Cloud Atlas - Wolkenatlas (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Cloud Atlas

Deutschland, USA, Hongkong, Singapur; 2012

Fantasy

173 min

 

Tom Tykwer, Andy Wachowski, Lana Wachowski

Lana Wachowski, Tom Tykwer, Andy Wachowski

Tom Hanks, Halle Berry, Jim Broadbent, Hugo Weaving, Jim Sturgess, Du-na Bae, Ben Whishaw, Keith David


Die Geschwister Wachowski wurden mit ihrem zweiten Film „Matrix“ im Jahre 1999 mit einem Schlag weltberühmt. Sie setzten danach mit den beiden Matrix-Sequels nochmals aufs gleiche Pferd, bis sie dann 2008 „Speed Racer“ drehten. Danach war längere Zeit still, was die Regiearbeit der Geschwister angeht.

Tom Tykwer, ein deutscher Regisseur, wurde ebenfalls mit seinem zweiten Film „Lola rennt“ sehr berühmt. 2006 setzte er mit „Das Parfüm“ nach, und wurde international gleich noch etwas bekannter.

Die Geschwister Wachowski und Tom Tykwer sind schon seit längerer Zeit miteinander befreundet, daher kam ihnen auch einmal die Idee einen Film gemeinsam zu drehen. Das Buch „Cloud Atlas“ von David Mitchell schien genau der richtige Anlass für diese Gelegenheit zu sein. Nun ist die Frage, braucht ein Buch so viele Regisseure und einen so grossen Cast, oder verderben hier diese vielen Köpfe nicht die Geschichte, welche uns David Mitchel erzählen wollte?

Got Milk?
Got Milk?

„Cloud Atlas“ will eine Geschichte erzählen, welche eine Zeitspanne von ca. 500 Jahren umfasst. Dabei werden 6 Geschichten erzählt, die alle in einer anderen Zeit stattfindet. Jede berichtet von Einzelschicksalen, welche aber für die zeitliche Entwicklung nicht ganz unbedeutend sind, denn alle Schicksale und Entscheidungen sind miteinander verbunden. So erfährt der eine von der Geschichte des Anderen, welcher zu einer ganz anderen Zeit gelebt hat. Aber auch einzelne Charaktere verändern und entwickeln sich, ganz nach der Idee des Karmas, von einem Jahrhundert ins nächste. So wird aus einem mörderischen Seemann nach unzähligen Wiedergeburten und neuen Erlebnissen, der Retter der Menschheit.

 

Der Film beruht auf David Mitchells Roman, welcher 2004 erschienen ist. Nun, gut 8 Jahre nachdem der Roman zum Bestseller lancierte, wurde die Geschichte auf die Leinwand gebracht.

Die Geschichte lebt nicht nur von schönen Bildern und wunderbaren Schauspielern, sondern von der Geschichte selbst. Sie ist doch eher komplex und lässt dem Zuschauer kaum einmal etwas Raum um zu verschnaufen. So ist das Publikum immer aufgefordert mitzudenken. Ansonsten könnte es schnell passieren, dass man mit der Erzählung nicht mehr schritthalten kann. Grösstenteils wirkt der Film sehr überladen was den Informationsgehalt angeht. So ist es eher ein Film, den man mehrmals schauen kann - und sollte - um die vielen Details zu erhaschen. Die Grundgeschichte ist aber nach einem mal erzählen bekannt und drängt nicht danach, den Film mehrmals zu schauen. Je besser einem aber der Film gefällt, umso eher schaut man ihn sich nochmals an, und wird so sicher noch mehr Details erkennen, die wiederum neuen Diskussionsstoff bringen.

Das diese sechs Geschichten sehr geschickt ineinander verwoben sind, kommt nicht von ungefähr. Das Buch erzählt die Geschichten erst bis zur Hälfte und bricht dort, am Höhepunkt der Erzählung ab um sie später dann zu Ende zu erzählen. Der Film bedient sich da verschiedenen Stilmitteln, um dies auf filmischer ebene gleichzutun. Dies erfordert von den Zuschauern viel Aufmerksamkeit, weshalb man sich dem Film aktiv widmen muss, und nicht nur passiv - wie es sonst bei den meisten Filmen üblich ist - zuschauen kann.

