel Interessantes und Lobenswertes.

 

Dass es bei Säufern und wütenden Menschen gern einmal etwas rau werden kann, ist klar. Auch, dass Blut spritzt oder Tote das Endresultat sein können. So auch bei „Joe“. David Gordon Green verherrlicht die Gewalt mit keinem Masse. Er verschweigt sie aber auch nicht. So sind die Bilder so rau wie Joes Schale.  Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen zeigt der Regisseur die gesamte Brutalität.

 

Dadurch, dass man selten grosse weiten der Wälder oder der Gegenden sieht, kriegt der Zuschauer das Gefühl der Beklemmung. So muss sich der Junge Gary wohl die ganze Zeit fühlen. Und dieses Gefühl versucht der Regisseur mit Hilfe von Bildern dem Zuschauer zu vermitteln.

 

Ganz grosses Talent zeigt in diesem Film Nicolas Cage. Er spielt wie schon lange nicht mehr. Es ist keine grosse Leistung wie bei „Bad Lieutenant“. Aber dennoch, verglichen mit den Filmen der letzten Jahre, sehr gut gespielt. Man wünscht sich gleich mehrere solche Auftritte von Herrn Cage.

 

Fazit:

Die Geschichte ist etwas belanglos, da sie nichts Neues oder Interessantes zu bieten hat. Dafür spielt Nicolas Cage wieder einmal gut. Man wünscht sich am Ende des Films, dass der Film selber eine Klasse grösser gewesen wäre, nur damit Cage mehr Anerkennung für sein Schauspiel bekäme. Die Bilder sind sehr gut gelungen. Der Kameramann versteht was von seinem Job. Auch die Regie hat ihre Arbeit gut gemacht. Einzig das Drehbuch ist einfach etwas schwach gewesen.

 

Bewertung: 6/10

 Autor | Samuel Keller

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