Intouchables - Ziemlich beste Freunde (2011)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Intouchables

Frankreich; 2011

Drama, Komödie

112 min


Olivier Nakache, Eric Toledano

Olivier Nakache, Eric Toledano

François Cluzet, Omar Sy, Anne Le Ny, Audrey Fleurot, Joséphine de Meaux, Clotilde Mollet, Alba Gaïa Kraghede Bellugi


Die Franzosen haben sich in den letzten paar Jahren auf zwei Genregruppen des Kinos spezialisiert, einerseits auf den Horrorfilm, und andererseits auf die Komödie. So ist es nicht verwunderlich, dass alle paar Jahre ein wirklich grosser Hit aus Frankreich in die Welt hinaus gelangt. Und gerade ein solcher Hit ist den beiden Regisseuren und Drehbuchautoren Olivier Nakache und Éric Toledano gelungen.

Philippe (François Cluzet) ist ein sehr wohlhabender älterer Herr. Er hat beinahe alles was man sich wünschen kann, und ein grosses Problem. Er ist durch einen Unfall vom Hals an abwärts gelähmt. Er hat weder Kontrolle über, noch Gespür an seinem Körper. Und ist daher immer auf eine Pflegekraft angewiesen, bis zu seinem Lebensende. Es ist klar, dass sich bei einem einflussreichen und wohlhabenden Mann wie Philippe nur die besten Pflegekräfte mit den höchsten Abschlüssen auf ihrem Gebiet melden. Bis eines Tages Driss (Omar Sy) vorbeischaut. Er ist arbeitslos und braucht die Unterschrift, um zu beweisen, dass er sich beworben hat, damit er sein Arbeitslosengeld kassieren kann. Da Driss aus einem Armenviertel stammt, hat er weder den nötigen Anstand noch den nötigen Mitleid, welchen man für einen solchen Job bräuchte. Geschweige denn Erfahrung im Gesundheitswesen. Aber genau eine solche Person, welche offen und ehrlich ist, will Philippe als Pfleger. So stellt er Driss gleich einmal auf Probe ein.

 

Die aussergewöhnliche Freundschaft zwischen Driss und Philippe beruht auf einer wahren Geschichte. Zuerst war sie eine Autobiografie von Philippe Pozzo di Borgo, welche er 2001 in den Handel brachte. Aber erst 2010 konnten die beiden Regisseure Pozzo di Borgo von ihrem Projekt überzeugen.

Der Film könnte ein tragisches Drama sein, oder eine Komödie, welche sich über behinderte lustig macht. Aber es ist weder das eine noch das andere. Humor ist reichlich vorhanden, aber nicht über Behinderte, sondern über die Steifheit der Gesellschaft den Behinderten gegenüber. Dass die Gesellschaft diese Menschen immer bemitleidet, anstatt mit ihnen das Leben zu teilen und zu versuchen so viel Freude wie möglich auszustrahlen. Die Geschichte über Freundschaft und über das Leben der oberen Schicht ist mit viel Liebe zum Detail verfilmt worden. Mit einer Prise Selbstironie und Würde präsentiert sich hier ein Film, wie man es kaum zuvor über dieses Thema gesehen hat.

 

Mit den Schauspielern hatten die beiden Regisseure gerade einen zweiten Glücksgriff gelandet. François Cluzet ist in Frankreich zwar bekannt, inernational jedoch eher nicht. Er ist aber mehr als nur geeignet für die Rolle des Philippe. Denn es ist nicht einfach eine Person zu spielen, welche sich nicht bewegen kann. Gerade bei der Gestikulation kriegt man da Schwierigkeiten, so bleiben ihm für diese Rolle nur die Mimik und die Sprache um sich auszudrücken. Um so etwas glaubhaft darzustellen muss man schon etwas von der Schauspielerei verstehen. Omar Sy spielte Driss in diesem Film. Die Chemie zwischen diesen beiden Hauptdarstellern ist durch die Kinoleinwand hindurch spürbar. Sie verstehen sich praktisch Blind, was für eine solches Team nur von Vorteil sein kann.

 

Olivier Nakache und Éric Toledano hatten ein gutes Gespür für Witze. So wird man von ihnen nicht einfach bombardiert, sondern sie kommen gerade im richtigen Takt. Es gibt kaum etwas schwereres, als eine gute Komödie zu drehen. Und eine mit viel Niveau und Inhalt ist dann wohl noch eine Stufe anspruchsvoller. Da kann man den beiden nur gratulieren. Dass die Regisseure gleichzeitig auch noch das Drehbuch verfassten, ist dem Film nur zu Gute gekommen.

 

Fazit:

Freundschaft gehört zu den wichtigsten Dingen im Leben. Uns zeigt dieser Film, wie wichtig die Freundschaft, aber auch die Familie ist, um damit einen gewissen Stand auf der Welt zu haben.

Der Film war ein Riesenerfolg in Frankreich und auch in Deutschland. So viele Menschen können sich ja kaum irren. Wenn man diesen Film, welcher wahrscheinlich in die Geschichte eingeht, noch nicht gesehen hat, sollte man das unbedingt nachholen.

 

Veröffentlichung:

Der Film erschien, durch seinen wahnsinnigen Erfolg, in einer sehr schönen limitierten Fan-Edition.

Diese Edition beinhaltet wohl alles, was man über diesen Film haben kann. Die schöne aus Karton gefertigte Box enthält ein Digibook, ein Poster mit dem deutschen und französischen Filmplakatmotiv, 6 Filmpostkarten, ein Booklet mit 24 Seiten zum Making-Of und ein Booklet zur Produktion von "Senator Film".

Das Digibook selbst enthält den Hauptfilm einmal auf Bluray und einmal auf DVD. Ebenfalls auf Bluray und DVD sind die Extras. Nur auf die DVD hat es die Dokumentation "A la vie, A la mort" über den wahren Philippe geschafft.

Zusätzlich liegen noch eine Soundtrack-CD bei, und das Hörbuch im MP3-Format mit der deutschen Fassung von "Ziemlich beste Freunde".

Das Schmuckstück ist auf 12.345 Stücke limitiert und momentan noch erhältlich.


Bewertung: 8.5/10

Autor | Samuel Keller

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