We Want Sex (2010)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Made in Dagenham

GB; 2010

Drama

113 mi


Nigel Cole

William Ivory

Sally Hawkins, Andrea Riseborough, Jaime Winstone, Lorraine Stanley, Nicola Duffett, Geraldine James, Bob Hoskins


„We want Sex“ was mit „Wir wollen Sex“ übersetzt ein doch eher schlecht gewählter deutscher Titel für einen Film über die Gleichberechtigung ist. Im Original finden wir den Film unter dem Titel „Made in Dagenham“. Dieser Titel ist sicherlich zutreffender. So spielt die Geschichte genau in diesem Vorort Dagenham von London. Dagenham ist eine Arbeitervorstadt, in der ausschliesslich für den Ford Autokonzern gearbeitet wird. Vergleichbar mit der Ortschaft Wolfsburg und dem VW-Konzern.

Nigel Cole der Regisseur des Films hat sich im Jahr 2003 schon einmal mit dem Thema starke Frauen auseinandergesetzt. Da hat er die heitere Komödie „Kalender Girls“ gedreht. In dem einige ältere Frauen für einen Erotikkalender posieren.

Nun aber widmete er sich einem anderen und sehr wichtigen Punkt in der Geschichte der Frauenrechte in England, ja in der ganzen Welt.

Rita O’Grady (Sally Hawkins) ist eine Näherin bei Ford, dem Amerikanischen Autohersteller. Sie führt ein normales Arbeiterleben. Sie ist Mutter von zwei Kinder und Ehefrau. Ihr Mann arbeitet ebenfalls bei Ford, wie es fast alle in Dagenham tun. Nun steht aber ein grosser Entscheid bei den Näherinnen an. Wollen Sie gemeinsam auf die Strasse gehen, Streiken und die Arbeit niederlegen für einen höheren Lohn, einem gleichen wie Männer, oder lassen sie sich von der Gewerkschaft einfach abspeisen und arbeiten weiter unter dem minimalen Lohn?

Rita ist für einen Streik, und alle Frauen ihrer Gruppe ebenfalls. So erklären sie dem Konzern ihren Krieg. Aber als alle 187 Frauen, welche bei Ford als Näherinnen eingestellt waren zu streiken beginnen, schliessen sich die Tore der Fabrik. Nun steht Frau und Mann ohne Arbeit da. Bald beginnt sich Unzufriedenheit auszubreiten, welche die Frauen in ihrem Vorhaben aber keinesfalls bremst. Weiter stehen sie gemeinsam zusammen und fordern mehr Lohngleichheit.

 

Beinahe ist dieser Traum dieser Revolution Wirklichkeit geworden. Die Lohnschwelle zwischen männlichen und weiblichen Arbeitnehmern ist sehr klein. Der Film zeigt viele Facetten dieser Revolution. So werden auch viele Themen angesprochen, was dieser Aufstand alles bedeuten kann. Wie es die Wirtschaft schädigen wird, wenn doppelt so viele Arbeiter zum gleichen Lohn arbeiten sollen. Dies sind nun Probleme der heutigen Wirtschaft, zwei Elternteile müssen zur Arbeit, um eine Familie zu ernähren. Was früher ein Mann konnte, kann heute oftmals nur ein Ehepaar.

Ebenfalls wird aber gezeigt, dass oftmals auch Frauen mit einem viel höheren Abschluss, oder grösserer Qualifikation zur Arbeit zu Hause bleiben musste. Anstatt, dass man da einfach die Rolle getauscht hätte. Die Musik erinnert einen oft an die späten 60er Jahre, und der ein oder andere erinnert sich vielleicht dadurch auch wieder an diese Zeit. Die kleinen Ausschnitte, welche aus dieser Zeit stammen sind toll und liebevoll in den Film integriert worden. Die Farben sind oftmals in Grau- und Brauntönen gehalten, was der Arbeiterschicht in diesem Film zu Gute kommt und so unterstreicht. Alles in allem ist es guter Film, welcher sich zu schauen lohnt. Man lernt sicher etwas Neues über diese Zeit, und wenn es den ein oder anderen noch dazu veranlagt sich über dieses Thema, welches immer noch sehr aktuell ist, zu informieren, so hat er doch einiges richtig gemacht.


Bewertung: 7/10

Autor | Samuel Keller

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