Star Trek Into Darkness (2013)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

 

Darsteller

Star Trek Into Darkness

USA, 2013

Science-Fiction

132 min

 

J.J. Abrams

Alex Kurtzman, Damon Lindelof, Roberto Orci, Gene Roddenberry

Chris Pine, Benedict Cumberbatch, Zoe Saldana, Simon Pegg, Karl Urban, Zachary Quinto, Anton Yelchin


J.J. Abrams ist der neue grosse Name im Science-Fiction-Genre. Bald wird er für die Fortsetzung der „Star Wars“-Reihe im Regiestuhl Platz nehmen, nachdem er im Jahr 2009 mit dem ersten „Star Trek“-Film quasi sein Bewerbungsvideo dafür eingereicht hatte. Die „Star Wars“-Fans sehen dem zurzeit noch etwas misstrauisch entgegen, verabscheuen doch die meisten Fans von George Lucas’ Sechsteiler die ‚Trekkies‘.

Dennoch wurde sein neuster Exkurs in dieses Universum von vielen Zuschauern sehnlichst erwartet. Gelingt es ihm an den Erfolg des ersten Teils anzuknüpfen?

"Have the lambs stopped screaming?"
"Have the lambs stopped screaming?"

Nachdem die Enterprise unter Capt. James Kirk (Chris Pine) von der Rettung des Planeten Nibiru auf die Erde zurückgekehrt ist, ereignet sich in London ein Terroranschlag auf ein Zentrum der Sternenflotte. Der Auftraggeber, ein Mann namens John Harrison (Benedict Cumberbatch), ist bald ermittelt, doch bei der einberufenen Sondersitzung erfolgt ein neuer Angriff, bei dem Kirks Förderer, Admiral Pike (Bruce Greenwood), getötet wird. Von Rachegefühlen getrieben macht sich Kirk mit der Enterprise auf nach Kronos, um Harrison mithilfe von 72 hochmodernen Sprengköpfen, die ihm Sternenflotten-Oberhaupt Admiral Marcus (Peter Weller) zur Verfügung stellt, auszulöschen. Doch Kronos ist der Planet der Klingonen, mit denen jeder Krieg vermieden werden soll und bald merken Kirk und seine Crew, dass Harrison nicht der ist, für den sie ihn halten, denn sein richtiger Name ist Khan...

 

„Ok, ich gehe raus, zusammen mit Spock und Uhura. Und wir brauchen zwei Rothemden für den Fall das etwas schief geht.“

 

Viele Trekkies werden vermutlich das Kino mit glänzenden Augen verlassen.Wow, was für ein Film: Endlich kehrt man zurück zu den guten Anfängen der Science-Fiction-Saga. Unzählige, lange erwartete Figuren tauchen hier wieder auf. Die Klingonen bekommt man zu Gesicht, der bösartigste Gegenspieler der Enterprise, Kahn, erscheint, und am Ende des Films ertönt sogar das originale Musikthema der Serie. All diese Elemente paart Abrams mit Non-Stop-Action, bildgewaltigen Aufnahmen und seinen bekannten Linsenreflexionen.

 

Ja, warum bringt er eigentlich ständig diese Linsenreflexionen? Und Moment einmal... Irgendetwas an Kahn’s Plan war doch merkwürdig. Oder hat sich Admiral Marcus vertan, da...

 

Ja, ab diesem Punkt hat der Film verloren. Es tun sich Logikfehler in der Dimension von schwarzen Löchern auf, wenn man auch nur eine Sekunde lang über die Handlung nachdenkt.

Warum kann die Enterprise manchmal Beamen und manchmal nicht? Es scheint immer nur dann eingesetzt zu werden, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt.

Warum verfrachtet Khan seine im Kälteschlaf befindliche Crew in die Sprengköpfe?

Mit welcher Begründung wollte Admiral Marcus die Raketen auf den Klingonen-Planeten Kronos abfeuern, bevor Khan dorthin geflüchtet ist, weil dieser davon erfahren hatte, dass seine Crew bei einem Angriff auf Kronos getötet werden soll?

Woher wollte Khan wissen, dass Capt. Kirk die Befehle missachtet und ihn einfängt anstatt ihn mit den Sprengköpfen zu töten, in denen ja, wie erwähnt, Khans Crew steckte, die dieser retten wollte?... Ja, selbst so reflektiert ist das Ganze noch wirr.

 

Setzt man sich ein wenig mit der Handlung auseinander, dann ergibt sie noch weniger Sinn als die konfuse Zeitreise-Story des ersten Teils.

Doch auch abgesehen davon beschreitet J.J. Abrams nicht gerade neue Wege und liefert unzählige Szenen, die an andere Filme erinnern. Viele Einstellungen wirken wieder wie das Testvideo für „Star Wars“ und das Gefängnis von Khan, gepaart mit dem Spiel von Benedict Cumberbatch, wirkt wie eine Hommage an „Das Schweigen der Lämmer“.

Auch das 3D ist einmal mehr eher lästig, als das es zum Filmgenuss beitragen würde und man wünscht sich, dass dieser Trend endlich wieder abflaut.

 

Sieht man aber einmal über die inhaltlichen Probleme hinweg, bietet „Star Trek Into Darkness“ dennoch perfekte Unterhaltung. Die Konflikte zwischen den Figuren, allen voran die weiterhin angespannte Situation zwischen Kirk und Spock (Zachary Quinto), sorgen für witzige Momente. Auch alle Schauspieler machen ihre Sache gut. Besonders Benedict Cumberbatch, der durch seine Rolle als Sherlock Holmes in der gleichnamigen britischen TV-Serie bekannt geworden ist, sorgt mit seiner bassstarken Stimme für faszinierende Leinwandpräsenz und Simon Pegg als Scotty ist immer wieder für einen Lacher gut.

Die Effekte sind, wie bereits im ersten Teil, ein Augenschmaus und der Soundtrack von Michael Giacchino untermalt die Szenen stimmungsvoll.

Einzig der allzu brave Schluss wird dann arg abrupt eingeleitet. Er mag zwar nett gemeint sein, um zurück zu den Anfängen der „Star Trek“-Serie zu gelangen, ist aber in dieser Form fehl am Platz.

 

Fazit:

J.J. Abrams liefert mit seinem zweiten „Star Trek“-Film ein bildgewaltiges, episches Actionspektakel, mit vielen lang erwarteten Figuren aus dem Trekkie-Universum, dessen Handlung aber so sehr mit Logiklöchern gespickt ist, dass es ein Graus ist. Wer aber darauf verzichtet über die Story nachzudenken und sich von den guten Effekten und überzeugenden Schauspielern durch den Film treiben lässt, der wird sich dennoch prima unterhalten und wer den ersten Teil mochte, wird „Into Darkness“ vermutlich noch besser finden. Wenn aber Abrams weiterhin so viel Linsenreflexion in seine Filme einbaut, brauchen wir bald eine 3D-Sonnenbrille.

 

Bewertung: 6.5/10

Autor | Yves Albrecht

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