Frankenstein’s Army (2013)


Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Frankenstein's Army

Niederlande, USA; 2013

Action, Horror

86 min

 

Richard Raaphorst

Chris W. Mitchell, Richard Raaphorst

Karel Roden, Joshua Sasse, Robert Gwilym, Alexander Mercury, Luke Newberry


Nach mehreren Kurzfilmprojekten bringt der Niederländer Richard Raaphorst seinen ersten Kinofilm heraus. Schon zuvor startete er mehrere Versuche die Nazi-Thematik in einem Spielfilm umzusetzen und drehte dazu zwei Trailer unter dem Titel „Worst Case Szenario“. Die dort gezeigten Nazi-Zombies ähneln bereits den Monstern in „Frankenstein's Army“. Doch ist dem Regisseur tatsächlich ein unterhaltsamer Trash-Streifen gelungen?

 

Gegen Ende des zweiten Weltkrieges stolpern russische Soldaten über ein geheimes Labor der Nazis. Dort wurden Experimente aufgrund des Tagebuches von Dr. Victor Frankenstein durchgeführt. Aus neu zusammengenähten Leichenteilen von gefallenen Kameraden hat ein verrückter Wissenschaftler eine Monster-Armee erschaffen...

 

Verrückte B-Movies mit Nazi-Thematik gibt es bereits so viele, dass es schwierig ist herauszustechen. Darum setzte der Holländer Richard Raaphorst bei seinem 2.Weltkriegs-Monster-Streifen auf Found-Footage Optik. Der Film wird aus der Sicht der Kamera eines jungen russischen Soldaten erzählt, der einen Trupp begleitet, der auf der Suche nach eingekesselten Kameraden im feindlichen Gebiet ist.

Diese Art des Erzählens ist jedoch genau der grosse Fehler von „Frankeinstein’s Army“. Durch die Point-of-view Perspektive der Kamera wird der Film unlogisch, unübersichtlich und langatmig.

 

Weil die Geschichte wie alle Found-Footage-Filme einen chronologischen Aufbau braucht, folgt Raaphorst vorerst den Soldaten lange auf ihrer Mission. Dabei will jedoch keine Spannung aufkommen und die vorgestellten Figuren bleiben blass und unsympathisch, was auch daran liegt, dass alle „Russen“ Englisch mit russischem Akzent sprechen, was einfach nur irritierend wirkt.

Zwar entdecken die Männer auf ihrem Weg immer mehr merkwürdige Leichen, doch dadurch keimt auch keine wirkliche Spannung auf.

Als nach der Filmhälfte endlich die Monster auftauchen und Blut zu fliessen beginnt, wirkt die Erzählweise des Filmes nur noch lächerlich unlogisch. Immer wieder schlagen die mit Maschinenteilen ausgestatteten Wesen hinter die Kamera, ohne dass der Mann, der diese bedient, getroffen wird.

Nur in einer Szene kommt so etwas wie Tempo auf, als der Kameramann durch verwinkelte, unterirdische Gänge flüchtet und von jeder Seite ein neues Monster auftaucht. Doch mit seinem Ende verschwindet auch der letzte Hoffnungsschimmer, dass hier noch irgendetwas stimmig aufgeht.

 

Dabei ist das Potential in der Idee durchaus zu erkennen. Die Monster sehen alle wirklich interessant aus und es sind Figuren, die man in dieser Art noch in keinem Film gesehen hat. Auch die Location und die Grundthematik des verrückten Arztes hätte man sehr gut zu einem blutigen Gore-Film mit bitterbösem Humor ausbauen können. Doch nichts von alledem schafft Richard Raaphorst und dadurch ist bald klar, dass er zwar nette Figuren kreieren kann, als Regisseur und Drehbuchautor aber zu wenig Talent besitzt um eine durchgehend funktionierenden Horrorfilm zu erschaffen.

 

Fazit:

In seinem Nazi-Monsterfilm verschenkt Regisseur Richard Raaphorst alles Potential, das der Film durch die optisch gelungenen und witzigen Monster hat. Nur ab und zu kommt ein Funke Spannung auf, genauso wie manches Setting sehr schön und stimmungsvoll gestaltet ist. Durch die Entscheidung die Geschichte als Found-Footage-Film zu erzählen macht er aber sowohl die Spannung als auch die guten Elemente des Filmes zunichte und der viel zu lange Aufbau sorgt dafür, dass man als Zuschauer bereits das Interesse verloren hat bevor die schlecht choreografierte Action anfängt. Das war leider nichts.

 

Bewertung: 3/10

Autor | Yves Albrecht

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