Der Hobbit - Eine unerwartete Reise (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

 

Darsteller

The Hobbit: An Unexpected Journey

USA, Neuseeland; 2012

Fantasy, Abenteuer

169 min

 

Peter Jackson

Frances Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson, Guillermo del Toro

Martin Freeman, Cate Blanchett, Benedict Cumberbatch, Andy Serkis, Elijah Wood, Luke Evans, Hugo Weaving


2006 plante man den Hobbit als Zweiteiler zu verfilmen. Wer aber sollte dafür Regie führen? Peter Jackson kam als potenzieller Regisseur natürlich in Frage, hat er doch mit "Der Herr der Ringe" ein kleines Meisterwerk erschaffen. Er plante einen Zweiteiler. Im zweiten Film wollte er eine Art Bindeglied zwischen "The Hobbit" und "Der Herr der Ringe" drehen. Die Idee dazu kam Jackson, laut eigener Aussage, weil Gandalf in "The Hobbit" immer wieder einmal für längere Zeit verschwindet. Auch überlegte er sich den Weg von Gollum nach Mordor zu zeigen.

Aber es sollte alles anders kommen, 2008 wurde Guillermo del Toro beauftragt "The Hobbit" zu drehen. Peter Jackson sollte nur noch als Produzent agieren. Nach zweijähriger Arbeit verliess del Toro das Projekt, da es zu viele seiner anderen Projekte beeinträchtigte. So setzte sich Peter Jackson wieder persönlich in den Regiestuhl.

Im Dezember 2011 war es dann soweit, der erste Trailer zu "The Hobbit – Eine unerwartete Reise" verbreitete sich im Internet. Ebenfalls verbreitete sich die Nachricht, dass nach Abschluss des Drehs beider Filme, noch ein Dritter Film gedreht werden sollte, was darin zu sehen sein wird ist noch unbekannt. Man weiss lediglich, dass der dritte Teil den Titel des zweiten übernommen hat, "Der Hobbit – Hin und zurück". Teil zwei wurde umbenannt in "The Hobbit: The Desolation of Smaug", ein deutscher Titel liegt noch nicht vor.

Seit 2011 dieser Trailer erschienen ist, fragten sich alle Fans, wie wird der Film wohl werden? Vor allem da er ja in HFR (Higher Frame Rate) gedreht wurde und daher eine schärfere Sichtweise bieten sollte.

Epic Wizard Stares
Epic Wizard Stares

"Der Hobbit – Eine unerwartete Reise" beginnt mit der Erzählung von Bilbo Beutlin (Ian Holm) über die Stadt Erebor im Einsamen Berg. Die Zwerge haben dieses Reich erbaut, und schnell wurde es zum mächtigsten Zwergenreich überhaupt. Bis eines Tages Smaug ein feuerspeiender Drache aus dem Norden Erebor angriff und sich deren Hallen voll Gold zu seinem Heim machte.

 

Wir sind bei den Vorbereitungen von Bilbos grossem Geburtstagsfest. Bei diesen gönnt er sich eine Pfeiffe. Wir drehen die Zeit von diesem Fest um ca. 60 Jahre zurück. Bilbo (Martin Freeman) begrüsst einen älteren Menschen mit blauem Umhang, welcher sich im Verlaufe des Gesprächs als Gandalf (Ian McKellen) herausstellte. Gandalf wollte Bilbo zu einem Abenteuer überreden, Bilbo will aber davon nichts wissen. Am Abend als er die Geschichte mit dem Abenteuer schon wieder vergessen hatte, traffen nach einander 12 Zwerge und Gandalf bei ihm ein. Mit einiger Verspätung trafft auch noch Thorin Eichenschild (Richard Armitage), der Nachkomme des Zwergenkönigs über Erebor, bei Bilbo ein. Bilbo wurde von Gandalf dazu auserwählt die Zwerge bei ihrer Reise zum Einsamen Berg zu begleiten, und ihnen in der Schlacht gegen den Drachen Smaug beizustehen. Nach grosser Gegenwehr entschied sich Bilbo trotzdem die Zwerge zu begleiten. So beginnt die Geschichte, wie Bilbo den sonderbaren Ring und dem früheren Besitzer Gollum (Andy Serkis) begegnet war.

 

Das Buch "Der kleine Hobbit" hat einen komplett anderen Erzählrhythmus als die "Herr der Ringe"-Trilogie. So ist das Buch eine rasante Abenteuergeschichte, welche klar das Augenmerk auf die jetzigen Geschehnisse richtet. Dies zeigt sich auch im Film wieder, so gibt es nur wenige wirklich ruhige Szenen, welche die Erzählgeschwindigkeit etwas drosseln würden. Dafür geht es mit der Action schon sehr früh los und diese wird kaum, und wenn dann nur für kurze Zeit unterbrochen. So jagt eine Schlacht die nächste.

 

Nach dem Actionreichen Anfang in dem von Smaug und Erebor erzählt wird, kehrt etwas Ruhe in den Film ein. Ab da beginnt der Film mit den gleichen Sätzen wie das Buch. Auch das Gespräch zwischen Bilbo und Gandalf ist exakt das gleiche. Dies lässt sicher jedes Fanherz höher schlagen.

