Haunter (2013)


Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Haunter

Kanada; 2013

Horror, Mystery, Thriller

97 min

 

Vincenzo Natali

Brian King, Matthew Brian King

Abigail Breslin, David Hewlett, Stephen McHattie, Sarah Manninen, Michelle Nolden, Peter Outerbridge

 

 


Lange war Regisseur Vincenzo Natali für unkonventionelle Projekte bekannt. Sein Erstlingswerk „Cube“ (1997) hat durch seine Originalität eine treue Fangemeinde und auch die folgenden Fantasy- und Horrorprojekte „Cypher“ (2002) und „Splice“ (2009) kamen beim Publikum gut an. Mit „Haunter“ bewegt er sich aber zum ersten Mal im gewöhnlichen Gruselgenre. Ob es ihm hier ebenfalls gelingt einen guten Film zu erschaffen?

Warum kann nie einer das Oberlicht einschalten?
Warum kann nie einer das Oberlicht einschalten?

Der Teenager Lisa (Abigail Breslin) macht eines Tages eine erschreckende Entdeckung: Ein Tag in ihrem Leben wiederholt sich immer und immer wieder. Jeden Morgen wacht sie auf und ihre Familie tut immer dasselbe. Nach draußen kann Lisa nicht; dichter Nebel macht es unmöglich einen Schritt weg vom Haus zu tun. Ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder scheint derweil nichts aufzufallen und sie durchleben täglich dieselbe Routine.

Doch je mehr dass sich Lisa versucht sich gegen den Tagesablauf zu sträuben und Nachforschungen anzustellen um herauszufinden was los, um so mehr merkwürdige Dinge scheinen zu geschehen. Unsichtbare Personen beginnen in ihr Leben einzutauchen und durchs Haus zu schleichen. Bald wird Lisa klar: Sie und ihre Familie sind tot! – Sie sind Geister, die in einer Zwischenwelt stecken. Doch warum sind sie in dieser Zeitschlaufe gefangen? Und was hat zu ihrem Tod geführt? Je mehr Lisa herausfindet umso tiefer sind die Abgründe die sich vor ihr öffnen und bald ist klar, dass ein teuflischer Geist seine Finger im Spiel hat.

 

Wer sind Sie und was tun Sie in meinem Bad?
Wer sind Sie und was tun Sie in meinem Bad?

Auch wenn sein Sci-Fi-Horror „Splice“ nicht mehr wirklich überzeugen konnte sind doch die Erwartungen an Vincenzo Natali nach wie vor da. In „Haunter“ ist zudem mit Abigail Breslin eine Darstellerin in der Hauptrolle besetzt, die bisher für gute Rollen vor der Kamera stand („Little Miss Sunshine“, „Zombieland“).

Vorerst macht Natali auch vieles richtig. Der Aufbau, der bald an „Und täglich grüßt das Murmeltier“ erinnert, ist, obwohl schon bekannt, interessant und weckt das Interesse der Zuschauer. Die Neugier des Publikums wird durch viele mysteriöse Elemente geweckt und die Atmosphäre die aufkeimt lässt kurzzeitig wohligen Grusel aufkommen.

Dann beginnen aber immer mehr Elemente in die Geschichte einzufließen, die der Stimmung des Geschehens abträglich sind. Als das erste Mal der böse Geist erscheint - und das ist schon ziemlich früh im Film - geht bereits sehr viel von der Spannung verloren. Der Bösewicht, der die Geisterfamilie in dem Haus gefangen hält, ist nämlich nur ein gewöhnlich aussehender Mann und dem Schauspieler gelingt es nicht seiner Figur genügend Charisma einzuverleiben als dass er unheimlich wirken würde. Sein Motiv bleibt ebenfalls unglaubwürdig, genauso wie seine Tötungsarten nicht schockieren können und so wirken als wären sie für eine PG-13-Freigabe geschaffen worden. Auch erinnern immer mehr Elemente der verschiedenen eingebundenen Parallelwelten an „The Others“ und andere bekannte Geisterfilme und dadurch sinkt das Interesse des Genrekenners bald einmal.

 

Das Setting kann ebenfalls nicht über die gesamte Länge überzeugen. Während das innere des Hauses gut ausgestattet ist wirkt es von Außen eher wie einem Computerspiel entnommen und dadurch unecht. Mit seinem zu schnell abgehandelten und inkonsequenten Finale enttäuscht Natali dann ebenfalls und lässt etwas zu viel Heile-Welt-Stimmung in den Schluss einfließen als dass man ihn ernst nehmen könnte.

Dadurch ist „Haunter“ nur Genreneulingen, bzw. jungen Kinobesuchern zu empfehlen, und kann durch seine absinkende Atmosphäre und einige dramaturgischen Unstimmigkeiten zu wenig überzeugen um als innovativer Gruselfilm bewertet zu werden.

 

Fazit:

Vincenzo Natali’s Abstecher ins Gruselfilmgenre enttäuscht leider mit zunehmender Handlung. Die zu Beginn aufgebaute Atmosphäre und eigentlich interessante Ausgangslage weicht bald einer allzu bekannten Geistergeschichte à la „The Others“ und verschenkt auch wegen des zu wenig unheimlichen Bad-Guys viele Punkte. Zwar gibt es immer mal wieder einen netten Schock-Moment, doch im Endeffekt kann man „Haunter“ auch wegen seines enttäuschenden Finales nicht als durchgehend funktionierenden Geisterfilm durchgehen lassen.

 

Bewertung: 5/10 

Autor | Yves Albrecht

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