Die fantastische Welt von Oz (2013)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Oz: The Great and Powerful

USA; 2013

Fantasy

127 min

 

Sam Raimi

Mitchell Kapner, David Lindsay-Abaire

Mila Kunis, James Franco, Rachel Weisz, Michelle Williams, Joey King, Zach Braff, Abigail Spencer, Martin Klebba


Sam Raimi entstieg Anfang der 80er Jahre aus dem Horrorgenre. Er kreierte die Kultklassiker-Trilogie "Tanz der Teufel". Nach einigen weiteren Filmen drehte er die bekannte "Spider-Man" Trilogie. Mit dieser wurde er Weltberühmt und erweiterte sein Nischenpublikum um das eines Blockbusterpublikum. Als er dann nach "Spider-Man 3" mit "Drag me to Hell" versuchte wieder im Horrorbereich Fuss zu fassen ging die Produktion eher nach hinten los. So widmete er sich unter den strengen Augen des Walt Disney Studios den Werken von Lyman Frank Baum, welcher die Kinderbuchreihe Oz geschrieben hatte.

Oscar in Wounderland
Oscar in Wounderland

Oscar Diggs (James Franco) ist ein Zauberkünstler in einem Wanderzirkus. Dieser ist gerade in seinem Heimatstaat Kansas stationiert. Er selber ist in dem Zirkus einfach nur als Oz bekannt, der grosse und mächtige. Leider lassen sich seine Vorstellungen nur schlecht verkaufen. So muss er, wie er meint, unter seinem Niveau arbeiten und auftreten. Da Oscar allen Frauen schöne Augen macht, macht er sich auch den einen oder anderen Mann zum Feind. Nun ist es der Gewichtsheber des Zirkus der ihn sucht. Aus Verzweiflung flieht er in einen Heissluftballon und fliegt davon, geradewegs in einen herannahenden Wirbelsturm. Nach einer gefährlichen Luftreise erwacht Oscar im Lande Oz wieder. Dort trifft er Theodora (Mila Kunis) welche ihm von der Prophezeiung des toten Königs berichtet: „Eines Tages wird ein Zauberer kommen, der den gleichen Namen wie unser Land trägt, um uns vor der Bösen Hexe zu befreien.“ Oz soll nun dieser Zauberer sein. Als er mit Theodora in die Smaragdstadt einzieht ist für ihn klar, dass es eine Verwechslung sein muss, denn er ist nur mit Taschentricks vertraut, die Hexen in Oz aber mit wirklicher Magie. Nun, bevor Oz König und Herscher über Oz werden kann, muss er die böse Hexe beseitigen. Mit seinem neuen Freund dem fliegenden Affen Finlay (Zach Braff) zieht er in den ersten Kampf gegen die böse Hexe.

 

Sam Raimi erzählt uns hier die Vorgeschichte von "Der Zauberer von Oz", nämlich wie der Zauberer selbst nach Oz kam und wie die Hexen zu dem wurden, was sie sind. Mit 2,5 Stunden nimmt sich Raimi reichlich Zeit diese Geschichte zu erzählen. Aber trotz dieser Länge des Films kommt nur selten Langeweile auf. Ein- oder zweimal zieht sich die Geschichte dennoch etwas in die Länge. Ansonsten aber hat sie einen guten Erzählrhythmus. Auch wenn die Geschichte klar für jüngeres Publikum gedreht wurde, so hat auch das Erwachsene Publikum etwas von dieser Märchenhaften Geschichte. Die Erzählstruktur ist typisch für das Filmgenre, und daher auch schnell zu durchschauen. Dennoch wurde viel Wert auf die einzelnen Details der Geschichte gelegt. So wird die Handlung niemals hektisch oder scheint unter Zeitdruck erzählt. Der Zuschauer gewinnt mit diesem Film einige neue Anhaltspunkte für die Weiterführung der Geschichte in "Der Zauberer von Oz".

 

James Francos rolle sollte ja zuerst von Robert Downey Jr. gespielt werden. Dieser hätte sicher einen sehr übertriebenen Zauberer Oz dargestellt. Franco hielt hier gut die Waage von einem sich eher zurückhaltenden Weisen Magier und dem grossen Ego des grossen Zauberers. So zeigt er im Film viel Herz für die armen und zerbrechlichen Figuren der Geschichte. Aber auch viel Hinterlistigkeit gegenüber den bösen Charakteren.

Mila Kunis tut das, was sie fast immer tut: Gut aussehen. Als ihr schönes Aussehen aber einer grünen Maske weichen muss ist es vorbei mit dem hübschen Bonus. Eine wirklich gute Leistung liefert sie dann eher weniger ab. Dafür brilliert Rachel Weisz als die böse Hexe des Ostens. Mit viel Hass und Überlegenheit dominiert sie Zeitweise das Geschehen auf der Leinwand. Michelle Williams als die gute Hexe des Südens kann wahrscheinlich nicht einmal schlecht spielen. Sie sieht hübsch aus und spielt in der gleichen Liga wie Franco und Weisz. So entsteht eine gutes Trio, welches man gerne auf der Leinwand sieht.

 

Die zauberhafte Welt von Oz ist zu grössten Teilen an einem Computer entstanden. Ähnlich wie Tim Burton’s "Alice in Wonderland" wurde hier mit vielen Farben eine möglichst schöne und kitschige Landschaft erschaffen. Die Bilder können sich aber sehen lassen und können sich ohne weiteres mit jenen von Alice messen. Mehr noch - durch viele Grossaufnahmen übertrumpfen die Bilder sogar diese von Tim Burton. Die vielen verschiedenen Wesen von Oz wurden oft auch Digital erstellt. Klar haben sie nicht den Charme von 1939, aber ganz schlecht sind die Figuren auch nicht gelungen.

Der 3D-Effekt hätte ein weiteres Mal nicht sein müssen. Oft sorgen die vielen Kameraschwenks dafür, dass das Bild nicht immer 100%ig scharf ist.

 

Fazit:

Von Raimi hätte man sich wohl eine etwas düstere Darstellung des Stoffes von Oz gewünscht. Aber hier wachen wohl die Augen des Kinderstudios Walt Disney über den Dreharbeiten. Bei jeder dunklen Szene sieht man ganz knapp noch eine kleine Handschrift von Raimi durchblitzen. Aber hätte man ihm da etwas mehr Freiraum gelassen, hätte er einen wohl guten Kontrast zwischen kitschig schönen, bunten, und dunklen, bedrückenden und angsteinflössenden Bildern gefunden. So aber wirken auch die düsteren Bilder oft etwas kitschig. Gern hätte man an der einen oder anderen Stelle etwas mehr Raimi-Horror gesehen anstelle von Disney-kitsch.

Wer aber gerne in eine märchenhafte Welt eintauchen möchte wie bei "Alice in Wonderland" kommt hier sicher auf seine Kosten.

 

Bewertung: 7/10

Autor | Samuel Keller

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Kommentare: 1
  • #1

    Luca Havighorst Bernhard (Freitag, 07 September 2018 14:57)

    Ich finde die welt von oz drama und bösekeit und liebekeit von der zauberer und die chraraktere finde so abstoßen gewaltkeit geworden und so sehr Liebe Zauberer und dein Affe das kleine Mädchen die Hexen starben lassen die anderen Menschen sind da über glücklich und freuen sich da über und ist das Ende ihrer tage glücklich zu sein?

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