The Cabin in the Woods (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

The Cabin in the Woods

USA; 2012

Horror

105 min

 

Drew Goddard

Joss Whedon, Drew Goddard

Richard Jenkins, Bradley Whitford, Jesse Williams, Chris Hemsworth, Fran Kranz, Kristen Connolly


Fertig gedreht war „The Cabin in the Woods“ bereits 2009. Daraufhin wurde der Start aber immer wieder verschoben. Zuerst weil die Produzenten den Film in 3D konvertieren wollten und daraufhin weil das Produktionsstudio MGM pleite war. Lange war es unklar ob es Drew Goddards Regiedebüt überhaupt auf die Leinwände schaffen würde. Doch 2012 war es endlich soweit und der Film startete weltweit in den Lichtspielhäusern.

Das Drehbuch zu dem Horrorfilm stammt aus der Feder von Drew Goddard („Cloverfield“) und Joss Whedon, der durch Werke wie „The Avengers“ und der TV-Serie „Firefly“ die Geek-Herzen auf seiner Seite hat. Was sie hier zusammen erschaffen haben ist einer der besten Filme im Genre seit Jahren.

Der Moment, in dem die Party stoppt
Der Moment, in dem die Party stoppt

Fünf Freunde, Dana (Kristen Connolly), Curt (Chris Hemsworth), Jules (Anna Hutchison), Holden (Jesse Williams), und Marty (Fran Kranz), fahren zusammen los um das Wochenende in der abgelegenen Waldhütte von Curt’s Cousin zu verbringen. Dabei bemerken sie nicht, dass die bereits beobachtet werden. Die warnenden Worte des merkwürdigen Mannes an der Tankstelle unterwegs ignorieren sie ebenfalls. Ohne Handy-Empfang und Fern der Zivilisation richtet sich die Gruppe erst einmal ein und beim abendlichen Feiern denken sie sich noch nichts Böses als plötzlich die Kellerluke wie von Zauberhand auffliegt. Noch ahnen sie nicht was ihnen in dieser Nacht noch bevorstehen wird.

 

„The Cabin in the Woods“ ist ein Film der Marke „Verratet bloss das Ende nicht!!!“.

Vorerst wirkt der Aufbau der Handlung nämlich wie ein billiger Neuaufguss der zu tausenden produzierten Horrorfilme wie „Tanz der Teufel“, „Freitag der 13.“ oder „Cabin Fever“.

Doch bereits das ist äußerst unterhaltsam gestaltet. Die Figuren verhalten sich vollkommen ihren Stereotypen entsprechend und sogen damit bei Genrekennern für eine aufheiternde Stimmung - merkt man doch sogleich, dass sich die Macher diesem Umstand durchaus bewusst sind und die Darsteller dementsprechend selbstironisch agieren lassen.

Hinzu kommen mehrere Elemente die vorerst für Irritation sorgen. So wechselt die Szene immer wieder zu zwei Männern in einer Überwachungsstation, welche die fünf Freunde über Kameras beobachten. Dabei macht mancher Zuschauer möglicherweise die Verbindung zu Vincenzo Natalis „Cube“. Doch ganz so einfach gestrickt ist „Cabin“ dann ebenfalls nicht. Vielmehr bombardiert er den Zuschauer mit fortlaufender Handlung immer öfters mit unerwarteten Story-Wendungen und lässt auch den abgebrütesten Genrekenner ins Staunen kommen.

Sobald man sich nämlich sicher fühlt und glaubt man wisse wohin sich die Handlung bewege, lauert auch schon die nächste Überraschung hinter der Ecke (oder unter der Erde).

 

Dabei spielt der Film die ganze Zeit hinweg mit den Horrorfilm-Klischees die er präsentiert, und die Darsteller reagieren auch dementsprechend auf die sich steigernden Probleme. Dabei sorgt besonders Fran Kranz als dauer-bekiffter Marty, der die Gesamtsituation meist ironisch kommentiert, für manch herzhaften Lacher.

Was „The Cabin in the Woods“ aber neben seinem originellen Storyaufbau und seinem innovativen Twist hervorbringt ist sowohl eine Liebeserklärung an die Genreklassiker mit zahlreichen Zitaten, als auch ein sich Entfernen von der neuen Sorte der Folter-Horrorfilmen wie „Saw“, „Hostel“ und Konsorten.

 

Joss Whedon und Drew Goddard zeigen was man als Filmfan an Horrorfilmen liebt - das Mitfiebern mit den Figuren, das gepaart ist mit dem leicht schizophrenen Wunsch, dass sie dennoch umgebracht werden - und spielen gekonnt mit den Elementen, die uns an Horrorfilmen nerven - nämlich die dummen Figuren und die unbefriedigenden Auflösungen.

Somit haben die Filmemacher hier einen einzigartigen Leckerbissen erschaffen, der von den wahren Fans des guten Horrors mit offenen Armen empfangen werden wird und somit eines der besten Werke im Genre seit den 70er-Jahren ist.

 

Fazit:

„The Cabin in the Woods“ ist einer der besten Genrebeiträge aller Zeiten. Er ist Hommage, Parodie, Liebeserklärung und düster-spannender Horror in einem. Der Handlungsaufbau spielt gekonnt mit den bekannten Horrorklischees um den Zuschauer danach hinter jeder Ecke mit einer unerwarteter Wendung zu überraschen. Die Figuren bestehen dabei aus Stereotypen, die von den Akteuren wunderbar selbstironisch verkörpert werden und damit von Anfang bis Ende für eine gute Prise Humor sorgen. Die Effekte kommen dabei auch nicht zu kurz und das Finale ist eines der Abgedrehtesten das man seit Jahrzehnten gesehen hat, auch wenn etwas weniger CGI hie und da wünschenswert gewesen wäre.

 

Bewertung: 9/10

Autor | Yves Albrecht

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