Home Movie (2008)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Home Movie

USA; 2008

Thriller

77 min

 

Christopher Denham

Christopher Denham

Adrian Pasdar, Cady McClain, Amber Joy Williams, Austin Williams

 


Der Schauspieler Christopher Denham („Shutter Island“, „Argo“) hat sich 2008 für einmal hinter die Kamera begeben und den kleinen, bösen Thriller „Home Video“ gedreht.

You're on MTV-Disaster-Dinner
You're on MTV-Disaster-Dinner

David (Adrian Pasdar) und Clare (Cady McClain) Poe gehören zu der Sorte Eltern, die immer eine Videokamera auf ihre Sprösslinge gerichtet haben müssen. Doch die beiden Kinder Jack (Austin Williams) und Emily (Amber Joy Williams) benehmen sich in letzter Zeit immer merkwürdiger. Als sie vermehrt anfangen kleine Tiere zu quälen versucht die praktizierende Kinderpsychologin Clare ihre Kinder selbst zu analysieren, während David als Pfarrer an eine böse Macht im Haus glaubt. Doch bevor sich die beiden Eltern versehen läuft die Situation komplett aus dem Ruder.

 

Seitdem Videokameras für jedermann erschwinglich geworden sind werden Home-Videos gedreht und Eltern gehen ihren Kindern damit auf die Nerven, jeden wichtigen und minder wichtigen Moment in ihren Leben aufzuzeichnen. David und Clare sind genau solche Eltern, die bei jedem Feiertag, Geburtstag oder Spiel die Kamera gezückt halten und die Aktivitäten ihrer Kleinen aufzeichnen. Nur das die Kinder hier ganz anders reagieren als erwartet. Es beginnt mit kleinen Dingen, wie das der Sohn zum Beispiel anstatt eines Baseballs einen Stein nach dem Vater wirft. Doch bald stellen die Geschwister immer merkwürdigere Dinge an und als sie vermehrt kleine Tiere scheinbar grundlos massakrieren beginnen sich die Eltern zu sorgen.

Die Kinderpsychologin Clare versucht darauf kurzerhand ihre Sprösslinge selber zu behandeln und nimmt ihre analysierenden Gespräche ebenfalls auf Video auf.

Der religiöse David hingegen glaubt an eine Form der Besessenheit und versucht auf seine Weise mit dem Verhalten der Kinder umzugehen und dokumentiert auch dies mit seiner Kamera.

 

Doch immer wenn die Eltern (und die Zuschauer) glauben, dass wieder Normalität eingekehrt ist, wartet hinter der Ecke der nächste Schock. Dieses Spiel funktioniert über lange Zeit recht gut. Dabei werden die Taten der Kinder durch die POV-Kameraperspektive meist nur angedeutet und oft sieht man sie gar nie etwas Tun sondern nur die Reaktion der Erwachsenen.

Die Atmosphäre die dadurch aufkommt packt und kann somit auch über die vereinzelten in die länge gezogenen Füllszenen hinwegtäuschen. Weil die Kinder nicht durch unnötiges Overacting auf „Omen“ & Co. machen entsteht ein plausibler Realismus, der zum unguten Gefühl der Zuschauer beiträgt, das mit fortlaufender Handlung entsteht.

 

Das bitterböse Ende, das quasi die Gutenachtgeschichte, die David zu Beginn erzählt, umsetzt, sorgt für ein wunderbar groteskes Schlussbild. Gerade weil damit keine konstruierte Erklärung für das Handeln der Kinder präsentiert wird, bleibt das Grauen auch nach Filmschluss vorhanden und lässt einen leicht verunsichert zurück.

 

Fazit:

Dieser kleine und mit einfachen Mitteln gedrehte POV-Horrorthiller von Christopher Denham ist eine echte Perle im Genre und wohl einer der packendsten Beiträge im Bereich der „Found-Footage“-Filme. Die guten Schauspieler und die sorgfältig aufgebaute Stimmung, die erschreckt und zugleich fasziniert, sorgen für durchwegs spannende Unterhaltung. Das böse Ende mit seinem grotesken Schlussbild schließt dieses Werk perfekt ab und bleibt aufgrund seiner Konsequenz und Plausibilität noch für geraume Zeit in Erinnerung.

 

Bewertung: 7.5/10

Autor | Yves Albrecht

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