 

Mit Tom Hanks, Halle Berry, Jim Broadbent, Hugo Weaving, Jim Sturgess, Ben Whishaw, James D’Arcy, Susan Sarandon und Hugh Grant hat der Film einen extrem bekannten Cast. So viele Namen von jungen und älteren sehr guten Charakterschauspielern findet man kaum in der Filmgeschichte. Wenn, dann ist es oft weil ein guter oder grosser Cast versucht die eher schlechte Geschichte zu kaschieren. Dies ist hier nicht der Fall. Der Film benötigt diese grossen Namen nicht zwangsläufig, dennoch ist es von Vorteil mit solchen Grössen einen Film zu drehen, denn alle diese Schauspieler zeigen, dass sie in der Lage sind viele verschiedene Charaktere in verschiedenen Umgebungen gut darzustellen. So kann man dem Film auch nicht vorwerfen, dass er schlechte Schauspieler hätte, oder dass sie gar falsch besetzt wären. Denn all dies trifft nicht zu.

 

Der Film fährt ein grosses Geschütz auf, was Specialeffects angeht. So sieht man stellenweise schon, dass die "Matrix"-Regisseure am Werk waren. Es ist fast schon selbstverständlich, dass der Film kein so grosser Wurf in der Filmgeschichte sein wird wie "Matrix", dafür hat er nicht wirklich bahnbrechende Neuerungen. Aber dennoch sind die Effekte, was Maske oder auch Actionsequenzen angeht, sehr sauber und von guter Qualität. Nicht immer erkennt man die Schauspieler gleich auf Anhieb in ihren verschiedenen Rollen, was sehr für die Maskenbildner spricht.

Der Film wurde mit einem eher kleinen Budget von ca. 100 Mio $ gedreht; was dabei herauskam ist schon atemberaubend.

 

Die Kamerafahrten und Bilder sind beinahe immer von sehr hoher Qualität. Man hat nichts dem Zufall überlassen. Dies merkt man bei jeder Kameraeinstellung, welche beinahe immer perfekt sitzt. Wir sehen schöne Bilder der Zukunft, aber eben auch atemberaubende Landschaftsaufnahmen. Es gibt nur wenige Filme, welche diese Bilder so gekonnt miteinander verschmelzen lassen können.

 

Der Film gilt inoffiziell schon für den einen oder anderen Oscar nominiert. Dies kann man sicher nachvollziehen, wenn man den Film gesehen hat. Vor allem was den Bereich Effekte oder Kamera angeht.

Aber auch die Musik darf nicht vergessen werden. Diese hat mich seit langem wieder einmal wirklich positiv getroffen. Eine Musik die gut in den Film passt und sich sehr gut hören lässt.

 

Fazit:

Mit seinen 173 Minuten weist der Film kaum Längen auf. Dies liegt zu einem grossen Grund sicher darin, dass er eine sehr komplexe Erzählart aufweist. So ist der Zuschauer gezwungen immer sehr konzentriert dem Film zu folgen und mitzudenken. Ansonsten verliert man den Faden und ist aus dem Spiel. Dies kann für den Zuschauer auch sehr ermüdend sein, denn es ist anstrengend so einen Film zu schauen.

Die sechs Geschichten, die ständig miteinander verbunden sind, werden nicht in chronologischer Reheinfolge erzählt, was sicherlich nicht jeden Kinogänger anspricht. Auch mischt der Film verschiedenste Kategorien des Kinos, sodass für jeden etwas dabei ist; allerdings nicht genügend, dass man ihn nur aufgrund eines bestimmten Genres schauen könnte. Der Film lässt sich daher wahrscheinlich am ehesten ins Genre Mainstream-Kunstfilm einordnen.

Bewertung: 8/10

Autor | Samuel Keller

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