Gangs of New York (2002)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Gangs of New York

USA, Deutschland, Italien; 2002

Drama

167 min

 

Martin Scorsese

Jay Cocks, Steven Zaillian, Kenneth Lonergan

Leonardo DiCaprio, Daniel Day-Lewis, Cameron Diaz, Jim Broadbent, John C. Reilly, Henry Thomas, Liam Neeson


Martin Scorsese gehört zu den Meistern des New Yorker Kinos. Kaum ein anderer hat die Stadt in all’ ihren düsteren Farben so oft auf die Leinwand gebracht wie Scorsese. Daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis er einmal einen Film über ein New York aus längst vergangenen Tagen dreht. Und wenn in einem solchen Film Darsteller wie Daniel Day-Lewis, Cameron Diaz, Leonardo DiCaprio und Liam Neeson sich die Klinke in die Hand geben, dann kann es nur ein toller Film sein, oder einfach nur ein toller Cast.

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Wir schreiben das Jahr 1846 in Manhattan. Im südlichen Elendsviertel, den Five Points, herrscht Bandenkrieg. William Cutting (Daniel Day Lewis), "The Butcher", führt die Einheimischen an, die Natives. "Priest" Vallon (Liam Neeson) führt die irische Bevölkerung in den Krieg. Bei dieser Schlacht tötete "The Butcher" "Priest" vor den Augen von Vallons Sohn, Amsterdam (Leonardo DiCaprio). Somit gewinnen die Natives, und „The Butcher hat von nun an das Sagen in den Five Points.

Amsterdam wächst in einer Besserungsanstalt auf. 16 Jahre später, 1862, kehrt er in die Five Points zurück. Er hat nur ein Ziel. Er möchte den Mörder seines Vaters töten. Aber da dieser die Five Points wie ein König regiert, gibt es kaum ein herankommen an den "Butchet". So gesellt sich Amsterdam unter die Natives und arbeitet sich langsam in den engen Kreis des "Butchers".

 

Eine Rache-Geschichte wie sie im Buche steht. So kommt die Literaturverfilmung daher. Aber bei genauerem Betrachten ist es mehr als nur ein Rachefilm. Der Film erzählt auch die Geschichte des jungen Vallon, der herausfinden muss wo er wirklich hingehört. Wie Loyal sind einem die eigenen Gefährten. Nur solange man sie bezahlt, oder gehen sie nur für die Ehre für dich in den Tod? Solche Fragen versucht der Film zu beantworten. Eine Liebesgeschichte kommt ebenfalls noch hinzu, nun muss sich Vallon noch zwischen seinem Plan, und seiner geliebten entscheiden. Wem kann und darf er trauen?

 

Daniel Day-Lewis ist ganz klar der Mittelpunkt dieses Films. Er spielt den Bösewicht geradezu perfekt. Er verkörpert Butcher böse, schmierig und egozentrisch, aber auch schlau und listenreich. Man fühlt sich von Anfang an von dieser Person angewidert. Aber die Aufmerksamkeit des Publikums zieht die Figur dennoch auf sich. Denn er ist so diabolisch, dass man ihn nicht so schnell wieder vergisst. Er trägt hauptsächlich den Film und einen besseren hätte man nicht für diese Aufgabe auserwählen können.

Leonardo DiCaprio wirkt doch noch etwas jung in diesem Film. Sein Aussehen lässt ihn sehr kindlich wirken, daher nimmt man ihm seine Rachegedanken nicht 100%ig ab. Er spielt toll und überzeugend, es ist vor allen Dingen sein aussehen, was ihm hier einen Strich durch seine Schauspielerische Leistung zieht.

Cameron Diaz kennt man zurzeit vielleicht aus eher mässigen Komödien. Wer hätte gedacht dass sie im Jahr 2002 eine solche Glanzleistung in einem Film von Martin Scorsese abgeliefert hat? Kein Wunder verliebt sich Amsterdam in Jenny, welche von Cameron Dias toll verkörpert wird.

 

Die Kulisse des alten New Yorks steuert einen weiteren sehr wesentlichen Beitrag zu dem Film. Die Stadt wurde schön nachgebaut und eingefangen wie sie in den 1840er bis 60er Jahren hätte sein können. Man erkennt schnell, das Scorsese viel daran lag, diese Stadt in einem ihm richtigen Licht darzustellen. Wer hätte gedacht, dass ein Teil der Aussenaufnahmen in der Nähe von Rom entstanden sind und nicht in New York selber? Wohl kaum jemand. Denn die Kulissen ergänzen das Bild und die Geschichte nahtlos. Martin Scorsese hat damit nicht nur eine gute Geschichte erzählt, sondern auch in eine schöne Bildsprache umgesetzt.

Den Kostümen gebührt an dieser Stelle auch ein grosses Lob. Denn diese sind sehr schön gestalten und ergänzen das sonstige Design des Film tadellos. Es könnte schon beinahe als Kostümfilm durchgehen, so gut sind diese gelungen.

 

Fazit:

"Gangs of New York" ist ein in meinen Augen ein etwas unterschätzter Film. Denn trotz seiner 160 Minuten vergeht der Film schnell. Er hat keine Längen, noch sind irgendwelche Charaktere unpassend besetzt. Der Film ist sehr vielschichtig und erzählt eine Geschichte auf verschiedenen Ebenen. Dies benötigt er, um die einzelnen Charaktere die gewisse Tiefe zu verleihen. Wer diesen Film noch nicht kennt sollte ihn sich unbedingt einmal ansehen.

 

Veröffentlichung:

Der Film besitzt eine Bluray Veröffentlichung, welche vom Bildmaterial sehr schön anzuschauen ist. Wer nur den Film sehen möchte sollte auf die Bluray zurückgreifen. Wer aber auch Freude an einer Dokumentation über die Gangs von New York und deren geschichtlichen Hintergründe sehen möchte, der sollte sich die 2 Disc-Special Edition auf DVD zulegen, welche in einem schönen Kartonschuber erhältlich ist.

 

Bewertung: 8.5/10

Autor | Samuel Keller

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