Als die Reise beginnt kehrt nur beim Zwischenhalt in Bruchtal etwas Ruhe ein. Sonst ist die Gruppe immer in Bewegung und springt von Abenteuer zu Abenteuer.

 

Geschichtlich hält sich der Film Stellenweise sehr genau an die Buchvorlage, an anderen Stellen wiederum entfernt sich der Film von der Vorlage. Dies fällt nicht wirklich ins Gewicht, denn als Film funktioniert alles recht gut. Da einige Geschichten noch nicht zu Ende erzählt wurden, ist es schwer diese zu beurteilen, da noch zwei weitere Filme folgen werden.

 

Um der Buchvorlage gerecht zu werden, musste ein jüngerer Schauspieler für die Rolle von Bilbo gefunden werden. Darin lag hauptsächlich der Knackpunkt des Films, denn wenn dieser nicht überzeugt und auch nicht passt, kann man den Film gleich vergessen. Mit Martin Freeman scheint man diesen Schauspieler gefunden zu haben. Er scheint beinahe perfekt in diese Rolle als Hobbit zu sein. So lässt sich auch nicht wirklich negatives über sein Schauspiel sagen.

 

Ian McKellen spielt wie auch schon in "Der Herr der Ringe – Die Gefährten" Gandalf – der Graue. Auch er scheint eine glückliche Auswahl für diese Rolle zu sein. Durch die buschigen Augenbrauen und dem Bart versteht es kaum ein anderer solche vielsagenden Blicke oder Gesichtsausdrücke entstehen zu lassen, welche einem alles sagen ohne dass ein Wort gesprochen wurde.

Fans bangten lange um die Auswahl der Zwerge, auch als die ersten Bilder der Zwerge zu sehen waren, waren nicht alle Fans begeistert davon. Wenn man diese aber in der Welt von Mittelerde betrachten kann, so hat man auch mit dieser Auswahl ein gutes Händchen gehabt. Richard Armitage als Thorin Eichenschild musste natürlich einfach passen, und das tut er auch. Er verkörpert einen mächtigen und sturen Zwerg, so wie er im Buch beschrieben ist.

 

Die Kamera übernahm ein weiteres Mal  Andrew Lesnie, welcher auch schon die Kamera für die "Herr der Ringe"-Trilogie übernahm. Dies ist im Film wie auch schon in den Trailern auch nicht zu übersehen. Die Kamera liefert uns ein weiteres Mal fantastische Totalaufnahmen wie auch geniale Landschaftsbilder. Die Kamerafahrten oder –Schwenks erinnern einen auch schnell an Mittelerde. So merkt man schnell, man ist zurück in der Welt von J.R.R. Tolkien.

(Der Film soll in einigen Zürcher Kinos in HFR 3D gezeigt werden, ich sah aber nur die normale 3D Kinovariante, da bis jetzt die Kinos noch nicht umgerüstet waren)

Die wunderbaren Aufnahmen werden wieder mit der Musik von Howard Shore untermauert. Die Musik ist auch wieder ähnlich aufgebaut wie die von der "Herr der Ringe"-Trilogie. Aber diesmal etwas verstärkt, so könnte sie gegen Ende des Films doch etwas penetrant wirken.

 

Bei den Specialeffects und den Actionszenen sieht man klar, dass man bei diesem Teil ca. 200-300 Mio. $ vorhanden waren. Dies entspricht ca. dem zwei- bis dreifachen was ein Teil der "Herr der Ringe"-Trilogie gekostet hat. Die Action wurde bis ins kleinste Detail geplant und gut choreografiert. Dies gibt dem Zuschauer die Möglichkeit spektakuläre Stunts und spezielle Verfolgungsjagten zu beobachten. Mit der perfekten Animationstechnik konnten Orks, Trolle und andere Fabelwesen oder Umgebungen so gezeigt werden, dass es real erschien. Eine Nominierung für die besten Effekten bei den Oscars ist ihnen wohl sicher. Gollum wurde ein weiteres Mal gut gespielt und ebenso gut animiert.

 

Fazit:

Der Film wird den grossen Erwartungen der Fans, welche über ein Jahr gesteigert wurde wohl gerecht. Er kann diese nach einem solchen pushen wohl kaum übertreffen. Aber da sich der Film bei vielen Punkten ans Buch hält, und der erzählerische Spannungsbogen immer gehalten wird, gibt es nichts Wesentliches daran auszusetzen. Durch die vielen Actionszenen und Abenteuerwechsel, wirkt die kurzweilige Erzählung doch sehr überladen. Was die Action angeht, so könnte man beinahe meinen, dass man die gesamte Action in den ersten Film gepackt hat. Was wird wohl im darauffolgenden Film kommen?

Im Grossen und Ganzen ist es aber wahrscheinlich genau der Film, welcher sich die Fans erhofft haben. Kurzweilige Geschichte mit vielen Effekten, genialen Aufnahmen und der immer wiederkehrenden Musik, welche man aus "Der Herr der Ringe" schon kennt.

 

Bewertung: 9/10

Autor | Samuel Keller

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