Argo (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Argo

USA; 2012

Thriller, Drama

120 min

 

Ben Affleck

Joshuah Bearman, Chris Terrio

Ben Affleck, Bryan Cranston, Alan Arkin, John Goodman, Victor Garber, Tate Donovan, Clea DuVall


Ben Affleck gehört nicht gerade zu den beliebtesten Schauspielern Hollywoods. Dennoch hat er seit seinem grossen Durchbruch als Drehbuchautor 1998 für "Good Will Hunting" einige Male bewiesen, dass er ein Gespür für gute Filme hat. Seit 2007 hat er ebenfalls wie andere Hollywoodgrössen die Seite der Kamera gewechselt. Mit "Gone Baby Gone" hat er erstmals Regie geführt. Dies wiederholte er 2010 mit "The Town" in dem er auch die Hauptrolle übernahm. Und nun 2 Jahre später will er es der Filmwelt nochmals beweisen. Bei "Argo" führte er Regie, war als Produzent tätig und stand ebenfalls vor der Kamera. Argo gewann den Golden Globe und den Oscar als bester Film; doch hat er diese Auszeichnungen auch wirklich verdient?

Wir sind Filmemacher, das sieht man an den Postern.
Wir sind Filmemacher, das sieht man an den Postern.

Wir schreiben den 4. November 1979. Die USA hat unter der Regierung von Carter, den Schah von Persien, Mohammad Reza Pahlavi, zur Behandlung seiner Krebserkrankung aufgenommen. Im Iran stürzte zu dieser Zeit die hungernde Bevölkerung gerade die Regierung. Um auch dem ersten Unterdrücker des Iran vor Gericht zu ziehen verlangen sie die Auslieferung des Schahs. Um ihre Forderung durchzubringen stürmen über 400 Studenten die US-Botschaft. Dabei können 6 Diplomaten fliehen und verstecken sich in der kanadischen Botschaft. Da die Auslieferung trotz der Geiselnahme von über 50 Botschaftern für die USA nicht in Frage kommt betraut man die CIA damit die 6 Diplomaten aus dem Iran zu befreien. Wie aber sollte diese Flucht geplant und durchgeführt werden? CIA Agent Tony Mendez (Ben Affleck) hat den Plan die 6 Diplomaten als Filmcrew auszugeben und so aus dem Land zu schaffen. So wird das Drehbuch Argo verfasst, welches als Tarnung hinhalten soll. Lässt sich die wütende Bevölkerung des Iran mit diesem Spiel hinters Licht führen?

 

Die Geiselnahme von Teheran ist in der Politikgeschichte nicht ganz unbekannt. Dafür aber die Rettung welche als Filmprojekt getarnt war. Ben Affleck verfilmte nun den Wired Magazine Artikel "Escape from Tehran. How the CIA Used a Fake Sci-Fi Flick to Rescue Americans From Tehran". Die Geschichte orientiert sich an vielen Polit-Thrillern, bei denen politische Gefangene befreit werden sollten. Mit einem Unterschied, der Plan zur Befreiung ist einmal ein anderer. Als Produzent getarnt reist Tony Mendez alias Ben Affleck in den Iran ein, und möchte mit einer Filmcrew von 6 Leuten wieder ausreisen. Wie ein solcher Plan in die Tat umgesetzt wird unter hohem Zeitdruck ist auch für die CIA nicht ganz einfach. So wird dem Zuschauer die Planung mit viel Humor von der Seite der Filmbranche präsentiert. Der Humor schwindet aber schnell, als sich die Planung in die Tat umsetzt und der Zuschauer nie genau weiss, ob die Iraner schon im Bilde sind oder nicht.

Diese Rettung wird dann zwar sehr spannend umgesetzt und bietet mit dem Humor eine gute Balance zwischen Komödie und Polit-Thriller. Mehr ist da aber dann doch nicht dabei.

 

Ben Affleck spielt wieder einmal die Hauptrolle in einem Film. Er versucht den CIA-Mann zu spielen, welcher die geniale Idee hatte die Flucht als Filmprojekt zu tarnen. Diese Rolle spielt Affleck souverän. Die Figur und Leinwandpräsenz gibt nicht allzu viel her um wirklich eine grossartige Leistung zu präsentieren, aber was man bei der Rolle herausholen konnte holte Affleck heraus. Ganz anders ist da John Goodman, welcher den Maskenbildner John Chambers verkörpert, welcher für Rat und Tat aus der Filmbranche für die CIA zur Verfügung steht. Er sorgt auch für die Lacher im Film. Alle anderen Figuren wären Austauschbar und zeigen keine grosse Präsenz im Film.

 

Trotz Verfolgungsjagden und hektischen Szenen bleibt die Kamera meistens still, was im heutigen Kino nicht mehr Standard zu sein scheint. Mir ist dies sehr positiv aufgefallen, denn so konnte man sich trotz grossen hektischen Tätigkeiten auf der Leinwand ein ungefähres Bild der Situation machen.

Obwohl grosse Totalbilder von Städten oder Landschaften fehlten, war die Kamera stets gut positioniert und vermittelte dem Zuschauer das Bild, welche der Zustand dieser Befreiungsaktion damals in den Medien wohl hervorgerufen hat.

 

Fazit:

"Argo" ist ein unterhaltsamer Polit-Thriller mit einigen humorvollen Einlagen. Historisch ist der Film wohl bei den meisten Punkten sehr korrekt. Dies könnte für geschichts- oder politikbegeisterte Personen ein Pluspunkt sein. Die Handlung ist in seiner vorhersehbaren Art sehr gut aufgebaut und mit einer grossen Spannung verbunden. Ben Affleck als Hauptakteur spielt die Rolle zur Zufriedenheit des Publikums. Und John Goodman erfreut wohl jeden Filmliebhaber mit witzigen Sprüchen und Kommentaren.

Den Film als "Bester Film" bei den Oscars auszuwählen ist dann aber doch etwas zu viel für diesen Streifen. So gut ist er dann doch wieder nicht und die Konkurrenz war vorhanden. Ich hätte da lieber einen anderen Film als Sieger gesehen. Zumal "Argo" den Golden Globe schon bekommen hatte.

 

Bewertung 7.5/10

Autor | Samuel Keller

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