My Week with Marilyn (2011)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

My Week with Marilyn

GB, USA; 2011

Drama

99 min


Simon Curtis

Adrian Hodges

Michelle Williams, Eddie Redmayne, Julia Ormond, Kenneth Branagh, Pip Torrens, Geraldine Somerville, Michael Kitchen, Judi Dench


Simon Curtis ist kein Regisseur, welcher bekannt ist für grosse Hollywooddramen oder sonstige grosse Filme. Wenn man es genau betrachtet, ist er nicht mal wirklich bekannt. Er hat bis jetzt noch keinen Kinofilm gedreht und führte nur bei Serien oder Fernsehfilmen bisher Regie. Etwas bekannter dürfte der Film "David Copperfield" mit Maggie Smith aus dem Jahre 1999 sein welches er für das Studio BBC drehte. Nun versuchte er es erstmals mit einem Kinofilm. Dabei griff er gleich zu der berühmtesten weiblichen Filmikone zurück, welche das Kino bis jetzt kennt. Marilyn Monroe.

"My week with Marilyn" beschreibt die Erinnerungen von Colin Clarke (Eddie Redmayne), so wie er die Schauspielerin und Filmikone bei dem Dreh von „Der Prinz und die Tänzerin“, indem Laurence Olivier (Kenneth Branagh) Regie führt, erlebt. Marilyn Monroe (Michelle Williams) soll bei dieser seichten Komödie die Hauptrolle übernehmen. Schnell wird Olivier klar, dass dies ein Wagnis sondergleichen ist. Ihm ist nicht bewusst, welches Gefühlschaos in der Frau wütet. Monroe führt zurzeit ihre dritte Ehe mit dem Schriftsteller Milton, welcher eher einen Mutterersatz als eine Ehefrau gesucht hat. Andererseits ist Olivier auch nicht bewusst, wie fest diese Frau psychologische Hilfe benötigt und stattdessen sich in Medikamente und Unsicherheit flüchtet. So erscheint sie oft immer zu spät am Set, da ihre Schlafpillen ihr das Erwachen nicht gerade erleichtern. Auch braucht sie immer wieder ermunternde Worte von ihrer Trainerin Paula Strasberg (Zoë Wanamaker). So versucht der junge 3. Regieassistent Colin Clarke etwas Gleichgewicht in die Sache zu bringen. Leider verfällt er wie schon zahlreiche andere Männer der schönen Blondine. Klar, dass da sein "Schwarm" Lucy (Emma Watson) gekränkt ist, und so Abstand nimmt von Colin. Erst am Ende des Drehs erkennt Olivier die meisterhafte Darstellung Monroes und lobt diese auch in anerkennendem Mass.

 

Der Film zeigt uns zwar nur eine Woche aus dem Leben von Marilyn Monroe, aber trotzdem gelingt es ihm die verschiedenen Gesichter dieser Schauspielerin herauszuarbeiten. Dramaturgisch erzählt er uns eine Liebesgeschichte von einem Niemand und einer aussergewöhnlichen Berühmtheit. Man weiss schon im vornherein, wo diese Geschichte enden wird, ausser es würde sich hierbei um ein Märchen handeln. Dem Zuschauer wird auch eine Art Schnittstelle von einer realen Beziehung - zwischen Colin und Lucy - und die einer Wunschbeziehung - zwischen Colin und Marilyn - erzählt. So plätschert die Geschichte vor sich hin, nimmt nie wirklich fahrt auf, verläuft sich aber auch nicht im Nirgendwo.

 

Michelle Williams verkörpert in diesem Film die Filmikone Marilyn Monroe. Oder soll ich sagen, sie ist Monroe? Williams liefert eine so perfekte Performance ab, dass man glauben könnt man würde einen Film mit Marilyn Monroe sehen. Sie spielt mit so viel Leidenschaft und Hingabe, dass der Zuschauer ihr diese Darstellung gewiss abkauft. Williams wurde sogar für ihre Rolle als Marilyn für den Oscar nominiert, verlor die Auszeichnung aber - meiner Meinung nach ungerechtfertigt - an Meryl Strep. Kenneth Branagh ist schon sehr bekannt als guter Schauspieler und enttäuscht uns auch in diesem Film nicht. Er spielt zwar eher eine Nebenfigur, kann dieser aber durchaus das nötige Gewicht verleihen.

Eddie Redmayne hingegen will nicht immer in den Film passen. Was mehr mit seinem Charakter als mit seiner Darstellung zu tun hat. Er spielt sehr unerfahren und nervös. Aber wer wäre das nicht, wenn Marilyn Monroe mit am Set wäre? Daher passt es gut, und nur der Charakter will nicht so in die Landschaft der anderen passen.

 

Der Regie merkt man gut an, dass sie aus dem Fernsehgeschäft kommt. Manchmal hat man das Gefühl, Simon Curtis traue sich kaum grosse Bilder zu zeigen. So bleibt das Bildmaterial oft immer auf diesem TV-Niveau. Jedoch hebt sich der Film durch gute Schauspielerei eindeutig vom Fernsehniveau ab, obwohl die Bilder wie auch die Kulissen hin und wieder doch noch an einen Fernsehfilm erinnern.

 

Fazit:

In diesem Film liefert Michelle Williams eine der besten Performances ab, welche in den letzten Jahren zu sehen waren. Sie taucht so gekonnt in die Rolle der Monroe ein, dass es schwer wird diese beiden auseinander zu halten.

Dem Zuschauer wird mit diesem Film auch der vielschichtige Charakter dieser Berühmtheit etwas nähergebracht. So erfährt man einiges über sie und ihre Geschichte. Zudem regt einen der Film auch an sich etwas intensiver über Marylin Monroe zu beschäftigen.

 

Veröffentlichung:

Die DVD erschien in einer normalen Amarayhülle mit einem O-Ring Schuber aus leichtem Karton. Die Extras fallen auf der DVD wie auch auf der Bluray nicht wirklich exklusiv auf.


Bewertung: 7/10

Autor | Samuel Keller

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