Marquis (1989)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Marquis

Belgien, Frankreich; 1989

Drama, Komödie

79 min

 

Henri Xhonneux

Roland Topor, Henri Xhonneux

Philippe Bizot, Bien de Moor, Gabrielle van Damme, Olivier Dechaveau, Bernard Cognaux, Pierre Decuypere


Marquis de Sade ist eine berühmt berüchtigte Legende. Wenn seine Bücher verfilmt werden kommt es immer aufs Neue zu einem Skandal. Doch wie war er wirklich? Und was geschah in seinen Letzten Tagen als Gefangener in der Bastille?

Henri Xhonneux gibt uns darauf eine Antwort, die zwar nicht ganz ernst gemeint ist, dafür aber unterhält und ein kritisches Licht auf die Bourgeoisie wirft.

Es sind die letzten Wochen vor dem Sturm auf die Bastille. Der Schriftsteller Marquis sitzt in seiner dunklen Zelle und schreibt heimlich an seinen erotischen Geschichten. Allerdings ist Marquis kein Mensch – wie keine der Figuren in diesem Film – sondern ein Hund. Der Kerkerwärter ist ein Schwein und die Zellennachbarin eine Kuh.

Oft führt Marquis Streitgespräche mit seinem dauererigierten Penis namens Colin, der ihm zwar Inspiration bringt, allerdings auch sein schärfster Kritiker ist.

Doch dunkle Gestalten verwickeln Marquis in eine Intrige, die Kreise bis zum König zieht.

 

Die Idee, alle Schauspieler mit Tierkostümen auszustatten funktioniert hier herrlich. Der Film hat auch durchwegs einen derben Humor – so werden keine perversen Sexualpraktiken ausgelassen. Doch er schafft es, nie in den billigen Fäkalhumor abzudriften und bleibt trotz der Thematik immer auf einem hohen Niveau.

Ob einen der Humor immer anspricht ist Geschmackssache. Als künstlerischer Film ist er aber auf jeden Fall sehr gut gelungen. Auch die mal ganz andere Darstellung des Marquis funktioniert prächtig. So kann man behaupten, dass dieser Film trotz der etwas abwegigen Handlung das bisher überzeugendste wie auch unterhaltsamste Bild des Marquis de Sade der Filmgeschichte ist.

So kann "Marquis" allen Liebhabern des etwas anderen Films herzlichst empfohlen werden. Die Visuell hochstehende Inszenierung und die groteske Geschichte unterhalten über die gesamte Laufzeit wunderbar.

Veröffentlichung:

Einmal mehr eine perfekte Veröffentlichung durch Bildstörung. Ein 2-DVD Set im Pappschuber. Mit dabei ist auch ein 16-Seitiges Booklet. Auf der ersten DVD befinden sich der Hauptfilm und ein Trailer; die zweite DVD ist vollgepackt mit Bonusmaterial wie dem Making Of, Behind the Scenes und Infos über die Herstellung der Masken.

Für alle Clips gibt es deutsche Untertitel. Das Cover ist wie immer liebvoll gestaltet und ein wahres Schmuckstück in jeder Sammlung.

 

Bewertung: 7/10

Autor | Yves Albrecht

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