Riverplay (2000)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Riverplay

Deutschland; 2000

Thriller, Splatter

82 min

 

Olaf Ittenbach

Olaf Ittenbach, Thomas Reitmair

Joe Cook, Melanie Sigl, Gerhard Jilka, Dunja Bengsch, Thomas Reitmair, Olaf Ittenbach

 



Olaf Ittenbachs Filme zeichnen sich nie durch schauspielerische und inhaltliche Glanzleistungen aus, sonder leben hauptsächlich von den brutalen Gewaltorgien, die er fast schon fetischähnlich zelebriert. Auch „Riverplay“ ist hier keine Ausnahme. Allerdings stellt dieser Film das erste Werk des deutschen Undergroundregisseurs dar, das mit professionelleren Schauspielern und einem größeren Budget ausgestattet war.

 

Drei Pärchen treffen sich zufällig während einer Paddeltour irgendwo im ländlichen Nirgendwo. Was niemand ahnt ist, dass Phil (Joe Cook) und Linda (Melanie Sigl) zwei kaltblütige Killer sind, die bereits mehrere nichtsahnende Wanderer brutal umgebracht haben. Während zu Beginn noch jedes Paar seine eigenen Probleme hat bricht in der idyllischen Natur bald ein Kampf ums nackte Überleben aus...

 

Nach seinen Amateur-Splatterfilmen „Black Past“ (1989), „Burning Moon“ (1992) und „Premutos - Der gefallene Engel“ (1997) versuchte sich Olaf Ittenbach an einem Backwood-Slasher mit leicht professionelleren Schauspielern.

Wirklich gut machen diese aber ihre Arbeit trotzdem nicht und auch die Kameraoptik und Regie hat sich seit seinen ersten Filmen nicht besonders verbessert. Dass hier in möglichst kurzer Zeit ein simples Konzept heruntergekurbelt wurde ist jederzeit zu erkennen.

Inhaltlich orientierte sich Ittenbach hauptsächlich bei Filmen aus den Siebziger- und Achtzigerjahren. So stand sicher auch Genreklassiker „Deliverance“ (1972) Pate.

Die Geschichte selbst ist, wie man es sich von Herrn Ittenbach gewohnt ist, nicht der Rede wert. Simpel gestrickt und ohne lange zu fackeln geht es über ein paar schlecht vorgetragene Dialoge direkt zum blutigen Schlachtfest. Wie üblich dürfen die Darsteller in viel Kunstblut herumspielen und die handgemachten Effekte sind auch wirklich nicht von schlechten Eltern. Splatterfreunde werden sicher ihre kurze Freude daran haben. Doch diese Exzessiven Gewaltdarstellungen bringen dem Film selber nicht wirklich viel Positives ein.

Alle Figuren sind viel zu eindimensional und von den Darstellen total hölzern dargestellt, sodass ihr Ableben, sei es auch noch so brutal gezeigt, niemanden juckt.

Während die vorherigen Filme des Regisseurs noch einen gewissen Charme durch die amateurhafte Inszenierung besaßen geht genau das in „Riverplay“ durch das leicht größere Budget verloren. Hier merkt man wirklich gleich, dass nur noch billige Fliessbandarbeit hinter dem Konzept steht um möglichst einfach etwas Geld zu verdienen.

Somit zeigt sich hier erstmals konkret, dass Ittenbachs Talent nicht darin besteht gute Geschichten zu schreiben oder diese zu realisieren, sondern lediglich das in Szene setzen von übertrieben brutalen Gewaltorgien. Das mag durchaus manchen Genrefreunden gefallen, als guter Film kann man ihm dies aber keinesfalls durchgehen lassen, denn weder schaffte er es in seinen Szenen Spannung aufzubauen, noch versucht er im geringsten mit den technischen Mitteln zu spielen, wodurch sich sein Film als banaler, seichter Backwoodmüll zum in die Tonne treten offenbart. Er wäre heutzutage sicher nicht mehr groß im Gespräch, hätten ihn die Behörden nicht auf die „Liste problematischer Filme“ gesetzt.

 

Fazit:

Olaf Ittenbachs erster Film mit größerem Budget entpuppt sich als seichter, inhaltsloser Backwoodslasher, der nur von seinen brutalen Effekten lebt. Der Charme seiner vorherigen Arbeiten geht hier verloren und weicht das erste Mal billiger Fliessbandarbeit. Keiner der hölzern agierenden Schauspieler kann überzeugen, geschweige denn dem Zuschauer sympathisch werden und so ist dieser Film ein Paradebeispiel für Ittenbachs Talentlosigkeit als Filmemacher.

 

Veröffentlichung:

Alle erhältlichen DVD-Fassungen sind ungeschnitten. Die deutsche Red-Edition von Laser Paradise bringt den Film in passabler Bild und Tonqualität (das ursprüngliche Material war vermutlich auch nicht in besserer Qualität vorhanden)

Die Österreicher (XT Video) haben zudem zwei schöne Hartboxen veröffentlicht bei denen neben dem Film noch nettes Bonusmaterial vorhanden ist. Somit sind aber alle Fassungen gleichermaßen zu empfehlen.

 

Bewertung: 2/10

Autor | Yves Albrecht

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